» Kapitel 15 «

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,,Ich vertraue ihm nicht.", sprach Elia scharf zu mir. Henry lief einige Meter vor uns, doch selbst er hätte das hören müssen.
,,Ihr seid auch nicht wichtig genug, um das Vertrauen zu verdienen.", antwortete er provokant und zwinkerte ihr dabei zu. Ich lachte und hakte mich bei meiner Freundin ein, welche vor Scham zu versinken schien. ,,Wie du sagtest: Wir brauchen Verbündete.", gab ich ihr zu verstehen, doch auch dies schien sie nicht zu beruhigen.
,,Verbündete im Sinne von einem Haus mit einer Armee und nicht einem gefallenen Lords.", erklärte sie mir scharf, da Henry ihr überhaupt nicht zusagte.
Ich verstand ihr Misstrauen absolut, ich selbst hegte es noch sehr gegen Henry, aber ich hätte alles dafür getan um an die Mauer zukommen.
,,Hör zu.", fing ich leise an, damit nur Elia es hören konnte. ,,Ich vertraue ihm auch nicht, aber.." Plötzlich blieb Henry stehen, wodurch wir fast in ihn hinein liefen.
Er hob seine Hand und zeigte auf etwas gigantisches vor uns, welches wir selbst im Weiten schon sehen konnten. ,,Darf ich vorstellen?", lachte er. ,,Die Mauer." Er schien nicht so, als würde er auf die Mauer wollen. Doch ich konnte ihn verstehen, da sein Vater auf diese verband wurde.

Ich selbst war auch aufgeregt, da ich nach all den Jahren endlich einen weiteren Targaryen sehen würde. ,,Was erwartet Ihr euch?", fragte er mich. ,,Ein blinder Mann wird Euch keine Armee schenken können." Ich nickte verständlich. ,,Er wird uns mehr helfen können, als ein mörderischer Söldner.", zischte Elia provokant. ,,Söldner?", schmunzelte er, worauf sie noch mehr austickte.
Ich beruhigte die Beiden und lief mit meinem Drachen auf der Schulter voraus. ,,Dracarys", flüsterte ich wieder, jedoch kam wie die Tage zuvor auch nur wieder Rauch heraus. Enttäuscht blickte ich auf die Mauer. ,,Vielleicht brauchst du nur eine wahre Bedrohung..", murmelte ich.
Ich nickte zu Elia, welche den Käfig schon aufmachte.
Langsam legte ich Lyrana dort hinein. ,,Versprochen, es ist das letzte Mal.", versprach ich und strich noch einmal über den violetten Kopf.
Elia schloss diesen und legte wieder eine Decke darüber. ,,Wir dürfen keine Bedrohung für die Nachtwache sein.", erklärte ich den Beiden, obwohl ich es mir wohl selbst einreden wollte.

Die Mauer kam immer näher und somit auch die Angst. Es war eisig Kalt und ich hoffte nur auf ein kleines Feuer, damit sich die Wärme wieder um meinen Körper legt. 
Es dauerte nicht lange bis ich eine Art Sirene hören konnte. ,,Sie wissen das wir kommen.", sprach Henry verängstigt.
Ich blickte auf meine Haare, welche über die Brust hangen. Einige von ihnen strahlten wieder das Silber hindurch, die anderen waren noch unter dem Kupferbraun versteckt.
Mein Körper fing an zuzittern. ,,Wie soll ich mich vorstellen?", fragte ich die Beiden, welche mir einen Rat geben sollten. ,,Es gibt ein Targaryen dort oben.. Also stell dich als dein wahres Ich vor.", kam von Henry, doch gleichzeitig sprach Elia: ,,Versteck dich. Solange bis du bei Aemon bist, solltest du einen anderen Namen nennen."
Kopfschüttelnd blickte ich die Beiden an, welche sich selbst nur giftig untereinander ansahen.

Wir standen direkt vor ihr - der Mauer.
Sie war groß, so groß das ich nicht einmal das Ende erkennen konnte. Es sah aus, als würde sie bis in den Himmel gehen.
Und es war wahr, die Mauer hatte den kältesten Tiefpunkt im ganzen Norden erreicht. Unsere Wärme aus dem Süden war erloschen, wodurch wir mit einem unsichtbaren-weiß durch die Wälder strichen.
Das Tor wurde aufgemacht, weshalb ich etwas zurückzuckte.
Ich stand vor den Beiden, wodurch der Blick nur auf mir lag. Vier Männer in komplett Schwarz kam heraus, sie alle blickten mich neugierig an.
Der eine schien etwas älter zu sein, er hatte weißes Haar und einen weißen Bart. Ein anderer war etwas dicker und schien überhaupt nicht richtig auf der Nachtwache zu sein. Im Gegensatz zu dem Mann neben ihm, welcher mit seinen schwarzen Locken wie perfekt für die Nachtwache schien. Der letzte Mann stand hinter den Dreien, wodurch ich nur seine kurzen schwarzen Haare erkennen konnte.
,,Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?", fragte der alte Mann uns. Ich blickte Henry und Elia an, welche mich nur anlächelten.
Ich lief einen Schritt auf den Mann zu, worauf die anderen ihr Schwert langsam zückten. Er schien der Commander zu sein, wie ich vermutete.
,,Mein Name ist..", fing ich an, wusste aber nicht wie ich weitergehen sollte. ,,Ich suche Aemon Targaryen.", beendete ich nach einigen Sekunden meine Begrüßung.
Wieder sahen sie mich verwirrt an, da sie wahrscheinlich noch immer nicht wussten wer ich war. ,,Was will ein kleines Mädchen und ihre Freunde von unserem Maester?", fragte der Alte wieder, die anderen blieben in der Zeit still.
,,Mein Name ist Aleyna Targaryen.", fing ich an, wodurch sie mich unglaubwürdig anblickten. ,,Tochter des Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark.", sprach ich weiter, wodurch nun der Mann mit den Locken einen Schritt nach vorne lief.
Meine Augen wurden etwas glasig.
,,Und ich bin hier um Euch um Hilfe zu bitten.", beendete ich meine Rede. Ich erwartete nun alles. Sie könnten mir Einlass gewähren oder mich fortschicken.
Doch sie lachten einfach nur, als würden sie mir das nicht abkaufen. ,,Die Targaryens sind alle tot. Wie ich hörte wurde Aleyna vor einigen Wochen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.", sprach der Mann von hinten, welchen ich nun auch näher erkennen konnte.
,,Pyp, sieh sie dir doch an. Bis hier kann ich das silberne Haar erkennen, welches sie verstecken versucht.", sprach der Dicke, welcher direkt vertrauenswürdig wirkte.
,,Habt Ihr einen Beweis? Außer das silberne Haar?", fragte der Alte, wodurch Elia automatisch einen Schritt nach vorne lief. Der Käfig fest in ihrer Hand, ich wusste was sie vor hatte.
,,Geh zurück", zischte ich zu ihr, wodurch sie sofort stehen blieb.
,,Ich wurde mein ganzes Leben von König Robert in Königsmund gefangen gehalten.. Seit Joffrey auf dem Thron ist, flüchtete ich um mein Leben.", erklärte ich ihm und sah dabei auf den Mann mit den kurzen Haaren. ,,Ihr habt recht, ich brannte auf dem Scheiterhaufen. Doch er konnte mir nichts anhaben."
Sie blickten sich untereinander an. ,,Gut.", sprach der Alte. ,,Schnee bring sie herein und gibt ihnen ein Zimmer. Danach sprechen wir mit Aemon."
Und so kamen wir in die Mauer hinein und so war unser erste Schritt getan.

Aleyna Targaryen - The last DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt