10. Blanke Nerven

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Die folgenden Monate, nach der Sichtung - oder besser, der beinahe Sichtung Rinas, vergingen wie im Flug. Genau so auch Noahs 18ter Geburtstag, den er lediglich mit seiner Familie und Mo verbracht hatte. Während er jetzt Autofahren durfte und das auch in vollen Zügen genoss, kreisten seine Gedanken nur um sie. Er brauchte Ablenkung undzwar ganz dringend. Nachdem es aber keine greifbare Ablenkung gab und Noah sich ernsthafte Gedanken darüber machte, ob er nicht vielleicht doch verrückt geworden war, beschloss er einen der Pläne, die er mit Mo gerade für solche Zeiten geschmiedet hatte, umzusetzen. Sie hatten sich schon vor Jahren, noch lange bevor einer der Beiden auch nur ansatzweise volljährig war, eine gemeinsame Woche mit Freunden in einer fremden Großstadt zu verbringen.Welches Ziel wäre da wohl besser als die Stadt, der Städte oder auch

"The place to be" - Berlin.

"Nach Berlin?!", rief Noahs Vater und sah ihn dabei an als wäre er eine türkisfarbene Giraffe, die einen Kopfstand machte. "Ja, eine Woche mit den Jungs! Komm schon,

sind doch sowieso Ferien und ich zahl's auch selbst.", entgegnete Noah und versuchte seinem Vater diese spontanen Urlaubspläne schmackhaft zu machen. "Hm..., naja,

da du mittlerweile 18 bist, kann...oder besser gesagt WILL ich dir das gar nicht verbieten.", stimmte sein Vater zwar skeptisch, aber dennoch nickend zu. Was machte

der nur wieder für 'nen Wirbel. Eine Woche in der Hauptstadt mit den besten Kumpels überhaupt - was sollte da schon passieren?

Wie sehr Noah diesen optimistisch leichtsinnigen Gedanken noch bereuen sollte, sollte er erst in der Hauptstadt selbst erfahren...

.."Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!", riefen die 4 Jungs aufgeregt im Auto als sie mit Mos neuem weißen und frisch geputzten VW Golf GTI auf dem Weg in eine Woche

Freiheit waren. Alle zwei Stunden wechselten sie den Fahrer, da sie bereits um 4 Uhr morgens todmüde losgefahren waren, um den ersten Tag nicht komplett an die Fahrtzeit zu

verlieren. "Zum Alex müss' mer auf jeden Fall!", rief einer - dann ein anderer "Brandenburger Tor?" - "NA LOGO!", grölte der Rest. "Ey, Jungs, wir müssen auch ins Haus der

100 Biere!", warf Noah in die Runde. "Du Säufer! War klar, dass du dich bei sowas gleich auskennst!", lachte Mo. "Jaaa, als ob einer von euch lieber in irgend'n Museum

will?", konterte er prustend. "...aber nur, wenn's da auch 'n Biermuseum gibt!" - Bester Laune und voller Vorfreude verging die Zeit wie im Flug. Sie waren so enthusiastisch,

dass sie beinahe vergaßen wohin sie überhaupt fahren wollten, bis sie schließlich das lang ersehnte Schild vor sich hatten, dem sie schon seit knapp 7 Stunden entgegenfieberten.

In großen Lettern stand dort "Berlin" und sie trauten ihren Augen kaum. Es war viel zu unwirklich. 4 Kumpels, 1 Woche Berlin, alles war möglich!

- Im Hotelzimmer angekommen ließen sie ihre Taschen stehen, nahmen alles Nötige mit - Geldbeutel, Zimmerkarte, Handy, Sonnenbrille, fertig.

Sie besorgten sich bei einem Stand der Touristeninformation an der nächsten U-Bahnstation einen Plan für S- und U-bahn und lösten sich ein Wochenticket. Ihr erster Halt

war - wer hätte es gedacht - das Haus der 100 Biere am Potsdamer Platz. Dort setzten sie sich nach draußen, zumal innen alle Tische belegt waren und es draußen angenehm

warm war, obwohl es bereits nach 22 Uhr war und am Nachmittag heftig geregnet hatte. Noah steckte sich eine Zigarette nach der anderen an und seine Begleiter taten es

ihm gleich. Geld war für die 4 in dem Moment egal, was man an den Massenbestellungen erkennen konnte, die die Jungs etwa alle 15-20 Minuten bei einer kleinen brünetten

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 15, 2014 ⏰

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Bitter Sweet SymphonyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt