Natsus Perspektive
Ich folgte Lucy ins Bad und sah mich noch einmal um. Still suchte ich nach einem Sitzplatz, der nicht allzu nah an der Dusche war. Schließlich wollte ich ihr das ganze so angenehm wie möglich machen und mir war bewusst das sie Angst davor hatte. Egal wie stark sie sich stellte. Schließlich entschied ich mich dazu einfach auf dem Boden, in einer anderen Ecke des Raumes, platz zu nehmen. Ich war es ja schon beinahe gewohnt in Lucys Wohnung nur auf dem Boden zu hocken. Bei dem Gedanken lachte ich etwas in mich hinein.
Lucy stellte sich während dessen vor die große Dusche und legte ihr Handtuch ab. Nun konnte ich erkennen das sie einen dunkelblauen Badeanzug trug, der einen weit ausgeschnittenen Rücken und weiße Verzierungen hatte.
Schüchtern hielt sie sich die Oberarme. Keine Frage, ihr was das unangenehm. Mit einem kurzen Blick kontrollierte sie meine Position und drehte dann das Wasser auf. In der Dusche bildete sich langsam dichter Dampf. Lucys lange Haare wurden von dem heißen Wasser durchtränkt und klebten an ihrer Haut. Langsam entspannte sie sich und ich hatte den Eindruck das sie die dusche genießen konnte.
Und zugebenden tat auch ich das ein wenig. Ich fühlte mich zwar ziemlich dreckig damit diese Situation in irgendeiner weiße auszunutzen, aber Lucys Anblick war einfach zu schön.Einmal sah sie noch, mit einem kurzen Blick über die Schulter, zu mir. Ein schüchternes lächeln bildete sich auf ihren Lippen ab und sie drehte sich wieder herum und widmete sich wieder dem auswaschen ihrer Haare.
Durch das heiße Wasser wurde mittlerweile der ganze Raum wärmer und auch mich erreichte eine unangenehme hitze. Am liebsten hätte ich mein Shirt ausgezogen, aber das musste ich mir leider verkneifen. Ich hoffte also das Lucy bald fertig war und mich aus dieser Sauna befreite.
Da ich Lucy nicht die ganze Zeit penetrant anstarren wollte, lies ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Man konnte tatsächlich erkennen das sie hier viel Zeit verbrachte. In einem kleinen Regel neben dem Waschbecken waren Wasserflaschen, Medikamente, Taschentücher und noch sämtlicher anderer Krempel. Wahrscheinlich konnte sie ohne Probleme in ihr Badezimmer einziehen und wochenlang nicht mehr heraus kommen.
Allerdings bereitete mir der kleine Korb mit den Medikamenten Sorgen. Er war wirklich reichlich gefüllt und egal wie eindringlich ich versuchte mir einzureden das darunter bestimmt auch normale Schmerzmedikamente waren, die jeder zuhause hatte, ich wurde das Gefühl nicht los das Lucy nicht nur ein starkes Beruhigunsmittel hatte. Doch am Ende ging es mich nichts an. Alles was ich tun konnte war mein bestes zu geben, damit sie bald nicht mehr auf diese Mittel angewiesen war...
und damit ich sie endlich in meine Arme schließen konnte.Nun viel mein Blick wieder auf Lucy, die gerade genießerisch das Wasser über sich laufen lies und die Augen beinahe geschlossen hatte. Als ich die Dusche betrachtete viel mir auf das die Halterung des Duschkopfes sich Augenscheinlich bewegte, oder bildete ich mir das ein? Die Halterung war an einer senkrechten Stange an der Wand befestigt und konnte frei verstellt werden. Doch es schien so als ob sie jede Sekunde nach vorn kippen würde, was zur folge hätte das der Duschkopf, über Lucy, herunter viel. Ich sah noch einmal genau hin und stellte fest das mir meine Augen keinen Streich spielten. Beinahe Ruckartig drehte sich die Halterung schneller nach vorn und ich sprang auf. "Vorsicht!" schrie ich, noch während ich aufstand. Erschrocken drehte sie sich zu mir und keine Sekunde später rannte ich zu ihr in die Dusche, packte sie an den Schultern und drückte sie nach hinten. Kaum einen Atemzug danach hörte ich wie der Duschkopf auf den Boden prallte. Für einen Moment schloss ich die Augen und atmete kurz durch. Geschafft.
Als ich die Augen wieder aufschlug sah ich einer verängstigten Lucy ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte ich das ich sie fest gegen die Wand drückte und mich ziemlich dicht an sie gepresst hatte. Schließlich wollte auch ich nicht getroffen werden. Doch daraus resultierte eine Situation die der damaligen viel zu nahe kam.
Lucys Atmung wurde immer schneller und noch bevor ich meine Hände von ihr nehmen konnte, war ein lautes Klatschen zu hören und sie stieß mich von sich. Meine Wange begann zu brennen und der schmerz fraß sich in meine Haut. Geschockt und überfordert griff ich mir an die schmerzende Stelle.
Lucy drängte sich an mir Vorbei und griff sich schnell das Handtuch, dass sie zuvor abgelegt hat. Hektisch platzierte sie es vor sich und drückte das Stück Stoff an sich.
"Luce, ich..."
"RUHE" schrie sie mir aus voller Kehle entgegen, "verschwinde!" fügte sie lauthals hinzu. Wie gelähmt stand ich in der Dusche.
"Raus hier, SOFORT!" schrie sie nun noch einmal. Verängstigt trat sie immer weiter zurück und ihre Tränen überströmten langsam aber sicher ihr Gesicht.
Ich fasste mich wieder ein wenig und begann langsam aus der Dusche zu treten.
"Schneller! Ich will dich hier nicht mehr sehen!" brüllte sie darauf hin und entfernte sich weiter von mir. Ich ging darauf hin schneller und konnte im Augen winkel sehen wie Lucy kurz schwankte und sich am Waschbecken abstützte. Ich wollte ihr so gern helfen... doch ich tat was sie verlangte und Verlies den Raum.
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Touches
FanfictionSeit Tag X, der ihr Leben Grundlegend veränderte, lebte Lucy eher fernab von anderen Menschen. Diese Ferne bedeutete für sie Sicherheit und Kontrolle. Doch ihre Gefühle spielen ihr einen Streich, was also wenn sie plötzlich die Nähe spüren will, die...