9. Warum wurde ich auserwählt?

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,,Lloyd!"
Ich stand in einer leere. Über-
all war nur schwarz. ,,Lloyd, wo bist Du?", fragte die Stim-
me. ,,Ich bin hier!", rief ich laut. ,,Wo bist Du? Wer bist Du?" Zu-
nächst keine Antwort. ,,Bitte! Zeig dich!", sagte ich. Wer war die-
se Stimme? Loki konnte es nicht sein.
Harumi auch nicht. Die Stim-
me kannte ich, aber wusste nicht, woher. ,,Ich bin es. Dei-
ne Großmutter", sagte sie. Eine weißblonde Frau trat aus der Schwär-
ze. Sie hatte rote Augen, aber lächelte freundlich. Sie schien Ende fünf-
zig zu sein. ,,Grandma? Bist Du es wirklich?", fragte ich ver-
blüfft. Nein, es war zu schön um wahr zu sein. Meine Grand-
ma, Asagao, starb, als ich ungefähr sechs Jahre alt war. Da-
mals hatte ich es nicht verkraftet.
,,Ja, ich bin es, Takeyoshi", sag-
te sie sanft. Ich zuckte zusammen. ,,Oh, ich habe verges-
sen", bemerkte sie lächelnd. Sie strich mir die Haa-
re von der Stirn. ,,Du siehst Mu sehr ähnlich", sagte sie. Mu war mein Groß-
vater. Sein Name bedeutete ,Kämpfer des Nichts'. Ich sah, wie hin-
ter ihr ein Spiegel auftauchte. ,,Sieh in den Spiegel", wies Asa-
gao mich. ,,Ist das nicht der Spiegel Yoruzamu?", fragte ich neugie-
rig. ,,Nein. Das ist dein Seelenspiegel. Er wird dir deine Fragen beantwor-
ten", erwiderte sie. ,,Ich ging vor den Spiegel und blickte hi-
nein. Mein Spiegelbild sah mich traurig an. ,,Warum wurde ich auser-
wählt? Warum nicht mein Onkel, oder mein Vater?", ertönte mei-
ne Stimme, obwohl ich nicht gesprochen ha-
be. Asagao seufzte. ,,Alle paar Ge-
nerationen wird ein Kami geboren. Kamis sind Geister, die den Men-
schen Frieden bringen. Und bei uns ist es so. Und es gäbe eine Le-
gende über einen Kami namens Ara. Sie war der Geist der Lie-
be und der Hoffnung. Dein Großvater war die Wiedergeburt der Lu-
na", fuhr sie fort. ,,Aber was hat es mit mir zutun?", fragte ich ver-
wirrt. Schau in meine Augen", befahl sie mir. Ich schaute in ih-
re tiefroten Augen. Ihre Pupil-
len waren plötzlich golden. ,,Deine Pupillen sind gold", sag-
te ich erstaunt. ,,Ich wusste es", nickte Asagao. ,,Du bist die Wiederge-
burt deines Großvaters. Und somit von Luna." Ich konnte es nicht fas-
sen. Ich hätte sie weiter befragen kön-
nen, aber sie verschwand einfach.
Dachte ich jedenfalls.
Denn dann wurde ich von ihr in einen Zeitstrudel genommen ..

,,Nein! Bitte nicht!", sagte ein blon-
der Junge mit hellgrünen Augen. Ein alter Mann lag im Toten-
bett. ,,Lloyd, Du musst den Virus aufhalten. Er wird dich von in-
nen zerstören", flüsterte der Mann.
Ich stand hinter dem Jun-
gen. Er schien ungefähr zwanzig zu sein. Mit einem Schlag erkann-
te ich den Jungen. Das war ich. Und der sterbende Alte - das war On-
kel Wu! Er atmete schwer. Zu dem Lloyd in dieser Zeit (warscheinlich der Zu-
kunft) sagte er: ,,Denk dran. Du wirst geliebt. Dieses Wissen wird dir in schwe-
ren Zeiten helfen." Und er starb.

Ich war mit Asagao wie-
der in der Dunkelheit.
Sie sah mich an. ,,Hö-
ret auf dein Herz Sensei Lloyd. Denn bald wird es aufhörn zu schla-
gen."

Ich stand plötzlich im Flur. ,,Hey ist al-
les okay?", fragte eine Stimme mich. Es war Harumi. Ich dreh-
te mich zu ihr um. ,,Es ist nichts", sagte ich. ,,Ja klar und Du hast nicht ge-
schlafgewandelt, oder wie", gab sie kichernd von sich. Ich wur-
de licht rot. Wir gingen auf das Dach des Hauses. Wir saßen ne-
beneinander und sahen den wie die Sonne langsam aufging.
Ich bekam Kopfschmer-
zen. Mir wurde schwarz und dann wurde alles wieder scharf ...

,,Sag endlich, wo Lloyd ist Misako!", schrie Asterope, der Anfüh-
rer det Otori sie an. Sie und Sensei Garmadon waren gefes-
selt. Er nahm eine Peitsche und schmetterte sie mit vol-
ler Wucht auf sie. Blut spritzte an den Wänden des Flug-
schiffs...

Ich riss die Augen auf und rann-
te weg. ,,Lloyd! Was ist denn in dich gefahren?", rief Harumi mir hin-
terher. Ich achtete nicht auf sie. Mir brannten die Tränen. Mut-
ter und Vater mussten dort sein. Ich aktivierte mein Mac. ,,P.I.-
X.A.L., bring mir die Koordinaten des Flugschiffs. sagte ich und en-
fachte meinen Drachen. ,,Denkst Du etwa, ich lass dich allein?", ertönte Harumis Stim-
me. Sie saß hinter mir auf dem Drachen. Als wir das Flug-
schiff erreichten, war das Schlimmste bestätigt. Meine Freun-
de waren glücklich mich zu se-
hen, ja sogar Harumis Anblick stimmte sie etwas fröhlicher. Aber nur et-
was. Ich sah meinen Onkel und er tat etwas, was ich noch nie bei ihm ge-
sehen hatte: er weinte.
,,Nein, lass es nur eine Il-
lusion sein!", schrie ich und rannte in den Hsuptraum. Der Anblick all-
dessen, was vor mir war, ließ mich auf die Knie sinken. Meine El-
tern lagen tot am Boden. Sie waren alle beide ausgepeitscht wor-
den. ,,Bitte lass es ein Traum sein", sagte ich erstickt vor Trä-
nen. ,,Mutter, Vater, lasst mich nicht allein!", sagte ich. Der Kampf ge-
gen die Trä-
nen war zu stark für mich. Schon kam von mir ein lautes Schluch-
zen. Die Tränen kamen in Strömen meine Wangen hinunter. Wei-
nend versteckte ich meinen Kopf in meinen Ar-
men. ,,Bitte, ich will euch nicht noch einmal verlieren", weinte ich bit-
ter. ,,Bitte." Die Stille ließ mich noch mehr weinen. Onkel Wu, die Nin-
jas und Harumi kamen. Der Sensei weinte und umarmte mich. Nya und Jay kamen dazu und die ande-
ren. Doch keiner konnte mich wirklich trösten, außer Wu und Ha-
rumi.

                          ******

Die Beerdigung war in klei-
nen Kreisen. Mystaké, die Ninja, Wu und ich waren dabei. Es war ei-
ne Wasserbeerdigung. Mutter und Vater waren in einem Bötchen vol-
ler Veilchen. Ich liebte diese Blumen. Sie erinnerten an meinen Na-
men. Denn Lloyd bedeutete ,Veilchen'.
Wie die Blume (Anmer-
kung der Autorin: hab ich mir selbst ausgedacht). Harumi, Ny-
a, Sky und P.I.X.A.L waren in schwarzen Kleidern ge-
hüllt die Jungs trugen schwarze Smokings. Der Sensei hat-
te seinen schwarzen Kimono an.
Ich trat vor. ,,Wä-
ret ihr nicht nie in meiner Zeit bei der Schule für böse Jungs dage-
wesen, hätte ich nie die Ninja und viele andere kennengelernt", sag-
te ich und lächelte schwach. Das Team
sah zu mir ge-
spannt auf. ,,Doch dies wird das letzte Mal sein, dass ich ein Lä-
cheln zustande bringe. Denn meine Freude ging mit euch ver-
lorn", sagte ich leise. Die Anderen sahen mich erschro-
cken an. Das Boot floß den Fluss hinunter und ver-
schwand. Alle außer Harumi gingen vom Ort des Gesche-
hens weg. Ich blickte auf den Fluss, in dem mein Großvater haus-
te. ,,Warum hast Du mich ausgewählt? Warum wurde ich er-
wählt?", schrie ich ihm zu, doch er antwortete nicht. ,,ICH WÜNSCH-
TE, ICH WÄRE NICHT DER GRÜNE NINJA", brüllte ich und brach wei-
nend zusammen. Harumi hockte sich ne-
ben mich und legte ihren Arm um mich. ,,Danke", hauch-
te ich. ,,Weshalb?", fragte sie. ,,Dass es dich gibt", erwiderte ich. Wü-
tend sah ich in den Himmel. ,,Das wirst Du bereuen Loki", flüsterte ich kalt.

Sorry, dass das Kapitel schon rauskam, bevor es fertig wur-
de. Im nächsten aber wird etwas den armen Lloyd etwas ablen-
ken: nämlich Jays und Nyas Hochzeit!😁

Ninjago - Das Böse in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt