I was right, but oh so wrong

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Mit jedem Blinzeln wurde meine Sicht ein wenig klarer. Ich erkannte verschwommene Umrisse von Bäumen und realisierte, dass ich kopfüber getragen wurde. Ein stummer Schmerz war in meinen Schlüsselbein zu vernommen. Ich versuchte ihn zu erreichen, meine Arme fühlten sich merkwürdig schwer an, und berührte die sanfte Haut, an welcher Luhans Mal war. Meine Augen weiteten sich vor Verwirrung. Wo war es ? Bedeutete das-

Erst jetzt machte das Kribbeln, welches ich im Körper hatte, einen Sinn. Mein Herz klopfte laut, als ich es realisierte. Mein Heat war verschwunden. Das konnte nur bedeuten.

Die Person, bei welcher es sich nur um Jungkook handeln konnte, schlug gegen einen Baum, sodass ich auf den Boden fiel. Ich schüttelte schnell meinen Kopf um meinen Verstand freizubekommen und fühlte mich immens benommen, als ich daran dachte, dass Jungkook mich erneut gerettet hat. Doch meine Aussicht ähnelte dem, was ich erwartete hatte, in keinster Weise.

Jungkooks Gesicht war vor Schmerz verzogen, sein Körper mit Blut verschmiert und ich erkannte Kratzer und Bisswunden überall, wo sich eins seine sanfte Haut befand. Ich kroch vorwärtes, versuchte Worte zu formen, irgendetwas, dass ihn aufmuntern könnte. Doch diesen starken Alpha so hilfslos zu sehen ließ mich erzittern und ich konnte nichts anderes, als mich schuldig zu fühlen.

"K-Kookie ?", flüsterte ich, berührte leicht sein Bein.

Seine Augen blinzelten auf, die dunklen Pupillen blitzten  abwechselnd rot, als hätte er keine Kontrolle mehr über sie. Sein Mund öffnete sich, als würde er versuchen etwas zu sagen, doch alles was ich hörte, waren Schreie voller Qual. Ich zuckte zurück, hatte Angst vor dem, was passieren würde.

"J-Jungkook, bitte sag mir was los ist", bat ich, während ich Kreise auf seinen Bein malte, in der Hoffnung, dass es ihn beruhugen würde.

"N-Nichts", stöhnte er. Er schien erst jetzt meine Anwesenheit wirklich zu realisieren und lächelte mich warm an, "Ich liebe dich."

Eine Träne entwischte meinem Auge, da ich aufgrund seiner Worte so berührt war. Er wischte sie weg und ich erkannte, dass sein Arm außergewöhnlich stark zitterte.

"N-Nein, dir geht's n-nicht gut, Jungkook. Wir brauchen Hilfe", schlurchzte ich und suchte in seinen Augen nach einer Erklärung.

"Ich bin okay, Tae", lächelte er, "Es wird alles okay werden. Du bist jetzt in Sicherheit."

"Nur dank dir. Ich-", ich biss mir auf die blutenden Lippen, "Es tut mir leid, dass du mich so mit Luhan sehen musstest."

"Ich wusste, dass es das Heat war", er streichelte mir über die Wange, "Ich weiß, dass du mich liebst."

"Und ich weiß, dass du mich liebst", lächelte ich schwach. Er öffnete die Arme und ich ließ mich in diese sinken, kuschelte mich gegen seine Brust und vernahm die warmen Feuerwerke, die sich in mir ausbreiteten.

Die Sonne schenkte uns ein warmes Leuchten, während sie durch die Blätter schien. Jungkook strich mir mit der Hand durch die Haare. Ich hörte seinen gleichmäßigen Herzschlag unter mir, welcher mir sofort beruhigte.

"Weißt du Taehyung", begann Jungkook sanft, "Als ich dich das erste Mal sah, war ich mir sicher, dass Luhan in den Himmel geflogen und einen Engel gestohlen hat. Du warst so verängstigt und unschuldig, es hat mir im Herzen wehgetan wissen, dass du mein Seelenverwandter bist. Ich würde derjenige sein, der diese Unschuld ruinieren würde, dabei wusste ich nicht, dass du schon so viel durchgemacht hast. Ich hab es mir zur Mission gemacht, dich für immer zu lieben, sodass ich all die Jahre voller Schmerz wiedergutmachen kann und du dich nie mehr wie früher fühlen musst. Offensichtlich hab ich es nicht geschafft."

Er lachte ohne jegliche Emotionen. Ich umarmte ihn nur noch stärker und murmelte eine schnelle Entschuldigung, als er vor Schmerz aufstöhnte.

"Ich könnte mir niemals einen besseren Seelenverwandten als dich vorstellen", antwortete ich, "Du hast mir alles gegeben, wonach in mich in all den Jahren gesehnt habe. Ich war nur zu unsicher, um zu erkennnen, dass du mich geliebt hast."

"Ich hab dich geliebt, seitdem wir uns das erste Mal in die Augen geschaut haben", er küsste mein Haar, "Als ich hörte, dass du aus deinem Zimmer verschwunden warst, bekam ich ein schreckliches Gefühl. Es wurde bestätigt, als das Band zerbrach. Ich habe alle versammelt, sogar die Rudel in der Umgebung, die dazu bereit waren mir zu helfen. Es hat etwas gedauert, doch ich musste sichergehen, dass ich diesen Kampf gewinnen konnte. Um dich zu retten."

"Da hast du ?"

"Das habe ich."

"Luhan ist tot ?", murmelte ich, spürte das Mal erneut.

"Durch meine eigenen Hände", grinste er leer.

"Ich liebe dich so sehr, Taehyung", seufzte Jungkook und legte seinen Kopf gegen den Baum.

"Ich liebe dich auch", lächelte ich. Ich schmiegte mich näher an ihn heran, sodass ich seine Lippen küssen konnte. Der Geschmack von Metall auf meiner Zunge zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich weitete die Augen.

"J-Jungkook-"

Er warf seinen Kopf zurück, Blut strömte aus seiner Nase.

"Oh mein Gott!", schrie ich, wandte meine Augen vom Blut an seiner Nase zu dem in seinen Händen, bis zu dem auf seinem Shiet. Ich zog es hoch, ignorierte Jungkooks schwachen Protest und schloss meine Augen bei diesem fürchterlichen Anblick. Da befand sich ein Loch in seiner Seite, aus dem das Blut quasi strömte und den Boden dunkelrot färbte.

"W-Warum hast du mir nichts gesagt ?", ich zog an seinem Shirt und schrie in sein Gesicht.

Er schaute auf den Boden, "I-Ich liebe dich Tae-"

"Das ist kein Abschied, Jungkook!", rief ich, meine Stimme war am zerbrechen, "Das- Das kann nicht sein."

"Ich h-hab dich z-zurück", lächelte er, Blut lief ihm aus dem und, "Luhan ist tot. Du bist jetzt sicher."

"Aber jetzt werde ich dich verlieren!", schlurchzte ich, "Bitte geh nicht. Bitte nicht. Ich kann nicht ohne dich leben. Ich will nicht in Sicherheit sein, wenn das bedeutet, dass ich dich dafür verliere!"

Er lächelte, Schmerz war in seinen Augen deutlich sichtbar. "Was habe ich getan, um einen Jungen wie dich zu verdienen, mein eigener persönlicher Sonnenschein."

"Ich habe dich nie verdient. Du warst zu gut für mich!", panisch schüttelte ich ihn, ehe ich ihn gegen den Baum schlagen sah, "Nein! Du kannst nicht sterben! Du sagtest, dass du für immer da sein würdest!"

"Ich-", er hustete Blut, verstärkte den Griff um mich, "Ich liebe d-dich, W-Welpe."

Das Licht in seinen Augen verschwand, hinterließen eine Leeren, die mich anstarrte.

Keine Lust.

Keine Liebe.

Und kein Leben.

Seine Arme glitten zu Boden und erzeugten ein stumpfes Geräusch. Blut tropfte aus seinem Mund, als einziges Zeichen, dass der Junge je am Leben war.

"Nein!", weinte ich gegen sein noch warme Brust. "N-Nein! D-Du kannst nicht!"

Ich warf den Kopf zurück, meine Sicht verschwamm. "Gib ihn mir zurück!", schrie ich in den Himmel, "Gibt ihn zurück! Ich verdiene ihn! Ich habe es verdammt nochmal verdient, ihn zu haben! Er hat es verdammt nochmal verdient zu leben!"

Ich bekam keine Antwort, sodass ich in eine ohrenbetäubende Stille getränkt wurde.

"D-Du hast deinen A-Abschied geplant", schlurzchte ich und presste meine Stirn auf seine, "I-Ich hatte nicht die Möglichkeit- Du hast deinen S-Schmerz versteckt- Du hättest es m-mir s-sagen sollen."

Ich fiel gegen seine Brust und weinte unkontrollierbar, umgriff das blutige Shirt in meiner Hand fester. Ich warf seine kalten Arme um mich, wie in den alten Zeiten. Ich kuschelte mich gegen seine breite, nun eiskalte Brust, sodass Tränen sein Shirt durchtränkten. Das Sonnenlicht erlosch.


"Gute Nacht Kookie."

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Surprise, Doppelupdate weil ich so dankbar für euch Leser bin 😇🐒

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