Kapitel 3

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Er nickte nur und ergriff seine Hand, es würde auch nichts ändern, wenn er das bezweifelte. Wie er ihn zuvor berührt hatte... Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Das schlimmste war gar nicht, dass er ihn berührt hatte, sondern, dass es ihm gefallen hatte. So ein Gefühl hatte er noch nie gehabt, nicht einmal mit einer Frau und dann spazierte dieser hochmütige Mensch einfach so in sein Leben und brachte alles durcheinander. Er hasste ihn, er hasste ihn dafür, dass er es schaffte, dass er seinen eigenen Körper nicht mehr verstand.

Aber dieser Airi, er schien ganz in Ordnung zu sein. Ihm könnte er wahrscheinlich vertrauen, wenns drauf ankam. Andererseits, was wusste er schon von Menschen? Verdammt, sein Ohr tat immer noch weh! Er wurde leicht rot, davor hatte dieser Mann es berührt, er hatte wahrscheinlich angenommen, er würde schlafen... aber trotzdem! Vollkommen schamlos hatte er seine empfindsamste Stelle berührt! Er musste wirklich ein verdammt großer Mistkerl sein. Plötzlich riss Airis Stimme ihn aus seinen Gedanken.

„Wie heißt du eigentlich?" Er öffnete die Tür und sie traten gemeinsam in den Raum.

„Mein Name ist Ryuga." Leicht verstimmt musste er feststellen, dass es der Raum war, in dem er auch zuvor schon aufgewacht war. Brachte der Kapitän alle Gefangenen in seine persönliche Kajüte?

„Ryuga?" fragte er nach, was er jedoch nur mit einem Nicken quittierte.

„Einfach Ryuga, aber ich denke... Ich denke, es ist ok wenn du mich Ryu nennst," sagte er mit einem charmanten Lächeln.

„Ich weiß nicht, aber irgendwie passt der Name."

„Wie meinst du das?"

„Ach, nur so." Er drückte ihn aufs Bett.

„Hier, leg dich hin. Ich werde dir jetzt etwas zu Essen machen," er drehte sich um und ging zur Tür.

„Und natürlich dafür sorgen, dass Honmaru dich in Ruhe lässt." Er legte sich auf den Rücken und schloss die Augen, er war wirklich so müde, wie schon lange nicht mehr und er hatte Hunger, vor allem aber Durst. Airi schien der Koch zu sein, er würde ihm bestimmt etwas leckeres machen. Honmaru... war das der Name des Kapitäns?

Ein hübscher Name... Er passte also zu seinem Besitzer. Er fühlte sich so entsetzlich träge. Leicht kraulte er der Dämonenkatze den Kopf, als sie sich auf seiner Brust nieder ließ, auch wenn er gar nicht bemerkt hatte, dass sie ihnen gefolgt war. Ob es den Kindern wohl gut ging? Er machte sich sorgen um sie, Bonborie und Haruie, Kuroboshi, Zakuro und Kyo. Er konnte nur hoffen, dass Akira auf sie aufpasste...

Als er zurückkam fand er den Mann schlafend vor, er schien überaus erschöpft gewesen zu sein, das seltsame Tier lag wieder auf seiner Brust. Es war wichtig, dass er zumindest etwas trank, aber sollte er ihn wecken? In seinem Zustand war das wahrscheinlich keine allzu gute Idee, er sollte sich ausruhen. Er stellte das Tablett auf den Schreibtisch, der in einer Ecke stand und nahm das Wasserglas herunter, dann setzte er sich vorsichtig neben ihn, hob seinen Kopf ein wenig an und kippte ihm Schluckweise das Wasser in den Mund. Als das Glas geleert war, seufzte er im Schlaf, er musste ganz ausgetrocknet gewesen sein. Aber was jetzt?

Er war Honmaru nicht begegnet, also war es vermutlich besser, wenn er noch eine Weile hier blieb. Es sah ganz so aus, als hätte der Kapitän vor, diesen Mann zu seiner Frau zu erklären, aber das war nicht gut, er war kein Mensch. Andererseits, vielleicht sollte er es einfach beobachten, dieser Ryuga war wirklich süß und es sah ganz so aus, als verband ihn irgendetwas mit Honmaru, so wie sein Blick ihm folgte. Wessen er sich jedoch nicht bewusst zu sein schien.

Aber eines war sicher, da war etwas zwischen ihm und Honmaru vorgefallen. Aber so wie es aussah, hatte er sich in ihm nicht geirrt. Ein Waisenhaus für elternlose Halbdämonen... Er schien ein ziemlich sensibler Typ zu sein, er würde beobachten, wie sich das ganze weiter entwickelte. Außerdem hatte man schließlich nicht immer die Chance etwas über eine vollkommen andere Welt zu erfahren, also setzte er sich vor das Bett und wartete.

Moonlight - Finstere Nacht (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt