Kapitel 1

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Sie hat es in den letzten 6 Jahren immer wieder gemieden nach Köln oder Düsseldorf zu fahren. Zu sehr hatte sie Angst vor einer Begegnung mit ihrer Familie. Doch jetzt lässt es ihr Job nicht anders zu. Mit ihrem Auto biegt sie in die nächste Straße ein und unweigerlich schweifen ihre Gedanken zu ihrer Familie. Wie oft ist sie mit ihnen hier lang gefahren? Wie oft haben Sie gemeinsam gelacht? Doch sie kann ihnen nicht mehr unter die Augen treten, mit 19 hatte sie etwas getan was ihr wohl keiner verzeihen könnte, am wenigsten sie selbst. Sie konnte die Vorstellung an den enttäuschten und verletzten Blick ihrer Mutter nicht ertragen. Sie hatte ihren Eltern einen kleinen Zettel dagelassen damit sie sich keine Sorge machen müssen. Ohne das sie es bemerkt hat, war sie an den RTL Studios angekommen. Sie arbeitet als Maskenbildnerin und ihre Agentur hat sie heute hierher beordert um einige Interviews zu begleiten, für eine neue Fernsehshow. >>Dancing on Ice<<. Sie fährt runter in die Tiefgarage und kommt mit einem Pass in das Gebäude. Sie war müde und hungrig. Die Fahrt von Kiel nach Köln so früh hat sie ganz schön alt aussehen lassen. In der Pause würde sie schnell zu McDrive fahren und sich was zu essen holen damit sie wieder zu sich kommt. Unten am Empfang erkundigt sie sich wo sie genau hin muss und keine 2min später war sie in einem Besprechungssaal. Hier wurden alle Mitarbeiter im Hintergrund gebrieft. Dann wurden die Prominenten aufgezählt und 2 wurden jeweils einer Maskenbildnerin zugeteilt. Lustlos nippte Hope an ihrem Kaffee, den sie sich noch vor dieser langweiligen Besprechung schnappen konnte. >>Hope Sawinkin, sie haben das Promipaar Anett Drytt und John Kelly unter ihrer Obhut.<< und als wenn es das Schicksal nicht gut mit ihr meinte verschluckte sie sich erschrocken an ihrem Kaffee. >>Ähm Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst. Wen hab ich?<< Der Mann verdrehte genervt die Augen und wiederholte die Namen und jetzt war auch Hope genervt. So musste es ja kommen, ihr war klar das sie nicht ohne Probleme nach Köln fahren und danach einfach wieder nach Hause fahren könnte aber sie hatte es bis zuletzt gehofft. Sie nickt nur abwesend. Kurz darauf werden sie in die Maskenräume gebracht und Hope staunt nicht schlecht über das Equitment. >>So ihre Schützlinge sollten gleich aus dem Fitting kommen und dann sind sie an der Reihe. Viel Spaß << sagte der genervte Anzugmensch und 2min später strömten die ganzen Kandidaten und ihre Profis in die einzelnen Masken "Kabinen". Hope Hände werden ganz schwitzig. Als John sie erblickt bleibt er überrascht stehen. Er ist nicht nur ihr Onkel sondern auch ihr Patenonkel und sie hatten immer eine gute Beziehung zueinander. >>Hope?<< fragte er überrascht und nimmt sie überschwänglich in den Arm. Hope seufzte. >>Hope? ist das schön dich zu sehen. Wie geht es dir? Was machst Du? Wo wohnst du?<< er ist ganz durcheinander und Grace Kehle wird ganz trocken. Sie weiß gar nicht wie sie mit dieser Situation umgehen soll. >>Lass uns später reden. Ich muss in 20 min mit euch beiden fürs Shooting fertig sein<< sagt sie und räuspert sich dabei. Einmal tief ein und ausatmen. John nickt sichtlich getroffen von Hopes zurückhaltendem Verhalten. Hope macht sich gleich an die Arbeit und versucht sich so gut es geht zu konzentrieren. Während sie Johns Haare mit dem Glätteisen bearbeitet wird sie immer wieder mit Flashbacks gequält, sie hat während ihrer Ausbildung oft an Familienmitgliedern geübt und das ging nicht immer gut aus. Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen und durch den Spiegel trafen sich Hope und Johns Augen. Er sieht wie ihr Tränen die Wangen herunter rennen. Wortlos steht er auf und nimmt ihr das Glätteisen aus der Hand und umarmt sie fest. Hope erwidert die Umarmung nur zögerlich. Sie muss diese professionelle Distanz waren. >>Lass uns fertig werden. Anett muss auch noch gemacht werden. Wir reden später.<< John beobachtet sie skeptisch stimmt ihr aber zu. So arbeitet Hope schweigend weiter.

>>So nun alle Tanzpaare ins Studio<< rief eine laute Stimme in den Raum. John und Anett stehen auf. Anett bedankt sich bei Hope und deutet John an zu kommen. Dieser nickt und geht auf Hope zu. >>Ich hab ein Shuttle nach dem Shooting, soll ich dich irgendwo hin mitnehmen?<< Hope schüttelt den Kopf. >>Ich bin mit dem Auto da.<< John sieht sie nachdenklich an. Was wohl passiert Ist? Warum ist sie einfach verschwunden? >>Kannst du mich dann mitnehmen? Wir könnten was essen gehen und reden?<< versucht er es wieder und diesmal stimmt Hope zu.

Später im Auto, auf dem Weg ins Restaurant

>>Weiß Patricia das du da bist?<< abwesend schüttelt Hope den Kopf. >>Hope, ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen ist aber sie leidet. Jeden Tag. Sie denkt an dich und auch wenn sie es nicht zugeben würde, immer an deinem Geburtstag ist sie weg. Sie ist wie in einer anderen Welt. Hope, ich bitte dich..<< zum Ende hin wurde John immer leiser, er sieht wie Hopes Hände immer fester um das Lenkrad werden. Mit einem Mal bremst sie und fährt rechts ran. Sie springt aus dem Auto und übergibt sich. John folgt ihr. >>Ich leide auch. Ich finde es auch schrecklich wie das alles ist aber ich kann nicht anders. Ihr alle würdet es nicht verstehen, ihr würdet mich anders anschauen, ihr würdet mich nicht mehr...<< Sie bricht ab. Tränen rennen ihr über ihr Gesicht. John legt seine Hand auf ihre Schulter und sieht sie an und auch wenn sie vor ihm steht wie ein Häufchen Elend, schaut sie auf und schüttelt nur den Kopf. Er nickt und beide setzen sich wieder ins Auto. Keiner von beiden sagt ein Wort. Es ist eine beklemmende Atmosphäre. >>Ich hatte eine Abtreibung.<< sagt Hope in die Stille und John sieht sie nur ruhig an. Er sieht das Problem nicht. >>Okay<< sagt er nur und sie sieht ungläubig zur Seite. >>okay? Nichts ist okay. Mom hatte so viele Fehlgeburten und ich weiß wie viele Menschen versuchen ein Kind zu bekommen und ich? Ich treibe es ab. Das ist unmöglich.<< schreit sie am Ende und schlägt wütend aufs Lenkrad. >>und warum hast du es dann gemacht? Meinst du nicht deine Mutter hätte dir geholfen, egal wie du dich entschieden hättest?<< Hope holt tief Luft. >>Hätte sie aber ich wollte es ihr nicht sagen. Ich...Ich...konnte einfach nicht darüber reden...ich war im Krankenhaus, bei der Polizei, ich habe alles gemacht was von mir verlangt wurde aber ich konnte nicht...Ich konnte einfach nicht... Er kam aus dem nichts. Es war stockfinster und ich habe nichts gesehen. Er war einfach da und...Ich konnte nichts tun..Ich habe versucht mich zu wehren aber es war nur noch schmerzhafter...irgendwann habe ich einfach nur gehofft das es vorbei ist...<< John entglitten alle Gesichtszüge. >>Hope..<< es ist fast nur ein Flüstern von John aber Hope hört sein Entsetzen. >>Komm mit zu mir und Maite..bitte fahr jetzt nicht einfach wieder weg.<< sie nickt stumm und fährt raus aus der Stadt Richtung Hamburg wo John und Maite ein kleines Haus haben wenn sie in Deutschland sind und nicht in ihrem Hauptwohnsitz in Spanien.

So, hier bin ich mit einer neuen Story. Ich bin so gespannt wie sie euch gefällt. Also lasst gerne ein Kommentar da. Ich freue mich sehr auf dieses neue Buch.

Alles Liebe,

Nono

I'm leaving on a jetplaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt