Kapitel 11 ~ Feuerlord Ozai

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Seit mehreren Stunden bin ich jetzt schon unterwegs. Da ich eine Weltkarte im Tempel gefunden hatte, weiß ich in welche Richtung ich ungefähr fliegen muss. Daher sehe ich ungefähr bei Sonnenaufgang schon die ersten Schiffe der Feuermarine. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und fliege etwas tiefer, sodass sie mich besser sehen können. Schon nach kurzer Zeit feuern die Schiffe ihre ersten Feuergeschosse ab, denen ich nur knapp entkommen. Da ertönt ein lautes Nebelhorn, welches die Stille der Nacht sofort weg bläst. Andere Schiffe aus der Ferne antworten und das vorderste Schiff beginnt nun Netze auf mich zu schießen.

*Sie wollen mich nur noch fangen* denke ich und so weiche ich den ersten beiden Netzen aus. Ab da versuche ich gar nicht mehr, auszuweichen, doch sie verfehlen selber noch zweimal, bis mich der Fünfte schließlich erwischt. Es schließt mich ein und mit einem lauten Aufschrei merke ich, dass sich unter mir nur das tosende Wasser befindet und ich mich in dem Netz überhaupt nicht bewegen kann. So falle ich mit einen lauten Platsch ins Wasser und sinke in die Tiefe, ab und zu einmal hoch gewirbelt von einer Welle.

*Kommt schon! Beeilt euch!* Mit steigender Panik merke ich, wie die Luft immer knapper wird, doch da spüre ich schließlich eine Hand an meinem Arm, die mich an die Wasseroberfläche zieht. Ich atme erleichtert auf und huste das wenige Wasser aus meiner Lunge, während mich die Feuerwache an Bord holt.

"Da bist du uns ja fast weg gestorben" sagt einer der Wachen und die andern lachen. Ich sehe sie kurz wütend an, sage aber nichts. Der Soldat zieht mich auf die Beine und entfernt mir das Netz, nur um mir Handschellen anzulegen und mir meine Tasche und meinen Gleiter weg zu nehmen. Dann führt er mich runter zu den Zellen. Glücklicherweise ist es sehr warm dort und dadurch laufe ich nicht Gefahr, durch meine nassen Klamotten und Haaren zu erfrieren.

"Jetzt wissen wir, dass du eine Luftbändigerin bist. Deswegen haben wir Vorkehrungen getroffen." Der Wächter kettet mich breitarmig an den Wänden fest. Meine Beine bindet er am Boden fest.

"Viel Spaß" grinst wird er und geht. Allerdings werden mich diese Ketten nicht davon abhalten können zu bändigen, aber solange sie das Glauben, soll mir das auch recht sein.

Geschlagene drei Tage hänge ich schon an diesen Ketten, bis mir endlich gesagt wird, dass wir bald auf der königlichen Insel ankommen werden.

*Wird auch Zeit... Ich spüre meine Arme nicht mehr* denke ich. Außerdem habe ich Hunger, da man immer nur einmal am Tag gefüttert wird. Wortwörtlich gefüttert.

So legen wir am Abend am Hafen an und zwei Wachen holen mich aus meiner Zelle. Sie legen mir die Hände auf den Rücken und führen mich an Land und zu der großen Villa, die Feuerlord Ozai bewohnt. Das Haus ähnelt ein bisschen dem Lufttempel, davon abgesehen, dass es rot angestrichen ist. Die Wachen bringen mich in das Gebäude und führen mich in einen großen Saal. Ein riesiger Thron steht auf einem Podest in der Mitte der Halle. Ein großer schlanker Mann mit langen Haaren sitzt in ihm, die Beine überschlagen. Neben ihm sitzen Zuko und Azula auf zwei Kissen. Zuko sieht mich überrascht an, doch ich würdige ihn keines Blicke, was Azula wieder amüsiert.

"Auf die Knie... Los!" Einer der Wärter schubst mich, sodass ich auf die Knie falle. Dann entfernen sie sich einige Schritte.

"So... Du bist also eine Luftbändigerin, ja?" fragt mich Ozai, doch ich beschließe einfach nicht mit ihm zu reden.

"Dabei dachte ich mein Großvater hat alle Luftnomaden umbringen lassen..."

*Dein Großvater also...* Ich wende den Blick ab und sehe auf den Boden.

"Nun... Jetzt bist du die letzte deiner Art. Der Avatar ist ja jetzt tot." Er steht auf und dreht sich kurz zu seinen Kindern um.

*So... Du denkst Aang ist tot.* Ich sehe ihn kurz finster an und sehe wieder auf den Boden, sobald er sich wieder zu mir dreht.

Mikas ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt