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Liebe macht blind, weil man einander blind vertraut

Ungeduldig wippe ich mit dem Bein, während ich darauf warte, dass Xavier meinen Anruf entgegennimmt. Verzweifelt knete ich das Kissen auf meinem Schoß, während ich ein drittes Mal anrufe.

„Tut mir leid, Zachary, ich war gerade noch dusche-", erläutert er, nachdem er meinen vierten Anruf annimmt. „Ich kann nichts sehen", unterbreche ich ihn. Kurz herrscht Stille. „Du kannst nichts sehen? Wie hast du mich dann anrufen können?"

Kurz seufze ich und erinnere ihn daran, dass ich ihn unter Kurzwahl habe. Dabei verschweige ich die Tatsache, dass ich aus Versehen zuerst meinen Opa und ein Mitglied aus dem Basketballteam angerufen habe.

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„Also, denkst du es ist ein wirkliches Problem, oder eine Illusion?", fragt Xavier und streicht mir durch die Haare. Ahnungslos zucke ich mit den Schultern. „Stimmt, dumme Frage. Verzeihung", murmelt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Mein schnell schlagendes Herz pocht in meinen Ohren und übertönt seinen Monolog. „Ich denke, wir schaffen dich am besten zu einem Arzt. Für den Fall der Fälle", beschließt er und zieht mich auf die Beine.

„Aber ich sehe doch absolut gar nichts", protestiere ich und wedle demonstrativ vor meinem Gesicht rum. Kichernd umgreift er meine Hand. „Ich begleite dich doch, Zachary. Vertraust du mir?"

Natürlich vertraue ich ihm. Ich würde ihm mein Leben in die Hände legen. „Ja, ich vertraue dir", bestätige ich und klammere mich etwas an seine Hand. Kichernd verschränkt er unsere Finger und zieht mich aus meinem Zimmer.

„Wie kommt es, dass du in deinen Klamotten eingeschlafen bist?", wirft Xavier ein und tritt mit mir die ersten Schritte unseres Weges an. „Ich bin an meinem Schreibtisch eingeschlafen", erkläre ich und lausche den Geräuschen.

Das laute Tröten eines Elefanten lässt mich zusammenzucken. „Sind wir um Zoo?", murmle ich und halte mir mein schmerzendes Ohr. „Nein, sind wir nicht. Vertraue einfach mir und nicht den Geräuschen, die du dir einbildest"

So ignoriere ich den Pistolenschuss, sowieso den Duft von Zuckerwatte. Als mir der metallische Geruch von Blut entgegenkommt, streiche ich Xavier besorgt über den Handrücken.

„Alles in Ordnung?", stelle ich sicher, während ich meinen Druck verstärke. „Ja, es ist alles bestens", verspricht er und umgreift mit der anderen Hand meinen Oberarm. Erleichtert atme ich aus.

Das Gefühl von Nägeln, die sich in meine Fußsohlen bohren, lässt mich erschaudern. „Wo sind wir gerade?", erkundige ich mich und streiche mir vorsichtshalber über die Schuhsohle.

Keine Nägel. Kein Schmerz. Natürlich nicht. „In der Nähe des Sportplatzes, es ist nicht mehr weit. Wie ist der Stand der Dinge?" Sanft spielt er mit meinen Fingern, was mir ein glückliches Lächeln entlockt.

„Sieht schlecht aus", scherze ich, ehe ich über einen Fußball stolpere. Sofort werde ich an. Xavier gezogen und schnell finde ich mein Gleichgewicht wieder. „Alles gut? Was war das?", flüstert Xavier gegen meine Schulter.

„Das war dieser Bal-", murre ich und blicke auf den Boden vor mir, doch da war einfach kein Fußball. „Sekunde, ich sehe wieder alles", werfe ich ein und musterte die Umgebung.

Glücklich seufzt Xavier auf und kuschelt sich an mich. „Entschuldige die Umstände, ich hatte einfach Panik", murmle ich und streiche ihm über den Rücken. „Kein Problem. Wofür hat man denn Freunde?"

Oneirataxia [BoyXboy] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt