3. Rettung mit schweren Folgen

290 8 0
                                    

Es war heute mein erster Arbeitstag.
Ich war allerdings immer noch sehr nervös. Ich hoffte, dass man mir das nicht ansah. Ich fuhr mit der Straßen-
bahn zur. Arbeit, als der Lautspre-
cher ertönte. ,,Wegen Personen auf dem Gleis wird die Fahrt hier enden", quietschte sie blechern. Da ich ohne-
hin aussteigen werde, kümmerten mich die wütenden Rufe der Fahr-
gäste wenig. Seit dem ich aus der Ge-
richtsmedizin gegangen war, wurde ich
Stunde um Stunde mit Kopf-
schmerzen geplagt. In einer Apotheke
kaufte ich mir Tabletten, aber da-
durch verstärkte sich der Schmerz um-
so rasender. Ich hatte mich dann den Rest des Tages ins Bett gelegt. In mei-
nen Träumen sah ich eine neue Gestalt,
ein Mädchen. Doch konnte ich je-
doch nicht sehen, wer sie war. Sie hatte
auf mich so vertraut gewirkt. Aber au-
ßer Nya, Skylor und Harumi kannte ich keine
andere. Letzteren Name ließ mich zu-
sammenzucken. Was wäre, wenn Rumi
dieses Mädchen war? Ich erinnerte mich noch an den rätselhaften Tag, an dem sie mein Leben rettete:

,,Erzähl mir mal von dem Leben als Prin-
zessin", bat ich Rumi, während sie uns den Weg freilegte. Sie drehte sich um und schien nachzudenken. Dann sag-
te sie lächelnd: ,,Also, eigentlich hatte ich immer nur von dir geträumt." Ich spürte, wie ich rot wurde ging aber wei-
ter. ,,Laut der Karte ist der Tem-
pel der Maske des Hasses nicht weit", sagte ich. ,,Dann wird sich unsere Mü-
he bald entlohnen", erwiderte Rumi und
schnitt einen Busch weg. ,,Wir befinden
uns auf dem sogenannten 'Wür-
gepfad'", fuhr ich fort. Da hor-
chte sie auf. ,,Würgepfad? Klingt gruse-
lig", meinte sie, hielt inne und runzelte die Stirn. ,,Alles nur Quatsch", beruhigte
ich sie und lachte. ,,Die Höhlen der Ver-
zweiflung? Hiroshis Labyrinth? Das war
alles nur um Leute abzuschrecken. War-
scheinlich hatte da jemand nur Langewei - aaaaaaah",
schrie ich, als eine Schlinge sich um mich wickelte. ,,Lloyd!", rief Rumi ver-
weifelt und rannte auf mich zu. ,,Haruuumiii!", brüllte ich, während
die Schlinge mich tiefer in den Wald zog.
Ich raste auf einen Baum zu, der ü-
ber und über mit diesen Schlin-
gen war. ,,Scheiße!", murmelte ich ent-
setzt. Warum musste ich auch nur da-
rüber Witze reißen? Doch ich wusste nicht, dass Rettung nahte. Ein Messer flog auf die Schlinge zu und schnitt sie entzwei. Ich drehte mich um. Ha-
rumi stand da und sah mich erschro-
cken an. ,,Was? ... Wie? .. Ich ...Das..",
stammelte ich. Dann sagte ich zu ihr: ,,Wo-
her hast Du gelernt, so ein Mes-
ser zu werfen?"
,,Ich ... Du warst in Gefahr", wich sie aus.
,,Aber wie hast du?", begann ich, a-
ber plötzlich zog sie mich an sich und küsste mich an der Wange. Ich lief so stark rot an dass Harumi mich fragte:
,,Hast Du Sonnenbrand?" Ich schüttelte den Kopf. Mir ging eines nicht aus dem Kopf: Woher zum Teufel, hat-
te sie das gelernt?

Aber damals wusste ich ja noch nicht,
das sie in Wirklichkeit böse war. Nun ja ein bischen böse. Die anderen Nin-
ja waren wütend auf sie, bis eine Fa-
milie erzählte, wie Harumi sie aus dem Hochhaus gerettet hätte. Ein kleiner Junge war dabei. Als er hörte, dass sei-
ne Retterin tot war, hatte er angefangen zu weinen. Zwar war das
der Beweis, dass Harumi sich nur von der Trauer und Wut geleitet hatte. Doch würden meine Freunde ihr nie trauen können.
dankenverloren ging ich die Straße ent-
lang. Es war nicht weit bis zur Arbeit.
Abrupt blieb ich stehen. Es war, als hät-
te man mich mit Strom geladen, denn
ich zitterte am ganzen Leib. Mir wur-
de schwarz vor Augen, krampfhaft stol-
perte ich die Straße entlang. Ich schaffte es noch die Tür der Gerichtsmedizin aufzuma-
chen und reinzugehen, bevor ich zusammenbrach. Der Ohnmacht na-
he, hockte ich geschwächt am Boden.
In dem Augenblick, wo ich mit dem Kopf gegen die Wand knallte, hörte ich eine vertraute Stimme: ,,Alter! Ist alles
Okay?"
,,Das ist doch Lloyd!", rief eine andere Stimme. Auch sie war vertraut. Bei-
de Jungs halfen mir auf die Beine. ,,Was zum Henker machst Du in der Gerichts-
medizin?", fragte Kai Umas-Smith er-
staunt. ,,Was machst Du hier", gab ich verbissen zurück. Ich konnte mich garnicht halten, so schwach war ich. ,,Leute wir haben ein anderes Problem", sagte Sirius. Mir wirde wie-
der schwindelig und ich verdrehte die Augen, bis mir schwarz wurde und ich in Ohnmacht fiel ....

Ninjago - Das Böse in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt