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Was war das Leben ohne Schokolade schon wert?

Na gut, es gab immer noch Eis, aber meiner Meinung nach übertraf nichts, aber auch wirklich gar nichts Schokolade.

Deshalb hatte ich mir auch sieben Tafeln Schokolade gekauft.

Dämlicherweise hatte ich vergessen, eine Tüte beziehungsweise Tasche mitzunehmen und konnte die Tafeln so nur in den Händen nach Hause tragen.

Pfeifend trat ich aus dem Geschäft auf den Bürgersteig und rannte so wie immer in jemanden hinein.

Nur das dieses Mal dieser Jemand Jayden war.

Fest meine Schokolade umklammernd starrte ich andächtig zu seinem wunderschönen Gesicht hoch.

"So schön."

Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund. Das hatte ich gerade nicht wirklich laut gesagt, oder?

Jayden schmuzelte leicht. "Ich schätze mal, du meinst mich, was?"

Schnell zuckte ich die Schultern. Er sollte sich bloß nicht zu viel darauf einbilden.

Dann drehte ich mich weg. Schnell nach Hause.

"Warte." Mein Seelenverwandter griff blitzschnell nach meinem Arm.

Oh! Innerlich hatte ich gerade wirklich einen Cheerleader-Moment. Jayden berührte mich! Freiwillig!

Wobei ... kein Cheerleader. Ich war lieber eine Fee mit einem magischen Zauberstab.

Mit einem breiten Lächeln drehte ich mich zu ihm. "Was gibt's denn?"

Jayden runzelte die Stirn und deutete auf die Schokolade. "Die ist doch für Kaylie, oder?"

"Kaylie?" Verwirrt legte ich den Kopf schief. "Wer zur Hölle ist ... oh, du meinst Kayla. Nö, die ist nur für mich."

Mein Seelenverwandter runzelte die Stirn. "Was willst du sie denn nicht wegen des Streits trösten?"

Empört riss ich die Nase hoch. "Was soll das denn heißen? Von einem Streit weiß ich nichts!"

Jayden lachte leise. Es klang irgendwie ... hämisch.

Wütend presste ich die Lippen aufeinander. Manchmal war mein Seelenverwandter ein echter Blödmann.

"Sie hat sich mit Zeke gestritten. So 'ne Tusse hatte ihn während einem Gespräch der Beiden angerufen und deine dusselige Freundin dachte, er geht fremd oder wie auch immer. Jedenfalls will sie jetzt nicht mehr mit ihm reden. Und er nervt mich die ganze Zeit. Wieso nervt er dich eigentlich noch nicht?"

Oh, deshalb hatte Zeke die ganze Zeit versucht, mich anzurufen.

Ich sollte wohl wirklich mal rangehen, wenn mich jemand anrief.

Aber Telefonate waren bei den meisten Leuten einfach anstrengend.

Außer bei Kayla. Mit ihr war es cool.

Ich zuckte also nur nichtsaussagend die Schultern, drehte mich um und versuchte möglichst während der Drehung, meine Haare in Jaydens Gesicht zu werfen.

Ein guter Abgang ist alles.

Ich hörte Jayjay tatsächlich hinter mir prusten, dann allerdings packte er mich nur wieder am Arm.

Finster starrte ich auf seine Hand. Blöde Hand.

Wieso war mein Seelenverwandter nur so stark? Und so wunderschön? Und so absolut himmlich hinreißend? Und -

"Hey, Perry, verdammt! Jetzt lauf doch nicht immer weg!" Oh, oh, Jayjay klang angepisst.

"Was denn?", motzte ich zurück. "Du willst mich ja einfach nicht akzeptieren. Ich gebe dir nur die Ignoranz, die du haben möchtest!"

Ein fassungsloser Blick machte meine ganze Wut und meinen ganzen Frust auf einmal wett.

Wie süß Jayden nur aussah!

Mit einem Quietschgeräusch, von dem ich nicht genau wusste, aus welchen Tiefen meiner Selbst es kam, kniff ich ihm in die Wange. "Du bist ja so knuffig! Und so süß! Du bist fast besser als Schokolade!"

"Äh." Jayjay warf mir einen etwas perplexen Blick zu, den ich einfach überging.

Würde schon nicht so wichtig sein. Immerhin hatte ich ihm grade die Ehre der Schokoladenverleihung zuteil kommen lassen.

best wishes, Perry*Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt