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Jayden, mein Seelenverwandter, akzeptierte unsere Zugehörigkeit nicht.

Ich seufzte und widmete mich meinem Eis. Das war zwar eher Zaras Ding, Zara war bei mir als Freundin auch zugelassen und ein Mensch, der kein Eis mochte, sollte meiner Meinung nach definitiv gekreuzigt werden.

Vielleicht ist Jesus ja eigentlich deshalb gestorben.

"Perry, komm schon." Liam seufzte und versuchte mir den Löffel aus der Hand zu ziehen.

Ich überließ ihn ihm und versuchte dann das Eis weiter mit den Finger zu essen.

Irgendwie war das echt eklig, aber was blieb mir schon anderes übrig?

"Perry!" Mein Bruder warf mir einen strafenden Blick zu.

"Was denn?", motzte ich zurück.

"Du wirst nur fett." Mein Bruder war ja so eine Spaßbremse. Oder Frustbremse.

Zara musste sich das garantiert nie anhören.

Ich schnaufte ihn also nur an und stand dann auf, um mir einen neuen Löffel zu besorgen und mich damit dann in mein Zimmer zu verziehen, um mir das Gejammere meines Bruders nicht mehr anhören zu müssen.

Leider hatten auch meine anderen beiden Brüder beschlossen, hier zu sein. Leider, weil Liam und die anderen beiden Pappnasen sich nicht sonderlich gut verstanden.

Gut, vielleicht war das auch nicht so schlimm, immerhin waren die beiden nur unsere Stiefbrüder. Unsere Mutter hatte unseren Stiefvater erst viel später geheiratet.

Als meine Familie hier hingezogen war - eben wegen besagter Hochzeit, zumindest nach Erklärung meiner Mutter und meines Stiefvaters -, waren Will und Ander längst ausgezogen, sie studierten woanders als Liam.

Da Liams Universität jetzt nicht weit entfernt lag, hatte er beschlossen wieder einzuziehen. Und jetzt waren Ander und Will natürlich auch zu Besuch und wir saßen wieder alle zusammen auf einem Haufen.

"Perry!" Ander sprang sofort auf, als ich die Küche betrat und schlang die Arme um mich.

Ich konnte mir bei dem verheulten Gesicht auch gar nicht denken wieso.

Schniefend drückte ich mein Gesicht an die Brust meines größeren Bruders. Für mich zählte dieses ganze Stiefgeschwisterding nicht so sehr wie für Liam.

Dann trampelte auch schon jemand neues in die Küche.

"Was ist mit ihr?" Es war Will. Liam sah sich wahrscheinlich jetzt nur weiter meinen Film an. Blödmann.

Ein wenig hilflos zuckte Ander mit den Schultern. "Keine Ahnung."

"Sie hat Liebeskummer", beantwortete dann überraschenderweise Liam die eine Millionen Dollar Frage. Die Antwort war zwar eigentlich genauso übertrieben wie mein Verhalten, aber für andere wohl das Verständlichste.

Eine Hand legte sich sanft meine Schulter. Ich drehte leicht meinen Kopf und sah hoch in Wills Gesicht. Er sah besorgt aus. "Wer hat dir weh getan?"

Ich schniefte wieder. "Niemand. Mein Seelenverwandter will mich nur nicht und akzeptiert unsere Beziehung einfach nicht!" Nicht, dass wirklich etwas anderes zu erwarten gewesen wäre.

Ander verspannte sich. "Was für ein Seelenverwandter?" Dann wandte er sich Liam zu. "Kannst du mir mal erklären, warum du nichts tust, um genau sowas hier zu verhindern?"

Und weil meine Brüder genau dieses Verhalten immer an den Tag legten, mochte ich es nicht, wenn sie alle zusammen auf einem Haufen saßen. Einzeln waren sie nie so schlimm.

Liam kümmerte es nämlich nicht, wenn ich an irgendjemandem Interesse hatte oder jemand an mir.

Will flippte alleine bei dem Gedanken aus und Ander ... na ja, Ander war so ein Fall für sich.

best wishes, Perry*Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt