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Yoongi p.o.v.

„Meine Eltern waren reiche angesehene Leute" fing er an zu erzählen während ich merkte, wie sich sein Körper unwohl anspannte.

"Ich weiß noch damals als ich fünf war. Meine Eltern hielten eine Party für ihre Beförderung, die ihnen weitere Millionen einbringen würde.
Was für eine Beförderung es war, wusste ich nicht. Ich kannte ihren Beruf nicht. Bis heute bin ich ahnungslos." Seufzte er und nahm meine Hand in seine, womit er dann nachdenklich rumspielte.

"Du musst wissen, das ich darunter sehr gelitten habe. Denn desto reicher wir wurden, umso gefährlicher wurde es für mich." kurz blieb Jimin stumm. Ich merkte wie schwer es ihm fiel, über dieses Thema zu sprechen. Beruhigend verschränkte ich meine Hand mit seiner, in der Hoffnung ihm die Angst zu nehmen, was zum Teil auch klappte.

„Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich auf dem Weg zur Grundschule, entführt wurde.
50 tausend verlangten sie von meinen Eltern." kam es traurig von ihm.

„50 tausend Euro haben meine Entführer damals von meinen Eltern verlangt. Mehr nicht. Sie hätten mich sofort wieder haben können aber nein. Meine Eltern zahlten nicht.

Hyung 50 tausend sind für meine Eltern damals nichts gewesen. Sie verdienten im Monat mehrere Millionen. Selbst meine Entführer waren geschockt als meine Eltern sich weigerten. Sie ließen mich aus Mitleid wieder gehen." Jimin verstummte wieder, da seine Stimme immer brüchiger wurde.
Er atmete kurz tief ein und wieder aus ehe er fortfuhr.

„Dann gab es noch die Geschichte, als ich wieder von Männern mitgenommen wurde. Es war auf einer weiteren Party meiner Eltern, die mit ihrem Ruhm prahlten. Diesesmal verlangten meine Entführer mehr. Sie wollten 20 Millionen haben, die meine Eltern jedoch wieder nicht bezahlten. Und dann-" Jimin stoppte kurz da seine Stimme brach. Ich legte Jaemin, der immer noch ruhig schlief, neben mich und nahm dann Jimin, der anfing am ganzen Körper zu zittern in meine Arme.

„Hey wenn es dir zu viel wird dann lass es. Du musst dich nicht dazu zwingen Baby" sagte ich beruhigend obwohl ich im inneren vor Neugier kochte.
Ich verstand nicht, warum seine Eltern so gehandelt haben. Sie hatten doch das Geld. Warum haben sie also nicht einfach ihren Sohn zu sich geholt? Hatten sie keine Angst das ihm was passieren würde ? Ich verstand sie einfach nicht... und dann war er noch so jung...

Jimin schniefte kurz und drückte dann sein Gesicht in meine Halsbeuge.
Nun lag er halb auf mir, während ich meine Arme um ihn geschlungen habe, während ich sanft, beruhigende Muster auf seinen Rücken malte.

„H-hyung, ihr Hass gegenüber meinen Eltern war so groß, das sie sich an mir vergangen haben" jimins Körper zitterte immer mehr, wodurch mein Griff um ihn immer stärker wurde.

"H-hyung sie haben mich angefasst und mir meine Unschuld genommen" weinte er nun, jedoch versuchte er dies zu unterdrücken während sich mein Herz immer weiter zusammenzog.
"Seit dem Tag an, erleidete ich meine Panikanfälle. Sie haben mich wie ein Haufen elend in eine Gasse gelassen. Ich habe Stunden gebraucht um wieder zuhause anzukommen. Ich dachte meine Eltern wären am Boden zerstört oder wenigstens etwas traurig da ich entführt wurde, aber nein." Er sah sichtlich sauer weg und wischte sich kurz die unzähligen Tränen weg.

"Weißt du wie ich sie vorgefunden habe? Lachend und tanzend in unserem Wohnzimmer. Es war ihnen einfach egal was mit mir passierte, Hauptsache sie haben ihr Geld bei sich.

Nur einer unserer Butler, sorgte sich um mich wie ein Vater. Er brachte mich jedes Mal zur Schule und holte mich auch jedesmal wieder ab. Aus Angst das mich wieder einer entführen konnte. Ich habe mich bis vor kurzem nur zuhause eingesperrt. Ich hatte Angst vor unseren Feinden." Jimin schluckte schwer ehe er wieder zu mir sah. Ein Schauer lief mir den Rücken entlang denn ich erkannte den Schmerz und die Trauer in Jimin's Augen.

Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und ihn von dort befreien. Jetzt ist mir auch klar was Jungkook damals meinte, das Jimin komisch sei, da er immer nach der Schule zu einem Auto rannte, welches ihn nach Hause fuhr. Aber was Jungkook nicht wusste, war der ganze leid den Jimin ertragen musste. Die ganze Trauer und der ganze Schmerz.

Ich sah kurz zu Jaemin, der weiterhin leise schlief und setzte mich dann auf. „Komm her" sagte ich dann zu Jimin, der sich neben mich aufsetzte.
Ich zog ihn allerdings auf meinen Schoß, sodass er nun breitbeinig auf mir saß.
Jimin entfliehten kleine Tränen die ich versuchte wegzuwischen. Ich merkte wie schwer es ihm fiel darüber zu reden, weshalb ich ihn in die Arme nahm.

Jimin drückte sich näher an mich und räusperte sich kurz.
„Ich habe nie Freunde gefunden, da mich alle mieden. Tae war mein erster Freund.

Es gab mal eine Zeit wo er neben uns wohnte. Bis wir 12 waren, waren wir wie unzertrennlich. Er hat mich gesehen. Meinen leid meinen Schmerz. Er kannte alles von mir. Ich war wie ein offenes Buch für ihn, doch dann zog er mit seinen Eltern weg und kam mich nicht mehr besuchen. Er hatte damals Jungkook kennengelernt und seine ganze freie Zeit mit ihm verbracht. Mich hat er nur ein Mal in der Woche angerufen. Tae war damals alles für mich, wirklich alles. Ich liebte ihn vom ganzen Herzen, den er war der einzige der mich verstand, der mir meine Panikattacke nahm, der mich nicht ignorierte wie meine Eltern und die gesamte Schule. Aber mit der Zeit wendete sich auch er von mir ab, was meine Welt zum stürzen brachte. Ich verlor jegliche Gefühle die ich je für ihn hatte und kapselte mich immer mehr von der Außenwelt ab" erzählte er und machte kurz eine Pause.

Jimin hatte Gefühle für Tae...
schwer schluckend drückte ich mich näher zu ihm und zeigte ihm so das er nicht mehr alleine ist, das ich nun da bin.

„Und dann passierte es. Der Tod meiner Eltern. Ich wusste damals nicht wie ich reagieren sollte. Ich war mir meinen Gefühlen zu Ihnen nicht bewusst. Ich hatte nie eine wirkliche Verbindung zu Ihnen gehabt, da sie mich meistens mit unseren Butlern ließen. Aber nach einer gewissen Zeit ist mir klar geworden wie sehr ich sie vermisste. Sie waren meine Eltern. Die einzige Familie die ich hatte. Und als mich dann die Nachricht erreichte, das meine Eltern ermordet wurden, sah ich schwarz. Meine Panik kam wieder und noch stärker als zuvor. All unsere Butler verließen mich Und ab dem Zeitpunkt an, ist mir bewusst geworden, das ich keine Familie mehr habe. Das ich auf mich allein gestellt bin." Schluchzte er.

Ich drückte Jimin leicht von mir weg und sah ihn sanft an. „Baby du hast uns. Ich und Jaemin sind jetzt deine Familie. Ich werde auf dich aufpassen, denn du gehörst zu uns." kam es brüchig von mir, da mich seine Geschichte mehr mitnahm, als ich eigentlich dachte.
Ich zog ihn zu mir runter und legte meine Lippen auf seine. Leicht fing ich an diese zu bewegen, was mir Jimin nachtat. Ich versuchte alle meine Gefühle in diesem Kuss zu stecken, was Jimin zum weinen brachte.

„Ich weiß Hyung, denn als du in mein Leben kamst, wurde meins wieder lebenswerter...."

"I NEED YOU" // Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt