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Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben

„Alles Gute zum Geburtstag, Zachary!", ruft mein bester Freund aus und hüpft ins Haus. Der Boden wird von einer Schicht Konfetti verdeckt und fröhliche Musik ertönt aus einer Box. Der Orangehaarige hüpft automatisch auf meinen Schoß.

„Ist das alles nötig?", schmunzle ich und deute auf die Dekoration und auf den Kuchen vor mir. Weiße Schokolade mit Kirschen. „Natürlich ist das nötig! Wie oft wurde dir heute schon gratuliert?", wirft er skeptisch ein und pickst mir in die Wange.

Seufzend blicke ich ihn an und gebe mich geschlagen. Er weiß genau, dass er der Einzige ist. Ich wohne bereits allein und da wir Wochenende haben, sehe ich auch meine Klassenkameraden nicht.

„Siehst du? Dann ist es auf jeden Fall nötig! Probiere den Kuchen", bittet er mich und reicht mir einen Teller mit einem Stück. „Köstlich wie immer", versichere ich ihm und esse das ganze Stück auf.

„Hast du irgendwelche Wünsche?" Lächelnd sieht er mich an uns spielt etwas mit meinen pechschwarzen Haarsträhnen. „Nicht wirklich, du bist doch Geschenk genug", flüstere ich und lege meine Arme um seine Hüfte.

Kichernd kuschelt er sich an mich, sodass ich ihm über den Rücken streichen kann. Plötzlich zieht jemand schmerzvoll an meinen Haaren. Ein leises Keuchen verlässt meinen Mund.

Hektische Flügelschläge sind zu hören, während sich eine der Fledermäuse auf meine Schulter setzt und in den Stoff meines T-Shirts krallt. Winzige Tropfen fallen von der Decke und treffen auf meine entblößte Haut.

Ein ätzendes Geräusch ertönt, während sich die Säure in meine Haut bohrt. Gehässiges Lachen rauscht in meinen Ohren. Ketten schleifen über den Boden und wickeln sich langsam und teuflisch um meinen Hals.

„Zachary? Beruhig dich! Du hast eine Panikattacke!", erklärt Xavier, während seine Hände mein Gesicht umfassen. An den Stellen, an denen seine Haut auf meine trifft, brennt es, wie bei einem Sonnenbrand.

Meine Atmung ist verschnellert und mein Herz schlägt panisch gegen meinen Brustkorb, da die Fledermäuse angefangen haben zu quietschen. Ich habe tatsächlich eine Panikattacke.

„Zachary, du musst atmen" Xavier wird beinah schon hysterisch. Ein grelles Licht erscheint hinter ihm, weshalb ich instinktiv die Augen zusammenkneife und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.

„Hör auf meine Stimme und blende alles aus, was nicht real ist. Nur du und ich sind hier", spricht Xavier weiter und streicht mir sanft über die Wangen. Sein Atem streift meine Lippen und bereitet mir Gänsehaut.

„Ich kann nicht", hauche ich verzweifelt. „Im Unterbewusstsein weißt du ganz genau was nicht existiert. Du musst dich nur konzentrieren und entspannen, bevor du den Verstand verlierst", kommentiert er und stupst mit seiner Nasenspitze meine an.

Die Fledermaus auf meiner Schulter quietscht erneut laut auf, wodurch ich zusammenzucke. „Vertrau mir einfach", haucht er, ehe ich seine weichen Lippen liebevoll auf meinen spüre.

Der Schmerz und die Geräusche drängen sich immer mehr in den Hintergrund, bis sie letztendlich ganz verschwinden. Völlige Stille herrscht im Raum. Als ich meine Augen wieder öffne, rollt eine Träne meine Wange hinunter.

Die Kreaturen, wie das Konfetti sind verschwunden, das grelle Licht erlischt, das Quietschen, das Lachen und die Musik verklungen und völlig einsam sitze ich im Raum und starre die mir gegenüber liegende Wand an. Einfach... weg.

Oneirataxia [BoyXboy] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt