🌻sunflowers🌻~ vkook

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POV Taehyung

In der Nacht konnte ich nicht besonders gut schlafen. Die Sache mir doch schwerer im Magen als gedacht, ich musste ihm antworten. Also schlug ich meine Bettdecke zur Seite und Griff nach meinem Handy. Ich las mir Jungkooks Nachricht noch einige Male durch. Ich überlegte eine Moment, was aber nur darin mündete, dass ich mich kurz und knapp bedankte und ebenfalls sagte, dass ich mich auf das Wochenende freute. Meine Mutter hatte es also geschafft ihn einzuladen, was mich ungemein beruhigte. Und da ich ihm nun geantwortet hatte konnte ich mich auch wieder schlafen legen.

Als ich wenige Stunden später aufwachte hatte ich allerdings ein mulmiges Gefühl, weil ich ihm wieder begegnen könnte nach diesem durchaus schrägen Wochenende. Ich schaute auf mein Handy, er hatte nicht geantwortet, worüber ich aber auch ein wenig froh war. Also erhob ich mich aus dem Bett und begann meinen Tag.

Nach ungefähr einer Stunde hatte ich mich fertig gemacht, meine Mutter schlief anscheinend noch. Darüber war ich allerdings auch sehr froh, da sie mich ansonsten sicherlich ausgefragt hätte. Also suchte ich meine Sachen zusammen und verließ so leise wie möglich das Haus. ich beschloss zur Schule zu laufen, denn das Wetter war unglaublich schön und mein Gemüt konnte einen Spaziergang gut gebrauchen und ich hatte auch noch knapp 40 Minuten bis die erste Stunde begann. Mein Weg führte mich durch einen der schönsten Plätze meiner Wohngegend, ich spazierte selten, denn in solchen Momenten brach wieder die Vergangenheit über mich herein. Ich dachte an Jungkook und mich als wir Kinder waren, wir sind immer zusammen spazieren gegangen, stundenlang. Ich vermisste seine Freundschaft und vor allem vermisste ich ihn.

Und so vollkommen in Nostalgie schwelgend kam ich etwa 20 Minuten später an der Schule an, wo ich sofort auf Chanyeol traf. Er wirkte leicht gestresst, als ich auf ihn zukam schien es noch schlimmer zu werden, weswegen ich auf ihn zu lief. "Chan? Was tust du hier?", fragte ich leise nach. "Ist alles okay bei dir? Chan?" Er nickte kurz, wirkte aber trotzdem gestresst. Deswegen beschloss ich, die Antwort aus ihm raus zu quetschen und zog ihn dafür in einen kleinen Bereich auf dem Schulhof, den nicht viele Menschen kannten. Erst jetzt schien er sich zu beruhigen und sah mich an. "Tae... Hilf mir." Jetzt war ich völlig verwirrt. "Wobei denn genau? Und warum genau bist du hier?"

Er sah mich an und seufzte. "Ich will Baekhyun nicht begegnen, weil ich ihm sonst irgendwie beibringen müsste, dass ich als Affekthandlung einfach so eine Wohnung für uns gekauft habe, weil mein Vater mich raus gekickt hat, weil er es doch nicht so geil fand, dass ich schwul bin." Jetzt verstand ich auch warum er so unglaublich gestresst und unruhig wirkte, er hatte wahrscheinlich einfach Panik bekommen. Doch anstatt ihm als erstes eine intelligente Frage zu stellen fragte ich stattdessen: "Woher hast du das Geld denn, Chan?!" Doch als er mich nur ungläubig anstarrte fügte ich hinzu. "Ähm und warum kommst du zu mir und vor allem: wie kann ich dir helfen? Willst du erst mal bei mir bleiben?"

Chanyeol seufzte aus und ließ sich gegen mich sinken. "Ich komme damit zu dir, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass du damit am besten klarkommst, wenn ich es dir erzähle. Und tatsächlich wollte ich dich fragen, ob ich bei dir bleiben kann. Zumindest bis Ende der Woche? Bis dahin komme ich auch in die Wohnung. Und ich wollte nach Samstag nicht bei Baek zuhause bleiben und ich auch weiß, dass er mich verprügelt, wenn ich das nicht geschickt anstelle." Ich überlegte kurz und nickte dann nur. "Ich helfe dir gerne, ich sag nur nachher meiner Eomma Bescheid und dann sollte das klappen." Er seufzte erleichtert aus und zog mich in eine Umarmung, in der ich mich eingequetscht fühlte. "Danke Tae, wir sehen uns später. Ach und das Geld hab ich von meiner Mutter. Sie wollte nicht, dass ich auf der Straße lande und hat mir alles was sie hat überwiesen, ich liebe sie dafür."

Und schon rannte er davon, ließ mich einfach stehen. Ich entfernte mich wieder aus der Ecke und ging, ohne das Getuschel zu beachten durch das Schulgebäude, ins Klassenzimmer. Meine Sachen schmiss ich förmlich neben meinen Stuhl, der Lehrer kam rein und begann den Unterricht. Wie immer punktete ich mit einigen Antworten, die ich aber nur so knapp wie möglich beantwortete, mein Lehrer schien das trotzdem irgendwie zu begeistern. Ich spürte permanent die Blicke auf mir, doch das alles war meine Schuld also musste ich das ertragen, denn ich wollte nicht, dass alles bei Jungkook landete.

Nach den zwei Unterrichtsstunden machte ich mich schnell auf, denn ich musste meiner Mutter wegen Chanyeol Bescheid sagen. Also ging ich nach draußen und entfernte mich so schnell wie möglich von der riesigen Gruppe, die sich auf dem Flur gebildet hatte und rief meine Mutter an. Zu meiner Überraschung nahm sie sofort ab. "Was gibts Taehyungie?" "Hallo Eomma. Ich wollte nur sagen, dass Chanyeol nen paar Tage bei uns bleibt." Ich hörte sie kurz husten. "Okay, sein Vater hat es also erfahren?" Ich nickte, realisierte dann aber, dass sie dies nicht hören kann. "Jap genau, du hast es erfasst. Lass ihn rein, wenn er klingelt, wir sehen uns." Meine Mutter brummte zustimmend und legte dann auf.

Plötzlich wurde mein Name gerufen und ich ließ fast mein Handy fallen als mich ein Hund freudig ansprang. Mein erster Reflex war mich zu wehren doch dann beruhigte sich der Hund und stupste mich an. Also streichelte ich das weiche Fell des Tieres und sah im nächsten Moment Jungkook schnaufend neben mir zum Halt kommen. Er stützte seine Hand an meiner Schulter ab und atmete einmal stark aus. "Danke Tae, dass du sie fest gehalten hast. Sie ist mir einfach entwischt also ich los wollte, nach Hause." Er lächelte mich dankbar an während er seinem Hund die Leine anlegte, was ich sofort erwiderte. Eigentlich wollte ich ihm noch was sagen doch in dann kamen seine Freunde und besonders Yoongi und Jimin sahen mich mit solchen Todesblicken an, dass ich mich lieber wieder entfernte und Jungkook nur noch schnell „Tschüss" zuraunte. Und dann verschwand ich wieder im Klassenraum um meine nächsten zwei Stunden abzusitzen.