2. Eine neue Arbeit, und ein neuer Freund

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Das Haus war sehr klein, aber gemü-
tlich. Ein Schlafzimmer, eine Küche, ein
Bad, ein Gästezimmer, ein Wohnzim-
mer und einen Dachboden. Ich guckte mir alle Räume genau an. Alles nöti-
ge war eigentlich da. Auf dem Dachbo-
den stellte ich meine Schwerter ab und tat sie in einen Schrank. Ich zog den Ki-
mono aus und stattdessen ein wei-
ßes Shirt, eine dunkelbraune Jacke und
eine schwarze Jeans an. Ich musste mir
unbedingt eine Arbeit aussuchen. Konnte nicht so schwer sein. Also Mar-
schierte ich zielsicher zum Jobcenter.
Die Sekretärin sagte, ich sollte mich hinsetzen. Der Stuhl war nicht sehr be-
quem. Die Wände brachten einem ein beunruhigendes Gefühl. Lange war-
tete ich. Eine Stunde, zwei, zweienhalb.
Das kann doch nicht sein, dachte ich wütend, aber da öffnete sich die Tür.
,,Sie dürfen reingehen, Mr. Garmadon",
brummte eine dunkle Stimme. Ich schluckte. Im innern des Büros saß ein
alter Mann, der freundlich lächelte. ,,Guten Morgen Mr. Gar-
madon, sie sind sicher nervös", sagte er
höflich. Ich nickte knapp. ,,Ich habe mir
ihren Notendurchschnitt angesehen und es ist mehr als befriedigend", fuhr er fort. ,,Also, was können sie gut?."
Sie meinen wohl, außer kämpfen und Spinjitzu?, fragte ich in Gedan-
ken. Da fiehl mir etwas ein. ,,Ich habe
Ein- zwei Jahre Gerichtsmedizin stu-
diert." Was sogar stimmte. Nur ich ha-
tte meinen Freunden nie was dazu sa-
gen können. Es ist ja immer was dazwi-
schen gekommen. ,,Hm, viel-
leicht möchten Sie bei der Gerichts-
medizin arbeiten", sagte der Leiter des
Jobcenters freudig. Es wäre besser ver-
laufen, wenn es nicht passiert wäre.
Ich saß also vor ihm umd erzählte so was ich darüber weiß. Der Leiter des
Centers war begeistert, über mein Wis-
sen und meinte, mit der Leiterin der
Gerichtsmedizin, einer gewissen Miran-
da Rose, darüber reden ob ich eine Stel-
le haben könnte. Ich guckte mich um.
Es sah genauso aus, wie das Warte-
zimmer. Farblos und unbequem.
Als es passierte. Mein Kopf fing an zu
schmerzen. Ich befand mich nicht mehr
Im Raum des Direktors, son-
dern in einem dunklen Wald, vor mir
stand eine Gestalt. Sie guck-
te zu mir abschätzend herab und be-
gann, die Maske, die er trug abzuziehen. Der Junge hatte einen blonden Haarschopf, er hatte
einen schwarzen Kimono an und da-
zu zwei Schwerter aus einem eben-
so schwarzen Material. Er nahm die Maske ab und ich sah blutrote Augen, mit akuraten hellbraunen Augenbrau-
en.
Meine Augen ...
,,Ist mit ihnen alles in Ordnung?", frag-
te der Direktor nervös ( an seinen Na-
men erinnere ich mich nicht). ,,Ich .. Ähm", stammelte ich, sehr rot im Ge-
sicht. ,,Miss Rose sagt, sie freue sich, dass sie ein neues Mitglied sehen wird."
Ich wollte gerade erklähren, was mit mir los war, aber da rief die Sekretärin:
,,Mr. Raven, Miss Melody kommt."
Dieser drehte sich zu mir. ,,Ich wünsche ihnen einen schönen guten Tag, Mr. Garmadon", sagte er. Doch diesmal hat-
te er etwas wölfisches an sich. Mir wurde plötzlich kalt. Was war das denn? Ich war komplett durcheinander.
Es waren diese Kopf-
schmerzen, sie waren genauso schnell weg,
wie sie kamen. Aber eins sah ich immer noch vor mir - meine Augen, die mich
hasserfüllt anstarrten. Zuhause machte ich mir Spaghetti mit Bolognese. Dann putzte ich Zähne und legte mich Schlafen.

Es war dunkel. Ich war mit mei-
nen Freunden in einer Sackgasse. Sie hatte weder Wände noch hatte sie mehr als dreißig Meter Boden. ,,Was ma-
chen wir jetzt?", fragte Cole nervös. Wir
konnten nicht mal die Hand vor Au-
gen sehen. Wir drängten uns in die Mitte. ,,Autsch! Jay, das war mein Fuß",
schrie eine Stimme zornentbrannt. ,,Sor-
ry Kai", entschuldigte der Meister des
Blitzes sich bei ihm. ,,Leute, haltet die Schnauze!", herrschte ich sie an. Je-
mand schrie. Es war Nya. Sie wurde von einer schwarzen Gestalt entführt, a-
ber noch bevor wir etwas machen konn-
ten, war sie verschwunden. ,,Nya!",
brüllte Kai verzweifelt. Die Gestalt kam
und schnappte sich Cole. ,,He, lass mich los!", beschwerte sich der Meister der Er-
de. Mit einem Schrei verschwand auch Cole. ,,Weiß jemand, was das überhaupt soll?!", fragte Jay hysterisch. ,,Wir müssen einen kühlen Kopf
wahren", versuchte Zane Jay zu beruhi-
gen. ,,Einen kühlen Kopf", murmelte Kai,
dann schrie er: ,,UNSERE FREUNDE
WURDEN ENTFÜHRT, WIE SOLL MAN
DA EINEN KÜHLEN KOPF BEHAL-
TEN?!" Ich dachte angestrengt nach. ,,Leute, mit schreien bringen wir unsere Freunde auch nicht zurück", entgegne-
te ich leise. Die seltsame Gestalt kam wieder. ,,Schnell! Alle auf Gefechtsposi-
tionen!", befahl ich den Anderen. Wir zückten unsere Waffen hervor und achteten darauf, nicht den Boden zu verlieren. ,,Was ist das?!", schrie Zane und zeigte auf den Nebel. Große Hände kamen und zerrten Jay von uns weg. Kai zögerte nicht, rief ,,Nya, ich komme!" und verschwand im Nebel. Wir ris-
sen und zerrten an Jay, doch wir konn-
ten ihn nicht  retten. So  ver-
schwand auch Jay in dieser Wolke.  Jetzt waren nur ich und Zane übrig. Die Hän-
de kamen wieder. Sie griffen nach mir,
doch ich sprang zur Seite. Zane rannte am Rand der Schlucht, we-
delte mit den Armen und schrie ,,He, Du
Riesenbaby, Du kriegst mich nicht" und
schaltete seinen Lustigschalter an. So-
fort sang er: ,,Hallo mein Liebling, hal-
lo mein Schatz, hallo Du tolles Girl!
Ruf mich doch mal an!" Beide Hände schnellten nach vorne wollten ihn pa-
cken, dieser sprang aber so hoch, dass sich die Hände ineinander krallten und sich nicht mehr befreien konnten. Ich lachte innerlich. Mit einem Nindroiden sollte man sich nicht anle....
,,Neeeein", brüllte Zane. Die schwar-
ze Gestalt! Ich hatte sie vergessen! Wie konnte ich nur so dumm sein. Ich rannte
den beiden nach und versuchte den An-
greifer mit meinem Schwert zu verletzen,
traf aber nur seine Schulter. ,,Lloyd, Du
musst fliehen. Wenn du bleibst bringst Du dich und alle Bewohner Ninja-
gos in Gefahr!", sagte der Meister des Eises verzweifelt, die schwarze Gestalt packte ihn. Er wehrte sich, aber letzten-
dlich war auch Zane weg. Jetzt war ich allein. Ganz allein. Die Gestalt kam von
hinten und griff mit dem Schwert an. Ich parierte den Schlag und schlug mit mei-
nem aus. Er aber vollführte den gleichen
Zug und so entbrach ein Kampf, der fast zu einem Unentschieden enden würde.
Doch mein Gegner schleuderte mich in den Abgrund. Verbissen klam-
merte ich mich an der Kante fest. Der
Feind trat näher, und da erkannte ich
entsetzt, dass das der Junge mit mei-
nem Gesicht war. ,,Nein! Das ist nicht
möglich!", keuchte ich. ,,Doch. Und da-
für musst Du sterben", sagte der Fremde.
Er hatte auch noch meine Stimme! ,,Wer bist Du?", fragte ich entsetzt. ,,Ich bin", erwiderte dieser und zog seine Maske aus. ,,Du", schloss er den Satz und schubste mich in die Schlucht hinein. Ich kon-
nte nur noch sehen, wie er mich fies an-
lächelte, bis ich auf einen Boden mit Speeren aufschlug.

Ninjago - Das Böse in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt