One Hell of a WG

V

Claudes POV

"Williaaaaaaaaam~Gib mir endlich einen Kuss!" "Das kannst du vergessen, Grell!" Ich musterte die beiden Shinigamis belustigt, als ich sie im Zimmer stehen sah. Der schwarzhaarige hielt den rothaarigen so weit es ging von sich weg und drehte angewidert den Kopf zur Seite. "Ach komm schon, William~ Nur einen Kuss. Dann lasse ich dich auch in Ruhe." Grell klimperte mit den Wimpern und formte seine Lippen erwartungsvoll zu einem Kussmund. "Meine Antwort ist nein!" William ließ ihn ruckartig los, so dass er auf den Boden knallte. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, als Grell sich schluchzend den schmerzenden Kopf hielt. "Du bist gemein...Ich wollte doch nur einen Kuss!" Tränen glitzerten in seinen Augen und Lizzy setzte sich neben ihm, um dem rothaarigen tröstend auf die Schulter zu klopfen. "Du wirst deinen Kuss sicher noch bekommen. Aber bis da hin können wir ja eine Teeparty feiern!" "Au ja!" Grells Miene erhellte sich sofort und er sprang fröhlich auf. "Ich ziehe mir schnell etwas schickeres an. Schließlich muss ich umwerfend auf der Teeparty aussehen. Bin gleich wieder daaaa~" Er zwinkerte und war im nächsten Moment schon durch die Tür verschwunden. William sah ihm verwundert hinterher und schüttelte leicht den Kopf. "Dass er immer so aufdringlich sein muss..." Seufzend putzte er seine Brille und setzte sie sich danach wieder auf. "Würde Grell es nicht andauernd versuchen, hätte er den Kuss bereits bekommen." Ein lautes Quietschen war zu hören, weswegen ich meinen Blick zu Lizzy und Mey-Rin schweifen ließ. "Grelliam~ Grelliam~Bald bekommen wir etwas zu sehen von Grelliam." Sie schwärmten laut und wurden mit jeder Sekunde lauter. Ich wollte sie gerade anschreien und sagen, dass sie ihre Fangirlmomente auf später verschieben sollen, als ihre Fangirlattacke unterbrochen wurde. Mey-Rin riss den Kopf nämlich nach hinten und bekam wieder Nasenbluten. "Oh verdammt!" Lizzy sprang auf und rannte hektisch aus dem Zimmer. Wahrscheinlich holte sie Mey-Rin Taschentücher, damit sie nicht den ganzen Boden voll blutete. William beobachtete sie skeptisch und hob eine Augenbraue. "Warum quietscht ihr denn so? Da ist doch nichts aufregendes daran. Es wäre doch nur ein Kuss..." Man sah William an, dass er sich für diese Aussage am liebsten selber eine reinhauen würde, da er die Augen aufriss und die Fäuste zusammenballte. Mey-Rin zuckte schockiert zusammen und hielt sich die Hand fester gegen ihre Nase. "Warum fragst du überhaupt noch?! Na, weil du dich immer gegen Grell gesträubt hast! Und jetzt hören wir, dass er eine Chance bei dir hätte. Das müssen Lizzy und ich ausnutzen und euch verkuppeln." William zischte leicht. "Dazu wird es nicht kommen." "Ach nein, Spears?" Ich trat einen Schritt auf den schwarzhaarigen zu und grinste. Er drehte sich zu mir um und sah mich spöttisch an. "Wenn ich nein sage, dann meine ich das auch so, Faustus." Ich hob zweifelnd die Augenbrauen und mein Grinsen wurde immer breiter. "Na das werden wir ja noch sehen." Bevor William etwas erwidern konnte, kam Lizzy mit den Taschentüchern zurück und hielt Mey-Rin schwer atmend eins hin. "H-Hier..." Sie stützte sich auf den Knien ab und kam langsam wieder zu Atem. "Ich musste...durch die ganze WG laufen, weil ich nirgends welche gefunden habe. Erst, als ich in Sebastians Zimmer gesucht habe, habe ich welche gefunden." "Du hast WAAAAS?!" Sebastian, der bis jetzt nur still zugesehen hatte, meldete sich zu Wort und wurde blass. Lizzy stellte sich wieder aufrecht hin und musterte den Butler nervös. "Ich war in deinem Zimmer und habe nach Taschentüchern gesucht. Aber auf der Suche bin ich auf etwas interessantes gestoßen." Die Schleifchenträgerin grinste und ihre Augen strahlten. Sie zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich wandte mich von Spears ab. "Was hast du denn so interessantes gefunden?" "Ich habe Bilder von dir gefu-" Sebastians Hand schnellte vor und hielt Lizzy den Mund zu. "Sie hat gar nichts gefunden." Er versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben, aber ich konnte hören, wie seine Stimme zitterte. Selbstsicher ging ich einige Schritte auf ihn zu und musterte ihn. "Da bin ich mir aber nicht so sicher. Es hat sich nämlich so angehört, als wollte sie sagen, dass du Bilder von mir in deinem Zimmer versteckt hast." Er schluckte. "Das ist nicht wahr." Ich beugte mich zu ihm vor und fasste ihm leicht unters Kinn. Sebastian weigerte sich erst, mich anzusehen. Gab aber im Endeffekt nach und ließ seine Hand sinken. Lizzy zwinkerte mir unauffällig zu und hockte sich anschließend runter zu Mey-Rin. Mein Blick wanderte wieder zu Sebastian und ich sah ihm kurz in die lodernd roten Augen, bevor ich ihn näher an mich zog und meine Lippen genau neben seinem Ohr platzierte. "Und ob es wahr ist. Das Zittern in deiner Stimme verrät dich. Außerdem ist dein Gesicht genauso rot wie Grells Haare." Der jüngere zuckte bei dem Klang meiner Stimme zusammen, was mir ein zufriedenes Knurren entlockte. "Na dann sehen wir sie uns doch mal genauer an."