Kapitel 2 ~ Der Avatar

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Ich sitze an einem Strand und sehe auf die leichte Flut, die das Meer in Unruhe versetzt. Plötzlich türmt sich eine Welle auf und stürzt auf mich herab. Sie verschluckt mich und zieht mich in die Tiefen des Meeres. Ich schreie verzweifelt auf und versuche den Fluten zu entkommen, doch sie reißt mich erbarmungslos mit. Ich versuche Luft zu schnappen doch Wasser dringt in meine Lungen und ich drohe zu ertrinken.

"Mika!" Ich zucke zusammen und reiße die Augen auf. Zuko hockt neben mir. Ich sehe mich hektisch um und setze mich auf.

"Du bist in Sicherheit. Das war nur ein blöder Traum" sagt Zuko, der versucht mich zu beruhigen.

"Ein Traum..." Ich atme tief durch und wische mir den Schweiß von der Stirn.

"Was war es denn für ein Traum?" fragt er und setzt sich zu mir.

"Ich wurde von Wellen ins Meer gespült und bin fast ertrunken" murmel ich.

"Verarbeitest vermutlich gerade dein Trauma." Ich nicke leicht und sehe zu ihm rüber.

"Du kannst doch Feuer bändigen oder?"

"Ja kann ich. Willst du es sehen?" fragt er.

"Ja gern. Ich kann jetzt sowieso nicht mehr schlafen."

"Dann gehen wir aber vor die Tür" sagt er und ich folge ihm raus in die kalte Nacht.

"Was genau willst du denn sehen?" fragt er.

"Ich weiß ja nicht was du kannst." Ich setze mich auf einem abgestorbenen Baumstamm. Er erschafft eine kleine Flamme auf seiner Handfläche.

"Also am Tag würde es besser gehen" sagt er und führt mir ein paar Techniken vor.

"Nachts kommt es aber besser zur Geltung." Er lächelt und schießt zum Schluss noch drei Feuerbälle in den Himmel, die schließlich am Himmel zerplatzen. Ich lächel und er setzt sich zufrieden neben mich.

"Kannst du eigentlich auch mit Schwertern umgehen?" frage ich.

"Wieso fragst du?"

"Es hängen welche an der Wand."

"Die sind bloß Deko, aber ja, ich kann mit Schwertern kämpfen."

"Bringst du es mir bei?" frage ich.

"Was?" Er sieht mich überrascht an.

"Naja ich kann ja kein Feuer bändigen. Aber vielleicht könnte ich so zu etwas taugen." Er lächelt leicht und sieht in den Himmel.

"Ich könnte versuchen dir ein paar Kampftechniken beizubringen. Aber ich kann dir nichts versprechen."

"Versuchen reicht schon. Danke!" Ich falle ihm um den Hals.

Am Morgen habe ich vor mir erstmal anständige Klamotten zu besorgen. Iroh meint, es sei ein kleines Dorf in der Nähe und so mache ich mich dahin auf. Zuko hat versprochen mir zu erklären, wie ich mich am Besten verteidige, sobald ich zurück bin. Deswegen versuche ich mich zu beeilen.

Ich folge einen kleinen Pfad durch den Wald und gelange kurz darauf zu dem kleinen Dorf. Allerdings scheint es so, als müsste ich mir Kleidung klauen gehen. Deswegen suche ich mir einen Garten, wo Wäsche draußen auf der Leine hängt. Ich nehme mir ein hübsches violettes Kleid von der Leine. Es ist lang und fließend geschnitten und verdeckt meine Pfeile gut. Ich ziehe mich in den Wald zurück und ziehe es mir über. Meine alten Sachen werfe ich in eine Tonne. Dann folge ich dem Weg zurück, bis ich auf halben Wege Geräusche höre. Es ist Gelächter und das Plätschern von Wasser. Neugierig folge ich den Geräuschen zu einem kleinen Wasserfall. Ein Junge mit Glatze und ein Mädchen mit braunen Haaren planschen im Wasser. Ein Dritter hockt auf einem riesigen Tier. Das Mädchen scheint das Wasser aus dem See zu nehmen und zu bändigen. Der Junge neben ihr versucht es ihr nachzumachen. Plötzlich ertönt ein lauter Warnruf, welches die anderen auf mich aufmerksam macht. Ich sehe mich um und entdeckte ein Lemur, welches Flügel hat und mich von einem Ast aus beobachtet.

Mikas ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt