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JM pov

Viel schneller, als mir lieb war, war es auch schon spät geworden und ich musste mich nun fertig machen.

Jungkook hatte sich nach dem ich nenne es einfach mal Gespräch nicht mehr blicken lassen und auch meine Eltern hatten mein Zimmer gemieden.

Ich konnte mir vorstellen, wie enttäuscht sie sein mussten. Um ehrlich zu sein, wusste ich selbst nicht, wieso ich so reagiert hatte.

Es machte mich einfach wütend, wie meine Eltern über mich gegenüber ihm sprachen.

Ich atmete einmal tief durch und schlenderte zum Schrank hinüber. So wie ich meine Eltern kannte, erwarteten sie, dass ich mir immerhin etwas Mühe mit meinem Outfit gab.

Allerdings machte mich bereits der Gedanke, dass Jungkook vermutlich wieder mit seiner Freundin telefonierte wütend... und ich wusste nicht einmal wieso.

Zweifellos lag es unter Anderem daran, dass er einfach ein Arschloch war, aber wieso interessierte es mich, wie er mit seiner Freundin umging.

Schluss mit diesem Spießer! Sagte ich zu mir selbst und versuchte durch Kopfschütteln diesen Gedanken loszuwerden.

Ich versuchte mich nun einfach auf mein Outfit zu konzentrieren, was wie ich schnell merkte, auch dringend nötig war.

Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um endlich eine passende Hose für mein Hemd zu finden.

Keine sah wirklich gut aus. Irgendwie machten mich alle fett...

Genervt stöhnend warf ich die fünfte Hose in eine Ecke des Zimmers und zog die Nächste aus dem Stapel. Dieses Mal eine Schwarze.

Nachdem ich mich in dieses Teil gequetscht hatte und mich ausführlich im Spiegel betrachtete, merkte ich, dass es sich gelohnt hatte. Sie machte eine wirklich gute Figur und betonte meinen Hintern. Für eine kurze Zeit prüfte ich noch jedes Detail im Spiegel, ehe ich mich auch schon auf den Weg machen musste.

Wie erwartet begrüßten meine Eltern jetzt nicht mit der besten hab-dich-lieb Laune, aber immerhin sagten sie nichts weiter.

Was mich jedoch am meisten wunderte, war die Tatsache, das Jungkook bereits top gestylt im Flur stand... er hatte doch mein Zimmer die letzten Stunden gar nicht betreten...

Ich schnaubte einmal auf, als ich ihn musterte. Na klar, das schleimen geht weiter. Mein Gott, wir gehen nur essen. Trotzdem trug er einen Anzug. Zwar keinen, wie man ihn jetzt für Festlichkeiten tragen würde, aber meiner Meinung nach, dennoch zu viel für ein normales Restaurant.

Erst jetzt fiel mir auf, dass auch meine Eltern weitaus förmlicher gekleidet waren, als ich.

„Willst du so gehen?" versicherte sich meine Mutter. Ich nickte stumm. Was haben die denn alle?

Während ich auf dem Weg zum Auto darüber nachdachte, nutzte Jungkook die Situation und flüsterte mir eine Frage zu. „Das steht dir ja, aber hättest du nicht zumindest noch ein Jackett anziehen können?"

Verwirrt drehte ich mich zu ihm.

„Was ist denn bitte so schlimm an Hemd und Jeans?" wollte ich genervt wissen.

„Eigentlich nichts. Ich sag ja, es steht dir, aber da wo wir hingehen, bist du vermutlich underdressed." Erklärte er mir.

„Wir gehen in ein stink normales Restaurant." Erinnerte ich.

Anstatt weiter auf sein Recht zu beharren, verfiel der Ältere ins schweigen. Womit sich auch schon herausstellte, wie die Fahrt verlief... still.

Kein Wunder. Wir mussten und alle noch mit Jungkooks Koreanisch abfinden, was schon etwas seltsam klang. Er hatte ne ganz andere Stimme, wenn er Koreanisch redete, aber es war irgendwie angenehm.

《Exchange Student》-[Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt