Kapitel 2 Fragen über Fragen

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Tag nach dem Kuss mit Jace

Als Clary aufwachte war die Sonne schon aufgegangen und schien ihr, durch ihre Vorhänge, direkt ins Gesicht. Sie drehte sich auf die andere Seite um weiter zu schlafen, doch leider hatte Clary beim Kauf des Lofts nicht bedacht was die Nachteile von einem Schlafzimmer mit Glasfenstern auf beiden Seiten waren und so fand sie einfach keinen Fleck auf ihrem Bett, auf den keine Sonne viel. Nach ein paar Minuten Herumwälzen und Murren stand sie schließlich doch auf. Sie taperte in ihr geräumiges Bad um sich für den Tag fertig zumachen. Als sie in den Spiegel schaute bemerkte sie, wie müde sie nicht nur war, sondern auch aussah. Ihre Augenringe waren so dunkel wie nie, ihre Haare standen in jegliche Richtungen ab und anscheinend hatte sie gestern Abend auch vergessen sich abzuschminken. Sie seufzte und begann ihre Morgenroutine...
Zuerst schüttete sie sich Literweise Wasser ins Gesicht um etwas wacher zu werden. Danach kämmte sie ihre Haare etwas um sie anschließend in einen schlampigen Zopf zupacken. Während sie ihre Zähne putzte schweiften ihre Gedanken wieder an die letzte Nacht und sie begann über beide Ohren zu lächeln. Sie erinnerte sich an jede Sekunde. Sie spürte seine sanfte Hand an ihrer Wange und seine Lippen auf ihren.
Ihre Gedanken gingen immer tiefer in den gestrigen Abend. Schließlich musste sie sich gänzlich aus den Gedanken reißen um sich anzuziehen, aber sie beschloss heute an ihrem freien Tag etwas nützliches zu tun und ihr Dachgeschoss zu durchsuchen ob sie etwas fand, was darauf hinwies woher sie Jace kannte, denn so sehr sie den letzen Abend gemocht hatte, hatte sie ein paar Fragen die sie beantworten wollte. Nach ein paar Griffen in den Kleiderschrank kam sie in einer Jogginghose und ihrem lieblings T-Shirt in ihr Wohn-/Esszimmer um sich an ihrem Tresen einen doppelten Espresso zu machen. Unterdessen schaute sie raus über die Skyline von Brooklyn und dachte daran, dass irgendwo da draußen Jace sein musste der vielleicht sogar gerade an sie dachte. Nachdem sie ihren Espresso getrunken hatte, machte sie sich direkt daran die ersten Kisten vom Dachboden in ihr Wohnzimmer zutragen und sie anschließend durchzuschauen. Erst als alle Kisten in ihrem Wohnzimmer stehen hatte bemerkte sie wie viele es waren und so entschloss sie sich eine Liste von Fragen und Dingen zuschreiben worauf sie achten wollte.
Sie setzte sich an den Tresen, da sogar ihr Esstisch voller Kartons war und begann zu schreiben:

Suchen Nach :
- Fotos
- Telefonnummer
- Visitenkarte oder ähnliches
- Gemeinsame Aktivitäten

Fragen :
- Woher kennt er mich ?
- Woher kennt er meinen ganzen Nachnamen ?
- Wovon hat er geredet als er sagte, ich wüsste nicht alles ?

Als sie den ganzen Text nochmal durchging dachte sie sich,, Wenn ich ihn das nächste mal sehe, muss ich ihn wirklich fragen woher er meinen Namen wusste also ich verstehe noch, dass er vielleicht wusste, dass Clary die Abkürzung von Clarissa ist aber woher wusste er den Nachnamen? Ich sage ihn NIE vollständig. Ich sage immer nur ,,Fray" und auch bei allen meinen Kunstwerken steht Fray. Wenn wir schon dabei sind würde ich auch gerne wissen was er damit meint mit diesem Verschlüsselten Satz, dass ich nicht alles wüsste und er mich trotzdem lieben würde. Ich meine vielleicht hat er sich auf meine Geschichte bezogen, bei dem ich ihm davon erzählt habe, dass ich so verschwommene Erinnerungen habe, aber irgendwie schien es mir als würde er über etwas anderes viel wichtigeres und größeres reden, so ernst wie er bei den Worten geworden würde. Das wichtigste ist aber :
Wieso habe ich es zugelassen und wollte ihn sogar küssen ?!?
Ich meine er ist schon süß und so aber was ich bei ihm gefühlt habe war, als wäre ich dazu bestimmt mit ihm zusammen zusein und das schon lange vor letztem Abend. Ich will wissen was und warum ich so etwas für ihn gestern gefühlt habe."
Sie blieb einen Moment an dem Gedanken hängen und versuchte sich zu erklären, warum sie so für ihn empfand wie sie es tat: intensiv und leidenschaftlich. Eine längere Zeit blieb sie still sitzen und lag mit ihrem Blick auf dem Blatt vor ihr, bis sie aufstand und begann die erste Kiste zu öffnen...

Es war kurz vor drei Uhr am Nachmittag und Clary war mit fast der Hälfte der Kartons fertig, doch hatte bis jetzt nur Fotos und Erinnerungsstücke ihrer Kindheit gefunden. Sie war in eine sehr sentimentale Stimmung verfallen, durch die ganzen Familienfotos die sie sich angeschaut hatte und sie wieder erinnert wurde, dass ihre Mutter vor ungefähr anderthalb Jahren gestorben war, jedoch erinnerte sich Clary nicht an die Tage vor oder nach dem Tod weil jener leider in besagten anderthalb Jahren lag an das Clary sich nicht erinnern konnte. Sie machte eine Pause um aus dieser  traurigen und depressiven Stimmungen herauszukommen und so ging sie schnell zu dem Café in ihrer Nähe und besorgte sich dort ein Croissant mit Butter und einen Earl Grey Tee. Nachdem sie das Croissant gegessen hatte setzte sie sich mit einer Tasse ihres Tee's wieder auf den Teppich neben dem Sofa und packte den nächsten Karton aus. Sie nahm den ersten Gegenstand heraus. Es waren Tarotkarten. Sie erinnerte sich wie sie früher ihrer Mutter zugeschaut hatte, wie sie diese Karten gemalt hatte. Der nächste Gegenstand war ein Foto von ihr und ihrer Mutter als sie noch ganz klein war. Als nächstes griff sie ein Kästchen mit Visiten Karten. Da sie diese aber nicht wirklich lohnenswert fand anzuschauen stellte sie die ganze Box beiseite und griff den nächsten Gegenstand aus der Box. Dieser war deutlich größer und schwerer als die übrigen Gegenstände und als sie ihn sich ansah bemerkte sie, dass es eines ihrer alten Skizzenbücher war. Sie erinnerte sich an eine Zeit, als sie noch ein Kind war und jeden Tag in solche Bücher gezeichnet hatte. Um die alten Erinnerungen wieder aufleben zulassen, entschloss sie sich eine Pause mit Kisten auspacken zumachen und sich stattdessen ihre Skizzen aus dem Buch anzuschauen. Sie räumte die Kartons vom Sofa weg um sich es etwas gemütlicher zumachen, als auf relativ harten Teppich ihres Wohnzimmers. Bei den ersten Seiten ihrer Skizzen erinnerte sie sich sogar daran wie sie jene gezeichnet hatte, doch nach ein paar Seiten schienen sie ihr fremd und sie konnte sich garnicht erinnern solche Skizzen je gemalt zu haben. Manchmal wusste Clary noch nicht einmal was die Zeichnungen darstellen sollten, aber sie blätterte weiter durch um vielleicht wieder welche zu finden an die sie sich erinnerte. Kurz vor dem Schluss blätterte sie eine Seite auf, auf der eine Skizze war die ihr fasst den Atem verschlug. Sie starrte die Zeichnung so starr an, als würde sie darauf warten, dass sich das Bild änderte. Als dies nicht geschah lehnte sie sich zurück und atmete einmal tief ein und aus. Danach schaute sie wieder auf die Skizze...
Auf der Skizze war Jace zusehen wie er in einem Bett lag und schlief. Sie verarbeitete was sie sah und versuchte aus ihren neu gewonnenen Informationen etwas logisches festzustellen, jedoch gelang ihr keine einzige Theorie die irgendwie logisch klang und nichts mit Fantasie und Märchen zutun hatten. Für einen kurzen Moment überlegte Clary, ob es vielleicht doch etwas mit Magie oder ähnlichem zutun hatte, doch dann verworf sie ihren Gedanken wieder und gab ihrem fehlenden Kaffe die Schuld and diesen Ideen. Nach einer ausgiebigen Kaffee- und Nachdenkpause nahm Clary das Foto und rahmte es ein. Sie wusste nicht warum sie es behalten wollte anstatt es wegzuschmeißen. Vielleicht lag es einfach daran, dass ihr das Bild gefiel, aber vielleicht war es eher ein inneres Bedürfnis von einer Seite von ihr, die verschlossen hinter einer Tür in ihrem Kopf lauerte. Sie stellte das Bild auf die Kommode in ihrem Schlafzimmer und setzte sich auf ihr Bett um es anzuschauen. Sie fing an zu grinsen, als sie seinen friedlichen, glücklichen Blick sah. Das Bild passte perfekt auf die Kommode. Sie schaute sich nochmal in ihrem ganzen Schlafzimmer um als würde sie es das erste mal sehen. Plötzlich entdeckte sie wieder die Box voller Visitenkarten von vorhin und sie bekam Lust sich jene anzuschauen also nahm sie die Box und setzte sich mit ihr wieder zurück aufs Bett. Nachdem sie jene geöffnet hatte bemerkte sie wie viele es doch waren doch eine viel ihr sofort ins Auge. Sie nahm sie heraus und schaute sie sich genauer an. Es war eine Karte mit blauem Hintergrund. Sie glänzte im Licht und mit feuerroten Buchstaben stand groß drauf geschrieben :
PANDEMONIUM
Clary wusste nicht warum ihr genau diese Karte aufgefallen war, aber nach allem was in den letzten 24 Stunden passiert war, wusste sie, dass dies etwas zu bedeuten hatte und so entschloss sie sich an diesem Freitag direkt zu dem Club zugehen, der laut den Öffnungszeiten nur am Wochenende offen hatte...

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