Kapitel 5

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                         !Vorsicht: Ab hier ist es nicht mehr Jugendfrei!

Honmaru strich währenddessen beinahe schon zögernd über seine Schulter.

„Tut die Schulter sehr weh?“

Ryuga hatte sich wieder gefasst und schüttelte den kopf.

„Nicht mehr besonders, nur ein wenig.“

Leicht runzelte er die Stirn.

„Und die anderen Wunden? Lass mich mal den Schnitt sehen.“

Einen Moment zögerte er, dann zog er die Plane hoch und streckte sein Bein auf dem Bett aus. Da waren auf der Innenseite seines Oberschenkels vier lange Risse, die seltsamerweise noch immer bluteten.

„Warum heilen sie nicht, so wie die anderen Verletzungen?“

Honmaru klang mehr als nur leicht beunruhigt. Ryuga war leicht rot angelaufen, ihm schien die Stelle der Verletzung nicht in den Kram zu passen.

„Unsere Klauen sind meist giftig, ich denke, dass ich diese Wunde nicht wie die anderen heilen kann, sieht so aus, als müsste ich hier zu normalen Mitteln greifen. Ich werde Airi fragen, ob er Wundsalbe hat und dann einen Verband darum machen.“

Dieser kam unterdessen mit einer Schale Wasser wieder hereingestürmt und blickte nur kurz auf die Wunde, bevor er sein Bein sachte vom Bett schob.

„Erst behandeln wir die Schulter zu ende, dann kümmere ich mich um den Rest,“ er warf Ryuga einen scharfen Blick zu.

„Das dort, sieht nämlich nicht so aus, als würde es von selbst heilen."

„Airi?“

Ryugas Stimme klang leicht zögernd. Airi hob jedoch nicht einmal den Kopf, sondern knurrte nur: „Hm?“

„Danke.“

Jetzt hob er doch seinen Blick und Ryuga lächelte ihn zerknirscht an. Airi stieß mit einem Zischen die Luft aus und widmete sich dann wieder seinem Treiben, wenn auch jetzt wesentlich entspannter.

„Schon gut. Letzten Endes kann man wohl sagen, dass du uns den Hintern gerettet hast. Und das auch noch irgendwie ziemlich Eindrucksvoll.“

Ryuga zog leicht belustigt eine Augenbraue hoch.

„Ihr fandet mich Eindrucksvoll? Ihr wisst aber schon, dass ihr für Menschen echt seltsam seid, oder? Die Meisten Leute die mich in der Form gesehen haben, sind schreiend davon gelaufen.“

Leicht lachte Airi auf.

„Wir sind Piraten! Wenn wir nicht an so etwas gewöhnt sind, wer denn dann? Glaub mir, wenn man sein ganzes Leben auf der See verbringt, erlebt man allerlei seltsames.“

„Tatsächlich?“ nachdenklich legte Ryuga den Kopf schief.

„Ich kann mir das noch nicht einmal vorstellen...“

Honmaru zuckte zusammen, er mochte die See also nicht. Verdammt. Das machte die ganze Sache sogar noch erheblich schwerer für ihn.

„Wird es auf immer dem gleichen Schiff nicht langweilig? Ganz zu sprechen von dem engen Raum, den so ein Schiff bietet. Ich bin jetzt schon ganz eingerostet. Andererseits liegt das vielleicht auch daran, dass ich gute zwei Wochen unter Deck in einer Kammer angekettet war.“

Er wollte schon mit den Schultern zucken, hielt sich jedoch im letzten Moment noch zurück. Mit einer gerade erst wieder eingerenkten Schulter war das keine gute Idee. Honmaru hatte während seiner Rede noch schlechtere Laune als ohnehin schon bekommen und Airi sah beinahe schon vorsichtig zu ihm hoch, was Ryuga jedoch nicht bemerkte. Dann machte er noch eine Bandage um seine Schulter und legte seinen Arm vorsichtig in eine Schlinge, die er ihm über den Kopf zog.

Moonlight - Finstere Nacht (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt