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Liz 

Auf Eriks Party waren allerhand Leute die ich kannte. Benny ließ mich nach einer Zeit alleine und verdrückte sich nach hause, er wollte noch in Ruhe mit Alice telefonieren, sobald sie konnte. Ich schlängelte mich mit meinem Cocktail in Richtung des Garten. Die Nacht war klar und die Sterne am Himmel leuchteten. Gedankenverloren setzte ich mich auf die Liege am Pool. Ich zog mein Handy aus der Jeans. Es war bereits nach 1 Uhr in der Nacht. Ich öffnete Chats-App und ging auf den Chat mit Manuel. 'Die Partys machen ohne dich nur halb so viel Spaß, ich kann es kaum erwarten dich morgen wieder bei mir zu haben.' Ich schickte die Nachricht ab und hoffte auf eine Antwort von ihm. Leider blieb diese auf Grund der Uhrzeit aus.

Ich steckte mein Handy zurück in die Arschtasche der Jeans und leerte meinen Drink mit nur einem Zug. "Wow mach mal langsam, nicht das du noch betrunken in den Pool plumpst." lachend kam Roman auf mich zu. "Bürki, dass wäre deine Chance. Du könntest mich retten und alle würden dich als Held feiern." Roman schmunzelte und setzte sich auf die Liege die mir gegenüber stand. "Was machst du so alleine hier draußen?" Roman setzte sein Bier an und trank einen Schluck, als er auf meine Antwort wartete. "Ich weiß nicht genau, ich habe nicht sonderlich Lust auf die Trinkspiele von Erik und Kevin.". Roman lachte "Das kann ich verstehen, ist sonst bei dir alles in Ordnung? Ich habe lange nichts mehr von dir gehört...  Ich.. Ich hab mir Sorgen gemacht." "Roman lass gut sein, du brauchst mich nicht immer beschützen. Es hat  dich ja auch nicht interessiert was Lukasz mit mir gemacht hat."

Roman war zu der Zeit, als ich Marketingleitung beim BVB war ein sehr guter Freund geworden. Dank ihm habe ich mich auf Lukasz eingelassen und mit ihm habe ich Renè vergessen. Er hat mich über mein Heimweh hinweg getröstet. Es verging zu der Zeit keine Woche in der wir nicht miteinander im Bett waren. Zu unserem Glück hat niemand davon Wind bekommen. Er gab mir Halt, als ich meinen Neuanfang gewagt habe. 

Desto mehr schmerzte es, dass er mich mit Lukasz verkuppeln wollte und noch mehr verletzte es mich, dass er nicht gemerkt hat, wie schlecht es mir am Ende mit Lukasz ging. 

"Dann erzähl es mir doch, bitte Liz. Ich.. ich hätte damals anders handeln sollen." Entgeistert sah ich an. "Achja, wie denn? Hättest du den Helden gespielt und mich vor den Ohrfeigen gerettet? Hättest du mich verteidigt? Hättest du Lukasz die Zweifel nehmen können?" Tränen stiegen mir in die Augen. Ich rang nach Fassung. Roman blickte aufs Wasser. "Es tut mir leid, hätte ich geahnt was bei euch abgeht, dann hätte ich dich da raus geholt. Ich... ich sollte dann jetzt besser gehen." "Ja, dass ist es was du am Besten kannst dich verpissen wenn es ernst wird." 

Wütend und traurig zu gleich stand ich auf und ging ins Haus zurück. Ich organisierte mir noch einen Cocktail, den ich in eins runterkippte. Mit einem Whisky auf Eis setzte ich mich zu Mats und Cathy auf die Couch. Ich ließ den Alkohol durch meine Adern fließen und spürte wie mein Pegel langsam stieg. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie Lukasz sich einen Weg zu mir bahnte das war der Augenblick um zu gehen. Ich trank meinen Whisky aus und war grade auf dem Weg zur Haustür, als er mich im Flur abfing. 

"Willst du schon gehen?", er hatte rote Augen, gezeichnet vom Alkohol. "Ja, ich habe genug für heute, bis dann." Ich wollte die Haustür aufmachen, als er mich davon abhielt. "Komm, wir haben noch gar nicht mit einander geredet." sein Ton wurde herrisch, ich musste schlucken. "Ich gehe jetzt.!". Sein griff an meinem Handgelenk wurde fester "Bitte Lukasz, du tust mir weh." er trat einen Schritt näher an mich heran und zwang mich somit ihm in die Augen zu sehen. 

" Lass sie los." Mein Blick fiel auf Roman, der auf uns zu kam. Innerlich atmete ich auf. "Geh weg, dass ist eine Sache zwischen Liz und mir." Lukasz stellte sich vor mich und ließ mir keine Chance zur Flucht. "Liz, geh." Roman klang beherrscht und ließ Lukasz keinen Moment aus den Augen. "Glaubst du eigentlich ich bin blöd Bürki, du hast ihr doch damals schon immer schöne Augen gemacht, verpiss dich oder es kracht." Lukasz Stimme klang wütend, Roman kam näher. "Kommst du noch einen Schritt näher wirst du es bereuen." kaum hatte Lukasz das ausgesprochen, stand Roman schon vor ihm. Ehr dieser sich versah, hatte Lukasz schon seinen Kiefer mit der Faust getroffen. "Du spinnst doch vollkommen." Ich drängt mich an Lukasz vorbei um zu Roman zu gelangen, der stand bekommen am Treppenaufgang. Lukasz murmelte noch irgendetwas und war anschließend verschwunden. Roman hielt sich schmerzend den Kiefer, seine Lippe war aufgeplatzt. Aus meiner Jeans holte ich ein Taschentuch und reichte es ihm. "Danke, dass du mir helfen wolltest." Roman nickte nur. "Okay, ich gehe dann jetzt." Ich wandte mich der Tür zu und stand schon fast in der Auffahrt als Roman hinter mir herlief. "Ich begleite ich wohl besser.".

Er hatte sich seine Lederjacke über die Schulter geworfen und ging schweigend neben mir her. Trotz des heißen Sommers fröstelte ich. Ich schlang die Arme um meinen Körper. Roman sah mich besorgt an und zog die Jacke von der Schulter und legte sie mir über. Ich murmelte ein Danke. Der restliche Weg verlief schweigen. An meiner Haustür angekommen überkam mich das schlechte Gewissen. "Willst du noch mit raufkommen, ich hab noch Eis für deine Lippe, schließlich bin ich ja nicht ganz unschuldig daran." Roman schenkte mir ein Lächeln und nickte. 

Between Us (Manuel Neuer FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt