Heute ist wieder der erste Schultag nach den Sommerferien und meine Lust hält sich in Grenzen. Ich bin auf dem Weg zur meiner Schule - die Iwatobi Highschool. Die Klassen meiner Jahrgangsstufe wurden angeblich komplett gemischt. Ich werde also heute völlig fremde Gesichter sehen. Die Schule ist schon voll und überall sehe ich aufgeregte Gesichter. Aber mitten in den Massen bin da aber ich. Total müde und lustlos. Ich dränge mich durch die Menschenmassen, die vor den Klassenplänen stehen. Es dauert ein wenig bis ich meinen Namen gefunden habe. Arisu Takimoto. Ich bin nun in der 11. Klasse und ich muss das Jahr jetzt irgendwie aushalten.
Ich sehe mit die Liste weiter an und mir fallen sofort zwei Namen auf:
Nagisa Hazuki und Rei Ryugazaki. Ich wusste, wer sie waren. Sie waren zwei von vier Trottel, die unbedingt wollen, das irgendwer dem Iwatobi Schwimmclub betritt. Dazu gehören zwei, die ein Jahrgang über mir sind: Makoto Tachibana und Haruka Nanase. Die beiden wohnen bei mir in der Nähe und wir haben denselben Schulweg. Vor ungefähr einem Jahr bin ich zur selben Zeit zur Schule gegangen wie sie. Es war mir total unangenehm. Ich wollte nicht hinter ihnen laufen, nicht neben ihnen laufen und sie nicht überholen. Also habe ich mich (natürlich!) hinter einem Busch versteckt. Makoto ist es anscheinend aufgefallen, dass jemand hinter ihnen lief und plötzlich nicht mehr da war und hat sich deshalb wahrscheinlich auch umgedreht. Danach sind die beiden weitergegangen. Seitdem ist es mir wirklich sehr unangenehm in der Nähe der Mitglieder des Schwimmclubs zu sein und ich bin mir sicher, dass es auch mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Seitdem gehe ich auch immer eine viertel Stunde früher als sie zur Schule.
Langsam mache ich mich auf den Weg zu meinem neuen Klassenzimmer. Ich setze mich ans Fenster und schaue heraus. Ich kann direkt auf das Außenbecken des Schwimmclubs. Es verfolgt mich, das Schwimmen, das Wasser! Ich will Nagisa und Rei heute gar nicht sehen, nein, bitte nicht.
"Rei-chan! Komm, ich hab unser Klassenzimmer gefunden.", höre ich eine Stimme sagen. Ich kenne Nagisas Stimme nicht, aber in diesem Moment bin ich mir sicher, dass das er es ist. Letztes Jahr war ich noch so glücklich, dass keiner von ihnen in meiner Klasse war. Jetzt habe ich gleich zwei auf einen Streich.
Ich lege meinen Kopf auf den Tisch und vergrabe ihn unter meine Arme.
"Dieser Klassenraum ist doch das gleiche Zimmer, das Makoto-senpai und Haruka-senpai letztes Jahr hatten, stimmts?", sagt eine andere Stimme. Rei. Das wird ja immer besser.
"Und da, wo das verzweifelte Mädchen am Fenster sitzt, da saß Haru-chan. Hat doch Mako-chan erzählt!", sagt wieder Nagisa. Na super. Ich bin das verzweifelte Mädchen, das sich ausgerechnet auf den alten Platz von Haruka Nanase gesetzt hat. Ich stütze meinen Kopf nun auf meine Arme drauf, da ich ihre Stimmen hinter mir wahrgenommen habe.
Dann höre ich plötzlich Nagisa flüstern. "Sag mal, wieso denkst du ist dieses Mädchen eigentlich so verzweifelt?"
"Hmmm.", sagt Rei. "Ich glaube es liegt an ihrem Platz. Von dem Platz aus, wo sie sitzt, hat sie einen schrägen Blick zur Tafel, das heißt sie schaut von einem unschönen Winkel nach vorne. Nur die Plätze in der Mitte haben eine wunderschöne Sicht auf die Tafel, weil der Winkel genau 90º beträgt! Genau daran muss es liegen!" Nun lacht er besserwisserisch vor sich her. Was. Ist. Das. Für. Ein. Freak?!
Nagisa: "Ich weiß nicht, ich glaube es gibt solche Menschen, die am ersten Schultag launisch sind, weil sie wieder in die Schule müssen...Ich hingegen freue mich, dass ich meine Freunde wieder jeden Tag sehe!"
Rei: "WAS?! Wie können Menschen es nicht mögen in die Schule zu gehen?! Mathematik! Physik! Das sind doch wunderbare Gründe, um in die Schule gehen zu wollen! Damit kann man sich den Alltag erklären, ALLES besteht aus Mathematik und Physik! Es ist unser Leben!" Seine Stimme wird immer leiser, aber ich schaue ja nicht hin.
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How Friendship saved my life
FanfictionMein Leben hat sich innerhalb Monaten verändert. Zwei Schicksalsschläge ließen mich Menschen hassen und Angst haben vor dem Verlassen. Der einzige Mensch, den ich noch an mich ranließ war meine Mutter. Dann kam ich in die 11. Klasse - mit Nagisa Haz...