~Ich kann es nicht sagen...~

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Der Raum hinter der Tür war abgedunkelt mit Vorhängen an den Fenstern doch das interessierte mich nicht. Mein Blick lag auf Hogan und mich überkam ein Schauer. Er lag an Geräten angeschlossen in einem Krankenbett und war nicht bei Bewusstsein. An ihm waren Schläuche angeschlossen, manche führten zu den Armen, manche waren aber auch in seinem Mund.
Langsam betrat ich den Raum und erkannte immer mehr Geräte. Eins überwachte seinen Herzschlag. Ein anderes seinen Blutdruck. Ich hielt mir meine Hände vor das Gesicht und versuchte aus zu blenden was ich gerade gesehen hatte doch es ging nicht. Diese Bilder hingen mir zu sehr im Kopf. Jemand legte seinen Arm um meine Schultern und ich sah Niwkirk der mich in eine tröstende Umarmung zog. Normalerweise hasste ich sowas aber jetzt tat es gut jemanden bei mir zu haben der versuchte Trost zu spenden.
"Colonel Haber...?", fragte jemand leise und ich sah auf. Schulz und Klink standen in der Tür.
"Was ist?", ich versuchte meine Stimme unter Kontrolle zu haben aber sie zitterte zu sehr.
"Mei, wir lassen sie allein."
"Danke Schulzi.", damit verließen Klink und Schulz den Raum.
Niwkirk und ich nahmen uns jeweils einen Stuhl und setzten uns bei Hogan ans Bett. Es herrschte nie Ruhe da die Geräte immer wieder piepten.
"S..so schlimm hä..ätte ich es mir n..nicht vorgestel...lt", sagte Niwkirk ruhig und sah zu mir. Ich sah ihn ebenfalls an und schüttelte den Kopf.
"Ich auch nicht...", mir liefen Tränen über die Wangen wie ein Wasserfall aber mir wahr es egal.
15 Minuten saßen wir so da und beobachteten Hogan als es plötzlich an der Tür klopfte. Eine Schwester betrat den Raum gefolgt von Klink.
"Die Besuchszeit ist leider vorbei nicha... Niwkirk kommen se.", sagte Klink und ich schaute leicht verwundert zu Niwkirk. Dieser erwiderte den Blick genauso verwundert.
"W..warum n..nur ich?"
"Nunja wir haben mit dem Arzt gesprochen und er hielt es für wichtig das Herr Hogan eine Bezugsperson braucht.", sagte die Schwester leise.
"Und ich als Kommandant nicha, habe entschieden das Colonel Haber das sein wird. Also los Niwkirk."
Er stand auf und sah zu mir.
"Erzählen sie i..ihm alles."
Ich nickte und wartete bis alle den Raum verlassen hatten. Dann sah ich wieder zu Hogan und nahm sanft seine Hand. Sie war nicht kalt im Gegensatz zu meiner. Würde ich jetzt dort liegen hätte man denken können ich wäre tot...
"Hey... Ich weiß nicht ob du mich hören kannst oder ob du überhaupt weißt das ich da bin aber bitte gib nicht auf zu kämpfen. Wir brauchen dich alle, deine Familie braucht dich und... Ich brauche dich.", bei jedem Wort flossen mehr Tränen über mein Gesicht und ich schloss die Augen.
"Wir schaffen Riku, Vivi und Samu raus aus Deutschland... Riku und Vivi nach London und Samu nach Finnland..."
Ich erzählte alles was im Lager passiert ist. Von alle sind verdammt traurig bis hin das ich jetzt das Komando hätte. Sonst schwieg ich nur, weinte und hielt Hogans Hand in meinen. Dann klopfte es und die Schwester kam rein.
"Sie müssen jetzt leider gehen.."
Ich nickte leicht, legte seine Hand sanft wieder ins Bett aber nicht ohne kurz zu zögern. Sage ich es oder nicht... Ich kann es nicht sagen! Oder doch?
"Rakastan sinua...", flüsterte ich nur leise bevor ich aufstand und zur Schwester ging die auf mich wartete. Gemeinsam gingen wir runter zum Wagen wo Klink, Schulz und Niwkirk bereits auf mich warteten. Dort angekommen verabschiedete uns die Schwester und versicherte, dass sie anrufen würde wenn sich bei Hogans Zustand etwas tun würde.
"Dankeschön das ist sehr nett nicha.", sagte Klink kurz angebunden und ich lächelte leicht dankbar.
"Schulz fahren se los.", damit startete Schulz den Motor und wir fuhren zurück nach Stalag 13.

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