1. Alleine in Dark City

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,,Ich kann ihn nicht mehr aufhalten", schrie Skylor, während sie mühevoll versuchte, den Lava-Samurai in ihrer Kontrolle zu bringen. Ihre Augen leu-
lila auf. Oben auf dem Gebäude von
Cyrus Borg stand mein Vater, Lord Gar-
madon. Ich packte sie am Arm und riss sie weg. ,, Wenn du so weitermachst, wirst du sterben", sagte ich und übergab sie Nya. ,, Du musst dich ausruhen, Skylor", meinte sie sanft und brachte sie weg. Alles würde hier enden. Wir würden sterben. Nya hatte sich eine Rippe gebrochen. Ich hatte eine schlimme Kopfwunde ( die noch sehr weh tat), mein Kimono war blutver-
schmiert, ich konnte mich kaum halten...
und da sah ich sie.
Auf dem Gebäude gegenüber stand ein Mädchen. Sie hatte einen weißblonden langen Pony-Haarschnitt, trug schwarze Rockerkluft und ihr Gesicht war mit Flammeb bemalt. Sie blickte zu mir rüber. Angsterfüllt. Ich wusste, wer sie war. ,,Rumi",
hauchte ich heiser. Harumi formte mit den Lippen einen Satz, doch ich würde nie erfahren, was es war. Das Hochhaus stürzte ein, sie fiel und fiel, und ich hör-
te sie meinen Namen schreien.
,,Lloooooooyyyyyyydddddd!"

,,Wach auf!"

Ich schreckte aus meinen Schlaf und
knallte mit dem Kopf gegen die Decke.
,,Wofür war das denn?", murrte ich.
Cole stand über mir. Gerade wollte ich losmeckern, aber sein Gesichtsaus-
druck ließ mich verstummen. ,,Was ist mit dir los?", fragte ich be-
sorgt. ,, Nichts", erwiderte er und lä-
chelte gezwungen. Dieses Lächeln ge-
fiel mir nicht. Cole sah es und fragte bemüht munter: ,,Hast du gut ge-
träumt?"
,,Nein. Ich musste dort schon wie-
der Harumis Tod sehen", sagte ich und
schüttelte betrübt den Kopf. Cole schau-
te mich an. ,,Lloyd, schlag sie dir aus
dem Kopf. Sie ist tot", entgegnete er und ging.
Ich sah ihm hinterher. Im Badezimmer
folgte ich beim Zähneputzen sei-
nen Rat. Jedoch vergeblich. Ich konnte nicht aufhören sie zu lieben. Auch jetzt nicht. Prinzessin Harumi war es, in die ich mich unsterblich verliebt hatte. Damals war es,  wie Liebe auf den ersten Augenblick. Doch dann stellte sich heraus, dass Harumi der 'stille Boss'
war. Sie wollte sich an mir rächen, da ihre Eltern bei einem Brand umkamen, während wir gegen den Schlangen-
meister kämpften. Ich hatte bis dahin nicht gewusst, das Harumi das Adoptivkind der Königs-
familie war. Sie dachte, es wäre meine Schuld, dass ihre Eltern tot waren und
holte Lord Garmadon, meinen Vater zurück. Aber dann stellte sich heraus, dass sie sich in mich verliebt hatte. Sie wurde jedoch umgebracht, mein Vater tat dies. Dafür verabscheute ich ihn. Prinzessin Harumi stürzte mit einem Hochhaus in die Tiefe. Schluss mit der Trauer, ermahnte ich mich. Warscheinlich erwarten mich schon die anderen vom Team. Ich wusch mir meine blonden Haare und ging nach unten. Auf dem Weg blieb ich an einem Spiegel stehen und erschrak: mein Ge-
sicht war ausgemergelt, ich hatte dunkle Ringe unter den Augen, so-
dass meine hellgrüne, fast unnatürli-
che Augenfarbe sehr Katzenhaft aussah. Der grüne Kimono machte es nicht besser. Ich sah aus, wie einer von
Nadakhans Dschinngeistern. Meine Augen waren das Einzige, an dem man erkennen konnte, dass ich kein echter Mensch war. Ich war nähmlich halb
Oni, halb Drache. Fast alle in meiner Familie hatten es, außer Mu und meine Familie mütterlicherseits. Mein Leben war nie ein Zuckerschlecken ge-
wesen. Ich war am Anfang ein Schüler
der Schule für böse Jungs ( auch 'dun-
kle Schule'), dann hatte ich die Schlangentore geöffnet und Pythor, die
letzte lebende Anakonda obendrein berfreit.
Dann wurde ich gut und fand heraus, dass ich der grüne Ninja war. Ich half meinem Vater, wieder gut zu werden und rettete die Stadt. Damals hatte ich, mit vierzehn Jahren, noch Zweifel an mir ge-
habt. Doch jetzt waren sechs Jahre vergangen. Jetzt war ich zwanzig Jahre alt, erwachsen und hatte meine Sensei-
Aubilsung zuende.  ,, Lloyd? Wo bist du?", rief eine weibliche Stimme. Ich
stieg die Treppe herauf zum Deck. Das Flugschiff bot einen atemberau-
benden Blick über Dark City, der neu-
en Haupstadt von Ninjago. Als die Oni
Ninjago-City zerstörten, bauten die Arbeiter von Cyrus Borg eine Stadt, die die Schönheit von Ninjago-City übertraf: Dark City. Am Rande des Schiffs warteten Cole, Jay, Kai, Nya, Zane, meine Mutter und mein Vater auf mich. Lord Garmadon fühlte sich unwohl. Das merkte man. Denn mein Lächeln, dass ich beim gehen aufgestzt hatte, gefror. Mutter umarmte mich und sagte ernst: ,,Lloyd, wir müssen mit dir reden." Man sah ihr an, dass sie es nicht übers Herz brachte, das laut auszusprechen, was geklährt werden sollte. Kai fing an. ,,Lloyd, Du weißt ja sicher noch, was war als tausende Menschen sich für uns geopfert haben",
fragte er und schaute mich an. ,,Ja", sagte ich verwirrt. Was wird das? ,, Wir haben geredet darüber", setzte Jay fort.
,,Und wir können es nicht riskieren, noch mehr Leben zu verlieren", sagte Nya als drittes. ,,Aber worauf wollt ihr hinaus?", entgegnete ich ratlos. ,, Wir können nicht  weitermachen", übernahm Cole
die Rede. ,,Und deshalb, müssen wir alle uns trennen", schloss Zane bekümmert. Ich riss vor Entstzen die Augen auf. Nein, das konnte doch nicht sein! Des Leben mit meinen Freun-
den war das Beste, was mir je passiert ist! Und jetzt so was? ,,Wir wissen, dass es dir schwer fällt, es so hinzu-
nehmen", warf Nya rasch ein. ,, Aber, der Bürgermeister hat ein Ninja-Verbot
erteilt: jeder Ninja, der sich erkenntlich
zeigt wird getötet!", fuhr sie fort. Jay sah alle heraufordernd an. ,, Ihr müsst mir alle schwören, nie wieder eure Kräfte einzusetzen!", sagte er entschie-
den. ,,Aber, was ist, wenn jemand in Gefahr ist?", versuchte ich einmal, doch
Jay hatte seine Wahl getroffen. ,,Mutter, was wird aus euch?", fragte ich meine Eltern. ,, Dein Vater wird zurück in die
Verfluchte Welt und ich habe eine Fortbildung in Athen", erwiderte meine
Mutter und sah mich traurig an. ,,Alle haben eine beschäftigung gefun-
den", sagte mein Vater, ohne mich anzu sehen. Ich stand wie verstei-
nert da. Nein, auf keinen Fall wer-
ich die Stadt aufgeben, egal was pas-
siert! ,,Ich werde hierbleiben und wei-
terhin die Stadt und das Land beschü-
tzen", stellte ich aufgebracht klar. ,,Oh,
Lloyd", sagte Cole flehend und Zane wurde bewusst: ,,Du willst dich dem Verbot wiedersetzen? Willst Du et-
wa dein Leben riskieren?" Ich wandte
mich von den anderen ab. Ich konn-
sie nicht mehr ertragen. ,,Ich habe mir in den letzten drei Jahren Geld gespart,
für den Fall aller Fälle", sagte ich kühl.
,, Dann hast du dir gedacht, dass so was kommen würde?", zählte Jay, wie
vom Blitz getroffen, eins und eins zu-
sammen. ,,Ja. Ich habe nur nicht ge-
dacht, dass das schon bald kom-
man würde", gab ich zu. Aber dann
ging ich zu Jay, wie alle andern es, wäh-
rendessen gemacht hatten und -
,,Nein", entgegnete ich sicher. ,,Ich wer-
de das nicht tun." Ich sah alle an. ,,Dan-
ke, dass ihr meine Freunde wart", sag-
te ich und umarmte erstmal Cole, dann
Jay, dann Kai, dann Nya, dann Zane,
dann meine Mutter. Bei Vater blieb ich
stehen. ,,Das heißt, wir werden uns nie
wieder sehen",  stellte er fest. Ich nickte
knapp, aber Vater sagte traurig: Ich wünschte, ich hätte mit Dir mehr Zeit verbracht."  Ich blieb stehen und sagte kalt: ,, Und Ich wünschte, ich hätte dich
nie kennengelernt." Ich rannte in unser Zimmer, nahm das Geld, Anziehsachen,
Zahnbürste und Zahnpasta, mein Han-
dy, einen Kamm, und meine Schwerter
mit. Schnell packte ich meine Sachen. Oben stellte ich fest, dass das Flug-
schiff gelandet war und stillstand. Mei-
ne Freunde sahen mir nach. Vor den Toren der Stadt blieb ich stehen. Nun war ich ganz allein in Dark City.
Ich guckte mich nach einem Haus zum vermieten um, doch vergeblich. Nach einer Stunde, wollte ich aufgeben, als ich ein Haus zum Vermieten fand. Ich fragte die Vermieter, ob es schon jemand hätte, sie sagten Nein. Ich kramte das Geld raus und ging rein.

Ninjago - Das Böse in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt