» Kapitel 21 «

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Wir saßen am warmen Feuer und beobachteten wie die Flammen langsam in den Himmel stiegen. Unser Körper füllte sich mit Wärme und Geborgenheit und unsere Gedanken waren frei. Ich blickte zu Henry und Elia, welche abseits miteinander lachten und Henry ihr die valyrische Sprache beibrachte. Mein Blick folgte zu Jon und Sam, welche verzweifelt versuchten zwei Kaninchen zu häuten und Lyrana welche die Beiden angespannt beobachtete. 
Aus dem tiefen Walde hörte ich das jaulen der Wölfe, welches sogar mich in meinen Momenten erschaudern ließ. Jedes knacken eines Astes oder jeder Windzug ließ mich zusammenzucken, aus Angst man würde mich finden und töten.. Aus Angst man würde meine Familie töten. Ich kuschelte mich in mein Fell und lehnte mich an einen Baum an, welcher durch den Schnee an einen großen Eiszapfen erinnerte. ,,Es ist erschreckend, findet Ihr nicht?", unterbrach Jon die Stimmung, währenddessen er seine Hände am Feuer wärmte. 
Sam dagegen steckte den Hasen auf einen Stock und hielt diesen über das Feuer. Ich wollte vor Jon meine Angst nicht zugeben, erst Recht nicht nach meinem großen Auftritt vor wenigen Stunden. ,,Die Lennister-Armee ist mir stets auf den Fersen, erst Recht nach meiner Ankunft auf der Mauer. Ich bin stets wachsam, dass ist alles.", erklärte ich ihm ruhig, doch erschrak mich im gleichen Moment vor dem bellen eines Wolfes. Jon schmunzelte darüber, weshalb er sich einen boshaften Blick meinerseits einfing. ,,Darf ich Euch eine private Frage stellen?", fragte mich Jon, woraufhin ich als Antwort nickte. ,,Weshalb seid Ihr kein Bastard?", fing er an, automatisch riss ich von seinem losen Mundwerk meine Augen auf. ,,Euer Vater und Eure Mutter waren nicht verheiratet. So verratet mir, weshalb Ihr trotzdem ein Targaryen seid." Sam ermahnte Jon für diese Aussauge, doch dieser blickte mir nur weiter fragend an. 
Ich wollte gerade ansetzen, als ich plötzlich wieder das knacken eines Astes hörte. Sofort sprang ich auf und blickte dabei in den großen dunklen Wald. ,,Habt ihr das gehört?", fragte ich panisch die anderen, welche jedoch nur ihre Schultern zuckten. Ich fühlte mich beobachtet, dass würde ich nicht leugnen wollen und ich hatte Angst, dies gab ich auch zu. 
Ich nahm meinen Bogen in die Hand und zielte Richtung Wald, die anderen blickten mich nur verwirrt an und fragten mich was ich vorhatte. Mein Blick fiel zu Jon, welcher nur in die Richtung der Pfeilspitze blickte. ,,Ihr wollt wissen wieso ich kein Bastard bin, Jon Schnee?", fragte ich ihn, woraufhin er nickte. ,,Ich habe das Blut des Drachen in mir und Ihr habt keine Ahnung wozu meine Familie in der Lage ist." Ich spuckte diese Worte förmlich aus und schoss daraufhin den Pfeil in Richtung Wald. 
Ich dachte dort wäre etwas.. Das dort jetzt jemand herausspringen würde, doch nichts der gleichen passierte. 
Ich wartete noch einige Sekunden, bis ich mich schließlich umdrehte und peinlich berührt zu den anderen blickte. 
Gerade als ich mich duckte, spürte ich einen leichten Luftzug an meinem Ohr vorbeifliegen. Ich sah gerade hoch, da hatten die anderen schon ihre Schwerter in die Lüfte gezogen und diese bedrohlich in das Schwarze gehalten. 
Ich wollte gerade ansetzen, als ich das Schreien hörte und das wiehern der Pferde, welches direkt aus diesem Walde kam. Keine Minute später rannten mindestens 10 Pferde hindurch auf uns zu, auf ihnen saßen Ritter die ihre Schwerter gegen uns hielten. Auf ihren Wappen war klar des Zeichen eines Hirsches zusehen - die Baratheons oder auch Joffrey Baratheon. 

Mein Herz pochte wie Wild, ich war wie gelähmt und stand dort einfach in der Mitte. Alles passierte in Zeitlupe, Jon, Sam und Henry versuchten die Ritter niederzureisen, doch es schienen zu viele. Elia versteckte sich bei Lyrana und rief ständig meinen Namen, welchen ich jedoch nicht erhören konnte. 
Jon drehte sich und schnitt dabei dem einem Pferd das Bein durch, wodurch es und der Reiter hinunterfielen. Dieser stand gleich auf und richtete sein Schwert gegen Jon, doch dieser war schneller und rammte es ihm ohne zu zögern durch die Brust. Ich schrie auf, Schweißperlen tropften mir die Stirn herunter. Überall war Blut und Gedärme, ich wusste nicht einmal wohin ich blicken sollte und doch fühlte sich das alles wie ein Traum an. 

Plötzlich rissen sie Henry zu Boden, weshalb ich aus meiner Starre erwachte. Ich schrie und schnappte mir den Bogen wieder, automatisch richtete ich diesen gegen den Mann, welcher über Henry stand. Ich atmete kurz aus, schloss meine Augen und schoss den Pfeil dann mitten durch seinen Kopf. Dieser blickte mich leer an und fiel dann neben seinen Brüdern auf die Wiese. Ich war wie perplex, sodass ich meine Umgebung nicht einmal mehr mitbekam. Ich hörte nur noch das Rufen von Jon und dann einen harten Schlag auf den Hinterkopf. 

(Teil 1)

Aleyna Targaryen - The last DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt