9. Kapitel

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,,So" Rief der Lehrer und riss mich dabei aus meinen Gedanken, nachdem ich ihn genau wie die anderen meine Aufmerksamkeit widmete.
,,Ihr beginnt" Sagte er und deutet auf die Gruppe die sich neben mir befand.
Ich hörte ganz grob zu, da ich hauptsächlich mit meinen Gedanken ganz wo anders war.
Im Land der Träume.
Ich stützte meinen Arm auf den Tisch ab und lehnte mein Gesicht an meiner Handfläche an.
Ich spürte wie mir ein Gähnen hochkam und versuchte alles in meiner Macht stehenede zu tun, dies zu verhindern, da ich dabei grässlich aussehe!

Es scheint als wäre eine viertel Stunde vergangen zu sein, denn die Gruppe die grade noch vorne stand, setzte sich wieder auf ihre Plätze und starrten uns an, als Signal dass wir nun dran waren. Ich stand ohne Motivation auf und begab mich nach vorne. Ich gab meinen Gruppen Mitgliedern den Vortritt indem ich zu ihnen blickte und mit dem Kopf nickte.
Als Zeichen dafür dass einer von denen anfangen kann zu sprechen.  Wieder einmal hörte ich nicht genau zu. Ich dachte sehr viel über mein Leben nach. Egal wann und wo und zu welcher Zeit. Sei es in der Schule, in der Dusche oder kurz vor dem Schlafengehen. Ich gehe mir immer in Gedanken mein Leben durch.
Ich dachte über die wildesten und verrücktesten Sachen nach.
Was ich gerade nur machen würde, wenn ich nicht unter dieser Krankheit leiden würde ?
Das ist immer die Hauptfrage die ich mir jeden Tag stelle.
Jeden Tag denke ich daran was ich machen würde, wenn ich nicht unter dieser Krankheit leiden würde.

,,Elena" Riss mich jemand flüstern aus meinem Gedanken und ich erblickt kurz zu Seite.
,,Du bist an der Reihe" Fuhr Lian fort und ich nickte.
Um ehrlich zu sein habe ich komplett vergessen was ich aufgeschrieben habe. Und so dusselig wie ich bin habe ich mein Zettel auch auf dem Tisch liegen gelassen!
Na toll Elena, das heißt ja mal wieder improvisieren und darin bist du ja auch sowas von gut!

,,Also Ehm..." Setze ich an, hatte aber die geringste Ahnung was ich sagen sollte.
Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet und das versetze mich nur noch mehr in Panik.
Wie ich es hasse! Man könnte behaupten ich habe etwas Lampenfieber, aber nur ein kleines bisschen.
Bis es mir dann schlussendlich in den Kopf geschossen kam was ich der Klasse vortragen könnte.

,,Ich gehe davon aus dass jeder von uns hier, jeden Tag darüber nachdenkt was er machen würde wenn man nicht unter dieser verdammt Krankheit leiden würde."
Ich konnte ein paar Köpfe  wahrnehmen die nickten und fuhr fort.
,,Genauso wie ich.
Vermutlich würde ich in diesem Moment mit meinen unzähligen Freundinnen die ich vielleicht hätte, über alles Mögliche auf der Welt reden. Wir würden über Jungs schwärmen, uns über paar Mädchen aufregen oder stundenlang in der Stadt shoppen. Doch das kann ich nicht. Ich glaube wir sollten aufhören so zu denken. Wir sollten aufhören daran zu denken, was wir machen würden wenn wir nicht so sind wie wir sind. Denn dieser Gedanke wird uns am Ende nicht viel bringen. So schwer und hart es auch klingt, uns steht es nicht zu so zu denken!
Aber es steht uns zu unser Leben zu leben wie wir wollen. Und unsere Krankheit befördert uns quasi Sachen zu tun die wir vielleicht eines Tages nich mal mehr tun können. Unser Schicksal lässt uns Erwachsener und reifer werden. Da wir mit so etwas jeden Tag kämpfen müssen und vielleicht die ein oder andere Kommentare einstecken müssen.
Aber im Endeffekt hat uns Gott ein schweres Leben gegeben, weil er weiss das wir stark sind, weil er weiß das wir Naturkämpfer sind und nie aufgeben werden bis zu unserem Todestag. Und ich glaube das ist das einzige was zählt in unserem Leben.
Egal wie anders wir scheinen mögen, wir sind alle gleich" Hielte ich als Rede. Ich weiß das es gar nix mit unserem Gesellschaftsspiel tun hat aber es musste einfach mal raus.
Es fühlt sich gut an alles laut aussprechen, was sich in meinem Hintergedanken abspielt. Mit dem Gedanken das der ein oder andere sich vielleicht eine Scheibe abschneiden würde von meiner Rede, macht mich glücklich.

Erst jetzt bemerkte ich wie einige, ach quatsch so gut wie jeder anfing zu klatschen.
Ein Lächeln unmspielte sich um meine Lippen und ich grinste wie verrückt.
Ich erhielt mehrere Liebe und herzhafte Kommentare, die mich nur noch mehr grinsen ließen als ich es eh schon tat.
Ich richte mein Blickfeld nochmal auf die ganze Runde und bei den neuen blieb ich für einen kurzen Moment stehen. Er klatsche mit seinen Händen und lächelte mich dabei noch mal an.
Wie süß und knuffig er dabei doch aussah!
Durch sein Lächeln konnte man etwas von seinen Weißen strahlenden Zähnen erkennen. 

Wir setzen uns wieder hin und ich hörte den letzten zwei Gruppen nur grob zu. Ich konnte einige Sätze wahrnehmen, aber hauptsächlich war ich mal wieder bei meinen Gedanken.
Wo denn auch sonst?
Wenn ich irgendwo mal ruhe oder Zeit für mich alleine brauche, ist dieser Ort immer in meinem Gedächtnis.
Denn kein anderer hat Zugriff darauf außer ich selber.
Faszinierend nicht war?
Ich bin nicht jeder und habe einen geheimen Ort für mich selber, denn mein geheimer Ort ist eigentlich nur in meinen Kopf .

,,So ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche. Wir sehen uns dan  nächstes mal!" Rief unser Lehrer und wir erwiderten dies.
Ich verließ das Gebäude und warte auf meinen Vater.
Ich holte mein Handy aus meiner Jackentasche raus und wollte die Nummer meines Dads eintippen, um zu fragen wo er war doch irgendwie hackte der Display bei mir.

,,Altes Schrott Handy" Murmelte ich leise gewidmet zu meinem Handy und tippe wie wild mit meinen
Zeigefinger auf den Display.
,,Willst du meins?"

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Hey Leuteee,
Wieder mal ein Kapitel.
Werde jetzt wieder versuchen aktiver zu werden und jeden oder zweiten Tag ein Kapitel hochzuladen.
Die Geschichte wird krass, macht euch auf etwas gefasst!

Wünsche euch noch einen schönen Tag!
Touchfullstorys♡

A dangerous love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt