» Kapitel 10 «

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Es dauerte ewig bis sich die Flammen von meinem Körper lösten.
Ich spürte wie das Licht wieder meine Augen berührte und sie damit zwang aufzuschauen. Das erste was ich sah, war der Drache, welche noch immer um meinen Arm gewickelt war. Seine violetten Augen blickten mich groß an, als wären sie bereit für mich. Danach erblickte ich Elia und Gendry, die verzweifelt in den Scheiterhaufen blickten und ihren Augen selbst nicht trauen konnten. Den anderen von den Handvollen Menschen ging es gleich.

Ängstlich stand ich mit meinem völlig nacktem Körper auf und versuchte irgendwie die Intimen Stellen mit meinen Händen zu verdecken. Der Drache selbst, war auf meine Schulter geklettert und gab einen Art ,,Schrei" heraus, woraufhin einige von ihnen zurückzuckten. Mein Herz schlug wild auf und ab, ich hatte furchtbare Angst vor dem Geschehen.
Automatisch verbeugten sich die restlichen Menschen in Zeitlupe vor mir, wobei einige dieses wahrscheinlich nur aus Angst taten.
Mein Blick ging in den Himmel, in dem eine Art roter Komet zusehen war, viele dachten das dies für die Rückkehr der Drachen eine große Bedeutung hatten.
,,Prinzessin Aleyna.", unterbrach mich eine Stimme vom Podest. Ich blickte zur Seite und erkannte Elia, welche meinen Arm mit ihrem zittrigen Fingern anfasste. Mit großen Augen blickte ich sie an, mein Drache schien keine Gefahr bei ihr zu bemerken.
,,Du sollst..", wollte ich ansetzen, doch sofort unterbrach sie mich: ,,Du musst verschwinden, Prinzessin! Du und dein Drache. Wenn die Königsfamilie davon erfährt.. Sie werden dich, uns, jagen!" In meinen Augen legten sich Tränen, da ich noch immer geschockt von allem war.
Ich spürte wie jemand etwas um meinen Rücken lag, es war Gendry der mit seinem Mantel genauso zitternd hinter mir stand. ,,Ich werde dir folgen.", fing er an und versuchte dabei den restlichen Mantel unter den Drachen zu legen, doch dieser fauchte ihn nur grob an, weshalb er zurückzuckte.
Ich nahm diesen dankend an, nahm den Drachen auf die Hand und legte so den Mantel um mich herum, damit ich nicht mehr ganz so nackt wirkte. ,,Ich folge dir auch, bis in den Tod.", kam von von Elia, welche noch immer ängstlich hereinblickte.
Ich lächelte die Beiden stark an. Nichts auf der Welt hätte mich mehr gewollt, doch ich konnte meine Freunde nicht länger in Gefahr wissen wollen.
Deshalb schüttelte ich einfach den Kopf und erklärte ihnen: ,,Wenn Cersei oder Joffrey erfahren sollten, dass ich das Feuer überlebt habe und dadurch einen Drachen geboren habe.. Sie würden nicht aufgeben bis sie mich gefunden haben." Ich blickte sie entschuldigend an, ich konnte ihre Enttäuschung sehen. ,,Niemand darf mehr sterben, nicht durch mein Leben." Sanft strich ich über meinen Drachen. Die Haut war schuppig und rau, aber es war dennoch angenehm.
Es dauerte nicht lange bis ich die Glocken der Septe hören konnte. ,,Sie kommen.", hörte ich eine Stimme von einem Ritter, welcher sich wie die anderen Verbeugt hatte. ,,Du musst gehen." Verwirrt blickte ich auf, nickte jedoch als Antwort. ,,Geh in meine Schmiede.. Such dir was zum anziehen und färb dir die Haare.", schlug Gendry vor, doch auch hier konnte ich nur den Kopf schütteln. ,,Ich muss jetzt gehen.. Ich werde niemals einen Drachen durch Königsmund schleppen können.", antwortete ich ihm sanft. ,,Er ist noch so klein, er wird mich nicht beschützen können und ich ihn nicht."
Von weitem konnte man schon das Trampeln einiger Ritter hören und das Wiehern einiger Pferde, sie würden in wenigen Minuten hier stehen und nach meinen verbrannten Überresten suchen. ,,Vergibt mir Mylady, doch Ihr werdet mit Eurem silbernen Haar und Eurem nackten Körper eher auffallen, als mit dem Drachen auf Eurer Schulter.", sprach der Lennister-Ritter. Grob blickte ich ihn an, da ich seine plötzliche Opferbereitschaft nicht glauben konnte.
Ich blickte zu Elia und Gendry, die meinen Blick hoffentlich verstehen konnten. ,,Wir treffen uns am Ort des Geschehens.", sagte nun Elia, worauf ich sie anlächelte. Ich wusste was sie damit meinte, selbst Gendry hatte eine Vermutung - nur nicht der Ritter der Lennisters.

Gendry würde mit dem Ritter dort bleiben und auf ihn aufpassen, währenddessen Elia mich und meinen Drachen versuchte an einen sicheren Platz zu befördern.
,,Geh hier rein!", befahl sie nachdem wir sicher vor allen waren. Sie kannte als Bastard die besten Geheimwege, da niemand ein Auge auf sie warf. So konnten wir sicher an einem alten Haus in der Seidenstraße, neben einigen Bordellen einen Platz finden.
Ich war nervös, ich wusste nicht wie wir sicher aus Königsmund fliehen konnten, erst Recht mit einem Drachen auf der Schulter.
,,Zieh dir das an.", bat mich Elia und hielt mir ein blaues Gewand hin, welches nur kalt über meinen Körper fiel. Der Violett-Silberne Drache beobachtete alles von einem Tisch aus, mit Bedacht immer einzugreifen. ,,Er ist wunderschön..", flüsterte sie, währenddessen sie den Drachen betrachtete. ,,Hast du einen Namen?"
Kurz dachte ich nach, doch ich konnte nicht auf einen Namen kommen, der Anmutig genug war. Sie bat mich, mich auf einen Stuhl zusetzen, damit sie mir die Haare in einem schönen Kupfer-braun färben konnte. ,,Ich werde wie damals aussehen.", flüsterte ich und dachte dabei an meine Kindheit bei Robert nach. ,,Du wirst nicht auffallen.", antwortete Elia grob, da sie unfassbar nervös war.

Einige Minuten dauerte es bis es an der Tür klopfte und Elia die Türe für Gendry öffnete. ,,Er blieb ein Ritter der Lennisters, sie wissen alles.", erklärte er schnell außer Atem. Er schloss die Türe, blieb jedoch vor dieser stehen und beobachtete das weitere Geschehen.
Elia wusch die restliche Farbe aus dem Haar. Ich betrachtete mich mit meinen nassen Haaren im Spiegel und strich grob über einige Strähnen. Ich fand mich hässlich, so mit diesen braunen Haaren, welche mich überhaupt nicht ausmachten. ,,Wie geht es Eddard Stark?", fragte ich Gendry, der einiges am Hofe mitbekam. ,,Sie wollten nach deiner Verhandlung seine beginnen.", antwortete er Schulter zuckend.
Und so traf ich an diesem Tag eine weitere Entscheidung. Ich musste sicher gehen, dass mein Onkel sicher ist und das kein Krieg beginnen würde. ,,Ich werde der Verhandlung beiwohnen.", fing ich an, woraufhin schon das erste Raunen begann. ,,Ihr werdet meinen Drachen und meine Sachen sicher aus Königsmund herausbringen.. Wenn alles geklärt ist, folge ich euch auf schnellem Wege." Die Beiden blickten sich untereinander an, sie waren absolut nicht begeistert von diesem Plan. ,,Wenn sie dich entdecken..", fing Elia ängstlich an. ,,Dann sorge dafür, dass sie es nicht tun.", unterbrach ich sie grob.
Sie waren ein Teil meines Blutes - jeder einzelne Stark.
,,Wir gehen von der Straße der Schwestern, über den Schlammweg und treffen uns am Ende auf dem Königsweg.", gab ich den Beiden als Plan bekannt. Noch immer schienen sie nicht überzeugt zu sein. ,,Und dann? Der Königsweg ist immer bewacht.", hakte Gendry nach, auch Elia nickte zustimmend. ,,Ihr sollt nur auf dem Königsweg entlang gehen und dort die Grube finden, in der wir uns das letzte Mal versteckt hatten.", antwortete ich an Elia gerichtet, die sofort nickte. Ich blickte zu meinem Drachen, der gespannt zuhörte.
,,Mögen wir uns wiedersehen.", flüsterte ich und strich ihr dabei über den Kopf, den sie sofort anhob.
Ich dachte über den Namen, aber nur einer schwirrte mir durchgehend durch den Kopf. ,,Ihr Name ist Lyrana.. In Ehren an meine Mutter.", sagte ich an meine Freunde gerichtet.
,,Eines Tages wird sie so wunderschön und tapfer wie sie sein."

Aleyna Targaryen - The last DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt