~Gibt es ein Problem?~

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"APELL! APELL! APELL!", wurde es laut durch die Barracke gerufen und alle murrten genervt auf.
"Kann man nicht einmal schlafen?", sagte auch Hogan genervt über mir im Doppelstockbett. Ich sah auf meine Uhr und hob meine linke Augenbraue.
"Es ist 4 Uhr in der Nacht. Was will Klink?"
Ich stand langsam auf, ging zum Schrank und zog mir eine Jacke über, setzte meine Mütze auf, zog mir meine Schuhe an und ging aus dem Raum. Es war noch immer nicht leicht für mich zu laufen aber ich war sicherer auf den Beinen. Die Jungs wussten bereits das ich Asthma hatte und alle haben geschworen auf mich aufzupassen aber es gab noch ein Problem. Crittendon... besser gesagt der falsche Crittendon. Der saß unten im Tunnel, an einen Pfahl gefesselt und wartete nur darauf nach London geschickt zu werden.
Ich sah Schulz in der Tür stehen der uns alle nach draußen wank. Nicht nur wir waren ziemlich müde sondern auch Schulz. Er sah so aus als ob er jeden Moment einschlafen würde. Draußen stand Klink bereits und gähnte ebenfalls auch er schien müde zu sein.
"1..2..3..4........16. Herr Oberst es sind alle da.", Schulz drehte sich zu Klink und salutierte.
"Danke Schulz. Liebe Gefangene, sischerlisch haben sie sisch gefragt nicha, warum ich sie so früh geweckt habe. Wir bekommen einen neuen Gefangenen.. Der der Gestapo sehr helfen soll und der kommt im Laufe des heutigen Tages nicha. Nur so viel zur Informationen. Weggetreten! ", Klink salutierte und ging zu seinem Büro. Wir gingen in unsere Barracke und wir setzten uns an den Tisch.
"Wer könnte der Gestapo helfen?", LeBou sah uns alle abwechselnd.
"Ich habe keine Ahnung.", ich schüttelte meinen Kopf. Gefühlte 30min. diskutierten wir darüber Wer diese Person sein könnte und überlegten uns die witzigsten Ideen. Von Göring bis zum Präsidenten der USA war jeder dabei. Hogan schickte in dieser Zeit Kinch in den Tunnel um Informationen von London zu bekommen.
Nach ungefähr 10min kam er wieder nach oben mit einem blauen Zettel in der Hand.
"Gibt es ein Problem?", fragte Hogan als er Kinch sah.
"London wird kein Flugzeug schicken um den falschen Crittendon ab zu holen. Wir sollen ihn an die Gestapo liefern.."
"An die Gestapo? Was denken die was wir hier sind?! Ein Multitasking Lager?", genervt zog ich eine Augenbraue hoch. Niemand konnte das im Lager oder in meiner Familie außer mein Vater und ich.
"Die einzigen Worte dazu waren: Viel Glück!", Kinch klopfte gegen das Bett und der Lattenrost der die Leiter bildete schloss den Gang zum Tunnel.
Mittlerweile war es 6 Uhr und die meisten schliefen wieder. Nur ich saß wach im Vorraum am Tisch und trank Kaffee. Ich konnte einfach nicht aufhören zu überlegen wer diese wichtige Person sein würde oder wie wir den falschen Crittendon hier weg bekommen würden und den richtigen hierher um die Informationen zu bekommen. Mein Blick war starr auf die Tür zum Lager gerichtet und ich schaute nicht davon weg in der Hoffnung es würde jemand die Tür aufreissen und rufen: "Hey! Ich habe die Lösung!" oder es würde jemand reinkommen der endlich mit mir finnisch reden würde. Dann könnte ich endlich alles erzählen was mir hier passiert ist ohne Angst haben zu müssen das es jeder im Lager mitbekommen würde. Plötzlich öffnete sich die Tür zum Büro und Hogan stand in der Tür. Ich sah zu ihm und sah ihn mit verschränkten Armen im Türrahmen.
"Kannst du nicht schlafen?", fragte er mich und nahm sich einen Kaffe bevor er sich mir gegenüber an den Tisch setzte.
"Nein... Ich muss die ganze Zeit nachdenken wie wir diesen Auftrag machen.", ich seufzte und nahm einen Schluck Kaffee.
Es herrschte eine Zeit Stille und nur das schnarchen mancher Männer war zu hören bevor Hogan das Wort ergriff.
"Erzähl mir was über dich."
"Was? Wieso?", bekam ich nur verwirrt heraus.
"Ich weiß so gut wie nichts über dich und damit bist du die einzige.", er sah mich mit einem neugierigem Blick an und ich rollte kurz mit den Augen bevor ich anfing zu reden.
"Mein Name ist Mia Haber, ich bin 22 Jahre alt und komme aus Helsinki in Finnland. Ich habe keine Geschwister und mein Vater ist Samu Aleksi Haber, der Sänger einer finnischen Band namens "Sunrise Avenue". Meine Mutter ist abgehauen als ich 7 war und hat mich und meinen Vater einfach im Stich gelassen.", ich sah zu Hogan der anscheinend jedes Wort gierig in sich aufnahm.
"Wow... ziemlich tolle Eltern.", er lächelte und ich lächelte mit.
Ich könnte meine Mutter nicht leiden und ich hatte seit 8 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Dafür liebte ich meinen Vater umso mehr und ich liebte jede einzelne Minute mit ihm.
"Kannst du singen?", fragte Hogan plötzlich und vor Schreck verschluckte ich mich am Kaffee. Hustend setzte ich die Tasse ab und klopfte mir auf die Brust. Das half überhaupt nix und meine Luft würde ziemlich schnell eng weshalb ich schnell aus der linken Innentasche meiner Jacke das Asthmaspray heraus nahm. Ich drückte schnell auf den kleinen Hebel und das Spray kam in meinen Hals. Ich hielt die Luft an und atmete dann ruhig aus.
"Alles gut?", Hogan war schnell zu mir gekommen und hatte ebenfalls das Spray in der Hand was ich ihm damals gegeben hatte.
"Ja alles gut.", ich lächelte beruhigt und räusperte mich. Hogan setzte sich zurück auf seinen Platz.
"Ich habe das letzte mal vor 4 Jahren gesungen... auf einem Konzert also ich weiß nicht ob das deine Frage beantwortet und Nein ich werde jetzt bestimmt nicht singen."
Hogan zuckte mit den Schultern.
"Schade... wäre echt schön gewesen."
Wir unterhielten uns noch ungefähr eine halbe Stunde bevor wir hinter gingen und uns die letzten 2,30h schlafen legten.

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