Rückkehr der Vergangenheit

85 3 0
                                    

Das Konzert von Kitty Section war unglaublich. Ich bereute es keine Sekunde dabei gewesen zu sein auch wenn ich mich von Luka beobachtet gefühlt hatte. Während sie spielten sah er immer weder zu mir rüber, als würde er sicher gehen wollen das ich nicht gegangen war. Einmal, als er mich ansah, stupste mich Alya in die Seite und grinste. Musste ich verstehen was das bedeuten sollte? Nach dem Konzert blieben alle noch eine Weile zusammen und unterhielten sich. Ich schwieg die meiste Zeit und hörte nur zu. Sogar Ivan, den Schlagzeuger der Band, Mylè, seine Freundin und Nino, Alya's Freund kennen. Alles in allem verstand ich mich mit allen recht gut und sie fanden es schade als ich sagte das ich gehen müsste. Nach diesem Abend sah ich sehr zuversichtlich auf die darauf folgende Schulwoche. Jedoch wurde ich gleich am Montag eines besseren belehrt.

Ich war etwas spät drann da ich wegen eines Albtraumes so müde war das uch verschlafen hatte. An der Schule angekommen waren bereits alle Schüler im Gebäude also beeilte ich mich natürlich umso mehr. Als ich allerdings in den Raum rannte in dem die Spinde standen, stieß ich mit einem Mädchen zusammen. "Entschuldige" sagte ich schnell. "Kannst du nicht aufpassen?" schrie mich das blonde Mädchen sofort an. Neben ihr stand ein weiteres Mädchen das wahnsinnig aufgeregt war. Sie schob ihre Brille zurecht und sah sich das blonde Mädchen genau an als wäre sie gerade von einem Auto angefahren worden. "Ist alles ok? Bist du verletzt?" fragte sie die blondiene, von der sie aber nur einen bösen Blick bekam. "Natürlich nicht. Bist du blind? Ich wurde gerade angegriffen" brüllte sie. Angegriffen? Die spinnte wohl. "Es tut mir Leid, es war ein versehen" sagte ich, doch sie ließ sich nicht beruhigen. "Ein versehen? Was glaubst du wer du bist und weißt du überhaupt wer ich bin?" sie klang als müsste man sie kennen. Ich überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf denn sie war mir völlig unbekannt. "Ich bin Chloé Bourgeois, mein Vater ist der Bürgermeister von Paris und Besitzer des besten Hotels dieser Stadt" wies sie mich arrogant zurecht. "Und ich bin Sabrina, ihre beste Freundin" stellte sich das Mädchen mit der Brille, etwas freundlicher aber nicht weniger arrogant, vor. "Ich bin Tess. Ich bin neu an der Schule" stellte nun auch ich mich vor. "Chloè, wir kommen zu spät zum Unterricht" flüsterte Sabrina ihrer Freundin zu. "Natoll, wegen dir kommen wir jetzt auch noch zu spät" regte sich Chloè auf, packte Sabrina am Arm und zog sie mit sich. Ich holte schnell mein Literatur Buch aus meinem Schrank ind lief ebenfalls schnell los zum Unterricht.

Gerade noch rechtzeitig betrat ich den Raum und setzte mich auf meinen Platz. "Alles ok?" fragte mich Luka flüsternd. Ich drehte mich zu ihm um und nickte kurz, dann begann auch schon der Unterricht.

In der Pause wollte ich nach draußen doch Luka hielt mich davon ab. Sanft zog er mich an die Seite und sah mich fragend an. "Irgendwas stimmt doch nicht. Was ist los?" fragte er noch einmal nach. "Sagt dir der Name Chloè etwas?" fragte ich ihn schließlich seufzend. Er zog eine Augenbraue hoch als würde er nicht glauben das gerade wirklich diese Frage gestellt hatte. "Klar doch, jeder kennt sie und wenn nicht dann sorgt sie dafür" antwortete er schließlich ironisch lachend. Schnell merkte er jedoch das ich nicht darüber lachen konnte. "Was ist mit ihr?" wollte er nun wissen. "Ich habe sie heut morgen versehentlich angerempelt. Ich glaube jetzt hasst sie mich." erklärte ich ihm. "Du hinterlässt gern einen kräftigen Eindruck oder?" damit wollte er wohl auf unsere erste Begegnung anspielen. Ja ich hatte ein Talent für solch peinliche Aktionen. "Das sie dich nicht leiden kann klnnte hinkommen aber mach dir nichts draus. Sie kann hier fast niemanden leiden was aber bei den meisten auf Gegenseitigkeit beruht" das beruhigte mich zwar wenig aber es erklärte warum sie gleich so extrem sauer war. "Tess?" der Direktor kam auf uns zu. Bei seinem Blick dachte ich immer gleich das ich Ärger hatte. "Der hier wurde vorhin für dich abgegeben" er gab mir einen Brief und ging gleich wieder. Als ich mir den Absender ansah erschrack ich. Dies entging Luka natürlich nicht. "Was ist los?" fragte er. "Nichts" sagte ich schnell aber wenig überzeugend und steckte den Brief in meine Tasche.

Den Rest des Tages konnte ich mich fast garnicht auf den Unterricht konzentrieren. Beim Sport passierten mir Fehler, in den anderen Fächern wurde ich mehrmals ermahnt weil ich nicht zuhörte und desshalb keine einzige Frage beantworten konnte.

Als die Schule endlich vorbei war wollte ich so schnell wie möglich weg. "Tess, warte!" rief Luka und lief mir nach. "Was ist denn los? Seit du diesen Brief bekommen hast bist du mit den Gedanken völlig abwesend. Von wem ist der denn?" fragte er als er mich eingeholt hat. "Unwichtig" sagte ich nur und wollte weiter gehen doch Luka hielt mich fest. "Tess, wir sind Freunde und ich mache mir Sorgen. Bitte rede mit mir." bat er. "Es gibt nichts zu reden, ich will einfach allein sein" ich rannte los ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten und hoffte das er mir dieses mal nicht folgen würde.

Ich lief zum Eifelturm, weil ich mich dort schon als Kind gern aufhielt wenn es mir nicht gut ging. Besonders Abends liebte ich es hier, wenn die Lichter alles erstahlen ließen. Ich ging nach oben und setzte mich an eines der Geländer. Den Brief nahm ich zwar aus meiner Tasche doch ich wollte ihn nicht öffnen. Warum schrieb er mir, fragte ich mich. Warum jetzt, nach all den Jahren? Was wollte er plötzlich und wollte ich es überhaupt wissen?

"Tess..." Luka stand vor mir und sah mich noch immer besorgt an. "Du bist mir doch gefolgt?" fragte ich. "Nein, aber ich komme immer hier her um nachzudenken. Scheinbar haben wir beide das gemeinsam" sagte er und setzte sich neben mich. Eine Weile schwiegen wir einfach nur, dann warg er einen lurzen Blick auf den Absender des Briefes. "Wer ist Marcel Anderson?" fragte er vorsichtig und sah mich an. Mein Herz schlug schnell als ich den Namen hörte. Ich begann zu zittern als würde ich frieren. Luka rutschte etwas näher an mich heran und nahm mich leicht in den Arm. Unbewusst lehnte ich mich an ihn. "Mein Vater" sagte ich schließlich und begann zu weinen.

Das besondere am anders seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt