Kapitel 2 - Closer

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Natsus Perspektive

Geschafft lies ich mich auf mein Bett fallen. Eben hatte ich Lucy nachhause begleitet. 

Und was ist jetzt? Sind wir Freunde? Oder wird sie morgen wieder genau so abweißend sein wie sonst auch? Sollte ich zu ihr gehen oder sie in ruhe lassen? Ich wusste nicht weiter. Also blieb mir nichts anderes übrig außer den nächsten Tag abzuwarten. 

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Leider verschlief ich beinahe und war grade noch rechtzeitig in der Schule angekommen . Deswegen konnte ich leider nicht mehr mit Lucy sprechen, so wie ich es eigentlich geplant hatte. Also hieß es sich bis zur Pause zu gedulden. Als endlich die erlösende Klingel ertönte ging ich sofort zu Lucy. Ich hoffte so sehr das sie mit mir reden würde, wie sie es gestern tat. 

"Hey Lucy" rief ich ihr zu als sie grade das Zimmer verlassen wollte. "Oh , Hey Natsu." Sie wirkte etwas eingeschüchtert aber dennoch freundlich. "Wie gehts dir heute?" fragte ich sie lächelnd. Mich interessierte ob die gestrigen Ereignisse spuren hinterlassen hatten.  "Ähm, gut ... und selbst?" Während sie mir antworte lächelte sie doch tatsächlich. Es wirkte ehrlich und nicht gestellt. Froh darüber das es ihr tatsächlich gut zu gehen schien lachte ich sie an. "Mir auch, sag mal hast du vielleicht Lust in der Pause mit zu mir und ein paar Freunden zu kommen ?". Sie sah etwas verunsichert nach unten, nickte aber schließlich zögerlich. "Gut , dann komm mit." Ich wurde aus irgendeinem Grund das lächeln in meinem Gesicht nicht mehr los. Als ich mit Lucy an unserem Standard Treffpunkt ankam warteten bereits Erza,Gray und auch Juvia , die dicht neben Gray sitzend ihr essen zu sich nahm. 

Ich hatte das Gefühl das Lucy unsicherer wurde als sie Gray sah. Ich wollte sie etwas beruhigen. Wusste jedoch leider nicht wie. Erza, die mit einem Gewissen Sicherheitsabstand zu Gray und Juvia auf der Bank saß, begrüßte Lucy bereits freundlich und wahrscheinlich war das die beste Beruhigung. Lucy lächelte ihr zu und erwiderte ihre Begrüßung, bevor sie sich neben Erza setzte. Auch ich setzte mich. Ich war mir nicht sicher ob Lucy es stören würde wenn ich zu nah bei ihr bin. Also setzt ich mich mit etwas Abstand neben sie. Kritisch sah sie mich an als ich mich fallen lies. Sie wendete sich jedoch relativ schnell wieder Erza zu und die beiden redeten miteinander. Mich freute es das Lucy und Erza sich so gut verstanden. Ab und zu versuchte ich mich mit in das Gespräch einzubringen, doch meistens hörte ich nur Still zu und beobachtete das Geschehen.

Nach dieser Pause hatten wir nicht mehr viel miteinander zu tun , erst als die Schule vorbei war kamen wir wieder dazu miteinander zu reden. Denn ich fragte sie ob ich sie auch an diesem Tag wieder nach hause begleiten durfte. Tatsächlich willigte sie ein.

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So verliefen die letzten 4 Wochen. Wir aßen in den Pausen oft gemeinsam und nach der Schule begleitete ich sie nach hause. Ich hatte das Gefühl immer näher an Lucy heran zu kommen. Sie wurde mir gegenüber gelassener und wir verstanden uns sehr gut. Das alles änderte zwar nichts an ihrer extremen Zurückhaltung gegenüber Gray und den anderen Jungen in unsere Klasse, doch ich war mir sicher das sich auch das noch bessern würde. Nur zu gern wollte ich verstehen warum das alles so war. Warum sie so war. Doch es würde wohl noch einige Zeit dauern bis ich das verstehen würde. Wenn es denn überhaupt jemals dazu kommen sollte.

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Auch an diesem Tag begleitete ich Lucy nach hause. Ausgelassen unterhielten wir uns. In der ferne sah ich bereits das Haus in dem sich Lucys Wohnung befand. Ich war etwas enttäuscht, ich wollte nicht gehen, viel lieber wäre ich noch bei ihr geblieben. Als wir schließlich vor ihrer Tür standen verabschiedete ich mich. "Bye Lucy, bis Montag dann , schönes Wochenende wünsche ich dir." sagte ich lächelnd zu ihr. "Natsu , möchtest du nicht noch etwas bleiben?" Ich freute mich zwar das sie fragte, war aber dennoch ziemlich überrascht. "Ja klar , liebend gern." Nun begann auch Lucy mich anzulächeln. "Dann komm rein." Sie hielt mir die Tür auf und ich betrat das Treppenhaus. Es standen nur ein paar wenige Pflanzen herum und neben der Treppe hingen 2 Bilder auf denen Teile der Stadt abgebildet waren. Als wir Lucys Wohnung betraten erblickte ich das genaue gegenteil des tristen Flurs. Ihre Wohnung war hell und farbenfroh .Sie war liebevoll dekoriert und ich fühlte mich sofort wohl . "Wollen wir einen Film gucken ?" fragte Lucy schließlich während sie ihre Jacke auszog und diese an einem Kleiderständer aufhing. Ich nickte und begab mich direkt zu dem kleinen Glasschrank neben ihrem Fernseher und wühlte in den DVD's herum. "Später läuft ein schöner Film im Fernsehen ,wollen wir nicht den gucken?" sagte sie lachend zu mir als sie sah wie ich verzweifelt alle Romance Titel in ihrer Sammlung beiseite legte und nach etwas Spannendem suchte. "Ja okay" entgegnete ich ihr grinsend und setzt mich auf das Sofa.  "Möchtest du etwas trinken?", "Ja gern" wieder musste ich lächeln. In Lucys Gegenwart war ich immer glücklich und ich fühlte mich wohl. Genau diese Gefühle brachten mich dazu immer wieder bei den kleinsten Gesten lächeln zu müssen. 

Lucy kam mit 2 Gläsern wieder ins Zimmer und setzte sich neben mich. Ich nahm mein Glas und trank einen Schluck .

"Natsu? Ich freue mich wirklich darüber das wir Freunde geworden sind. Ich danke dir dafür das du damals bei mir geblieben bist und dich nicht hast von meinem Pfefferspray oder meiner Angst abschrecken lassen." während sie das aussprach sah sie mir direkt in die Augen und lächelte ein wenig. Ich war gerührt von dem was sie sagte und verlor mich in ihren Rehbraunen Augen die diesen süßen Blick in meine Richtung formten. "Dafür musst du mir nicht danken." flüsterte ich schon beinahe.

 Mein Blick glitt von ihren leuchtenden Augen herunter auf ihre wunderschönen,lächelnden Lippen. Beinahe unbewusst kam ich ihr näher. Immer und immer weiter, ganz langsam bewegte ich mich auf sie zu und schloss meine Augen. Nervös wartend auf den Moment, in dem endlich meine Lippen ihre berühren würden. 

Lucys Perspektive

Natsu kam immer dichter zu mir. Ich konnte mich nicht bewegen. Saß einfach nur da und beobachtete ihn dabei ,wie er den Abstand zwischen unseren Lippen immer mehr verringerte. Als ich ganz leicht Spürte wie seine warmen Lippen meine streiften kam ich schlagartig wieder zu bewusst sein. Ich zuckte zurück und stieß ihn kräftig von mir. Bereits als ich Natsu weg stieß wendete ich mich von ihm ab und versuchte schnell von dem Sofa zu flüchten. Ich stolperte durch meine Wohnung schnellstmöglich ins Badezimmer. Ich nahm noch ein Scheppern war, doch das war grade nicht mehr als ein unwichtiges Hintergrundgeräusch. Als ich endlich bei der Toilette ankam übergab ich mich. Mir war schlecht. Mir war so unglaublich übel. Ich begann bitterlich zu weinen. Mein Körper lies allem freien lauf, ich konnte mich nicht mehr kontrollieren. 

Als ich mich endlich etwas beruhigt hatte ging ich wieder ins Wohnzimmer um nach Natsu zu sehen. "Natsu?" fragte ich zögerlich als ich den Raum betrat. "Natsu?!" rief ich etwas lauter als ich einen scheinbar Lehren raum vorfand. Ich blickte noch einmal schnell in die Küche bevor ich zur Haustür rannte und sie aufriss. "Natsu? Bist du da?" schrie ich durch den kleinen Flur. Niemand antwortete. War er tatsächlich gegangen? Enttäuscht ging ich zurück in meine Wohnung. Es war doch irgendwie verständlich, oder? Er wollte mich küssen, doch anstatt das zu tun musste er anhören wie ich mich deswegen übergeben musste. Er tat mir so unfassbar leid. Wenn es jetzt nicht mehr die vergangene Verzweiflung und Angst war die mich zum weinen brachte, dann war es jetzt das wissen Natsu so verletzt zu haben.

Ich betrat wieder das Wohnzimmer und ging zum Sofa. Als mir auffiel das meine Stehlampe die aussah wie ein langer Lampion, aber allerdings aus Glas bestand, umgefallen und zersprungen war. War es das was dieses dumpfe klierende Geräusch von sich gab? Ich drehte um und holte Schaufel und Besen aus der Küche. Vorsichtig kniete ich mich vor den Scherbenhaufen und begann einige Glassplitter auf die Schaufel zu schieben. Dabei fiel mir auf das meine Lampe creme Farben war und einige der Scherben rot. War das..Blut? Natsus Blut? Als ich die Scherben genauer betrachtete fielen mir vermehrt Bluttropfen dazwischen auf. Hatte ich ihn tatsächlich so heftig von mir gestoßen? Es war aber auch kein Wunder das er mit so viel Schwung fiel, schließlich hatte er keinerlei Widerstand geleistet, wie sollte er denn auch mit so etwas rechnen? Ich wusste ja selbst nicht das ich nach so langer Zeit noch so stark reagieren würde. Ich fühlte mich so unsagbar schlecht gegenüber Natsu. Er konnte schließlich nichts für all das und nun habe ich ihn nicht nur mental sondern auch noch körperlich verletzt. 

Und das weil er mir gerne nahe sein wollte. Näher als ich es zulassen konnte.


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