Belle [Kapitel 1]

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Sie trat in die Nacht heraus. Dieses Dorf war weit genug entfernt vom Palast oder der Grenze ihres Königreiches. Sie hatte keinen blassen Schimmer wo sie war oder wer dieses Land regierte. Das einzige, was sie wusste war, dass das Dorf nahe an einem Hafen lag, sie konnte das Salz in der Luft riechen, und es begeisterte sie. Es roch nach Freiheit.

Sie suchte den Marktplatz nach einer Art Dorfkrug ab. Sie fand die Kneipe schnell, allein wegen der Lautstärke.

Drinnen war es mehr als nur voll. Jeder Tisch war besetzt, meist von Männern. Was ihr direkt auffiel war die einsam aussehende Frau, die allein über ihrem Bier saß.

Emma ging quer durch den Raum auf ihren Tisch zu und setzte sich.

Die Frau sah auf. "Kann ich ihnen helfen?"

Emma lächelte. "Eigentlich nicht, ich bin auf der Suche nach Gesellschaft und sie sahen so verloren aus, da dachte ich mir wir könnten ganz gut harmonieren. Mein Name ist -" Sie brach ab und überlegte schnell. Sie konnte schlecht ihren richtigen Namen preisgeben. "Sienna." Sienna war der Name ihrer Zofe gewesen, die letztes Jahr verstorben war.

"Belle", erwiderte die Frau. "Sehr erfreut." Sie beugte sich wieder über ihr Bier und erst jetzt erkannte Emma, dass dort ein Buch lag.

"Ich, ...  ich hole mir kurz ein Bier." Ohne auf eine Reaktion zu warten stand Emma wieder auf und schlängelte sich durch die Menschen Richtung Tresen. Mit einem mal stieß sie gegen die Brust eines Mannes. Sie erschrak und wich schnell einen Schritt zurück. "Tut mir leid." Sie sah in seine unglaublich tiefblauen Augen. Ein atemberaubender Kontrast zu seinem schwarzen Haar.

"Vergebt mir, m'Lady", erwiderte er in so einem starken irischen Akzent, dass Emma ihn noch einmal musterte. Eindeutig Pirat.

Was hatte ihr Vater ihr beigebracht? Triffst du einen Piraten so durchbohre sein Herz lieber sofort mit deinem Schwert.

Für einen kurzen Moment hatte Emma keinen blassen Schimmer was sie tun sollte. Dann entschied sie sich dafür ihn einfach zu ignorieren und weiterzugehen. Am Tresen angekommen bestellte sie ein Bier und ging zurück zu Belle. Kaum saß sie da sah Belle von ihrem Buch auf.

"Ich habe von einem Schatz gelesen, der tief in den Bergen einer versteckten Insel verborgen sein soll, behütet von der Hydra."

Emmas Augen weiteten sich. Hastig nahm sie einen großen Schluck Bier. "Und du möchtest diesen Schatz bergen?"

Belles Augen funkelten. "Gemeinsam mit dir, wenn du Mut hast." Sie kicherte.

Emma hob die Brauen. Sie kannte diese Frau keine fünf Minuten. Andererseits war sie nicht unter anderem deshalb von zu Hause weggelaufen? Um Abenteuer zu suchen?

"Ich bin dabei."

Belle begann breit zu lächeln. "Gut. Du kommst mit mir ins Wirtshaus. Morgen brechen wir auf. Zuerst müssen wir aber Pferde für die Reise zu kaufen. Ich hoffe du hast genügend Münzen."

Emma nickte. Vor ihrer Abreise hatte sie möglichst viele Münzen zusammen gerauft um ihr Leben jenseits der Mauern des Palastes zu beginnen.

"Na schön. Wir brechen im Morgengrauen auf."

What if...?  |  Captain Swan {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt