Dort, wo Frauen hingehören [Kapitel 6]

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Unter Deck ging Emma sofort zu Ian. Mittlerweile hatte er den Eintopf auf mehrere Teller verteilt. Belle hatte sich zu ihm gesellt und knabberte müde an einer Karotte rum.

"Hey, geht es dir besser?", versuchte Emma es vorsichtig. Belle nickte nur. Sie sah aus als würde sie jeden Moment weg knicken.

"Was machst du hier unten?", fragte Ian und drückte ihr drei der Teller in die Hände.

Sie war nicht geübt damit, sie wurde immer zu bedient. Nie hatte sie so etwas selbst tun müssen. Also balancierte Emma die Teller vorsichtig rüber zum Tisch. Praktischer Weise stand der in der Küche. Auf hoher See hatte man nunmal nicht viel Luxus. "Hook hat mich weggeschickt zu dir in die Küche. Er sagte das ist, wo Frauen hingehören." Sie verdrehte die Augen.

Ian lachte. "Das hat er gesagt? Oh man, und ich dachte ich wäre ein Mann." Und da musste auch Emma lachen.

"Hey Sienna." Dass Belle sie nicht bei ihrem richtigen Namen nannte versetzte ihr einen Stich. Sie wollte sie nicht anlügen. Nicht mehr. "Weißt du, wo der Wein ist?"

Emma nickte nur. Ian hatte es ihr gezeigt gehabt. "Ich hole schon welchen."

"Beeil dich", sagte Ian schnell. "Ich rufe gleich zum Essen."

Emma machte sich auf. Mit schnellen Schritten lief sie durch die schmalen Gänge zur Vorratskammer. Zehn Fässer Wein reihten sich dort, neben Essen aller Art. Wo die Piraten das geklaut hatten wollte sie gar nicht wissen. Sie nahm nur den Krug zur Hand und füllte etwas von dem Wein ab, da fühlte sie eine grobe Hand auf ihrer Schulter.

"Hey du", hörte sie die Stimme einer der Männer. Sie kannte ihn nicht beim Namen. "Was machst du denn hier?"

Vor Schreck ließ Emma den Krug fallen, der auf dem Boden in tausend Splitter ging und das Holz in Wein tränkte.

Der Mann schubste sie rückwärts gegen eines der Fässer. Sie spürte die Scherben durch ihre dünnen Sohlen nur zu gut. "Zier dich nicht so", raunte der Mann in ihr Ohr.

"Bitte", brachte sie vor, und eine einzelne Träne fiel langsam zu Boden.

Der Mann nahm ein Messer heraus und schnitt die Träger ihres Kleides durch, sodass sie es hochhalten musste damit es ihre Brust bedeckte.

Der Mann musste angetrunken sein. Oder gar betrunken. Vollkommen. "Komm schon. Es gibt nur einen Grund warum du und deine kleine Freundin nach Tortuga wollt. Aber wenn ihr Huren werden wollt, dann kannst du ja schonmal üben." Er riss ihre Hände weg und starrte auf ihre Brüste. Dann begann er sie aggressiv zu küssen.

So hatte sie sich ihren ersten Kuss nie vorgestellt. In einer Vorratskammer auf einem Piratenschiff, kurz davor vergewaltigt zu werden. Sie versuchte sich los zu reißen. "Bitte", jammerte sie und Tränen flossen ihre Wangen hinunter.

Eben so aggressiv wie der Mann kam, wurde er nun auch wieder weggerissen. Hook warf ihn gegen das Regal gegenüber. "Sie sagte nein!" Seine Stimme war so bedrohlich, dass sogar Emma Angst bekam. "Abtreten, in meine Kabiene. Wir besprechen das."

Der Mann nickte und trat weg. Emma zog rasch ihr Kleid hoch und hielt es fest, Angst, Hook könnte das selbe vor haben.

Ihr Captain drehte sich zu ihr um. "Räum das auf." Er deutete auf die Splitter und den Wein. Sein Blick war eiskalt, genau wie seine Stimme. Es interessierte ihn nicht, dass ihr Kleid kaputt war oder dass ihre Füße bluteten von den Scherben. Er drehte sich um und verließ die Kammer, ohne ein weiteres Wort.

×

Es tut mir so Leid dass hier so lange Flaute war! Ich wollte zuerst I will always find you zu Ende bringen, also kann ich mich jetzt hierauf konzentrieren. Dann irgendwann hab ich mich so schlecht gefühlt dass hier Stillstand war da musste ich mal wieder schreiben. Also yay♡ (ich fühle mich übrigens schrecklich, dass diese Geschichte schon über ein Jahr alt ist aber erst in Kapitel 6 ._.)
~ Kat

What if...?  |  Captain Swan {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt