3. Jimin

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Als sich die Tür öffnete, kam Jimin vom Fertigmachen wieder und setzte sich gleich zu mir auf seine Couch. Ich lächelte ihn an und er mich. Kurz genoss ich den Moment, aber dann fragte ich, was wir denn nun machen würden.

"Ich weiß nicht", sagte mein Freund und ließ seinen Blick durch sein Zimmer schweifen. "Hast du vielleicht Lust einen Film oder so zu schauen. Du darfst dir auch aussuchen, was wir gucken." Insgeheim hatte ich gehofft, dass wir einen Film gucken werden, weswegen ich erneut lächelte und freudig nickte. 

"Ich würde gerne einen Film sehen, aber ich muss nicht unbedingt entscheiden, was wir gucken." Jimin nickte einmal und schlug vor, dass wir beide dann einfach gemeinsam etwas aussuchen. "Aber erst einmal hole ich noch etwas zum Knabbern, ja?" 

Jetzt war ich diejenige, die einmal nickte. Bevor er sein Zimmer verließ, gab er mir noch einen Kuss auf die Wange. Auch wenn wir nun schon eine ganze Weile zusammen waren, fühlte sich allein ein Kuss auf die Wange immer noch so unglaublich an. Es kann so schön sein, verliebt zu sein. 

Ich machte es mir auf der ausgeklappten Couch bequem. Decke und Kissen richtete ich noch einmal neu, wobei ich aber eins der kleineren Kissen noch in den Arm nahm. Entspannt lehnte ich mich zurück und wartete weiter.

Doch dann fiel mir auf, dass ich bereits Zähne geputzt habe. Dann habe ich mein schwarzes Oberteil umsonst aus Versehen mit Zahnpasta bekleckert. 

Aber meine Zähne werden es mir notfalls verzeihen, wenn ich nicht noch einmal meine Zähne putze. Immerhin habe ich sie heute schon zweimal geputzt. 

Auf einmal öffnete sich die Tür. "Gute Nacht ihr beiden", wünschte Jimin seinen Eltern wohl und schloss dann die Zimmertür wieder. Und bei dieser blieb er auch stehen. Sein Blick wanderte von mir zu seinem Bett und wieder zu mir. Wenn ich mich nicht irrte, sah er leicht verwundet aus.

"Thekla, möchtest du nicht zu mir ins Bett kommen?", fragte er und setzte sich schon einmal auf sein Bett. Ich aber blieb erst einmal auf der Couch sitzen.

An sich habe ich nichts dagegen. Ich würde es sogar liebend gerne tun, aber ich hätte Angst, aus Versehen einzuschlafen. 

Jimins Eltern hätten zwar überhaupt kein Problem damit, dass ich in seinem Bett schlafe - und ich ja eigentlich auch nicht - aber es kommt mir einfach seltsam vor, bei der ersten Übernachtung bei seinem Freund am nächsten morgen eventuell von seinen Eltern gefunden zu werden. Und das will ich eben nicht.

Jedoch ist es doch bestimmt kein Problem, nur mit Jimin zu kuscheln. Hauptsache ist, dass ich nicht einschlafe.

Deswegen stand ich doch auf und kuschelte mich mit meinem Freund unter seine Bettdecke. Lächelnd griff Jimin nach den Fernbedienungen für den Fernseher und schaltete ihn ein. Dazu öffnete er noch die mitgebrachte Packung Gummibärchen und bat mir die Tüte an.

Ich nahm mir ein paar raus und futterte sie leise vor mich hin, während Jimin nach einem Film suchte. Meinen Kopf lehnte an seine Schulter. Und am liebsten würde ich jetzt so einschlafen wollen. Wir müssten doch nicht unbedingt einen Film gucken, einfach zu kuscheln reicht aus.

"Es gibt keine vernünftigen Filme hier", meinte Jimin und suchte trotzdem weiter. "Alle guten Filme haben wir entweder schon einmal gesehen oder sie sind nicht erhältlich." Mein Freund seufzte und legte einen Arm um mich. 

"Bist du müde?" Müde ist relativ. Es ist gerade mal 21 Uhr, also bin ich eigentlich noch nicht müde. Es ist nur ziemlich entspannt und kuschelig hier. So voller Geborgenheit. 

"Eigentlich nicht, aber ich würde irgendwie gerne einfach so sitzen bleiben und die Augen schließen wollen."

"Also bist du müde?", fragte er nach und ich gab es mithilfe eines leichten Nickens zu. Vielleicht war ich doch etwas müde.

Jimin richtete sich auf, weswegen ich meinen Kopf von seiner Schulter nahm und ihn fragend ansah. Doch dafür bekam ich nur einen flüchtigen Kuss seinerseits. Durch diese kurze Berührung unserer Lippen wurde ich natürlich wieder wach. 

Das hatte Jimin wohl gemerkt. Er küsste mich noch einmal, aber dafür nun etwas länger. Jetzt war ich wirklich wieder wach. Mit einem so schnellen Herzschlag kann man doch nicht einschlafen.

Als er wieder von meinen Lippen abließ, strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte mich sanft an. "Du darfst ruhig schlafen, wenn du auch schlafen möchtest. Wir müssen nichts im Fernseher gucken oder so."

Für einen kurzen Moment senkte ich meinen Blick und sah sann wieder meinem Freund in die Augen. "Am liebsten würde ich einfach nur mit dir kuscheln, aber ich habe Angst einzuschlafen", gab ich ehrlich zu. 

Jimin strich mir noch eine Haarsträhne hinters Ohr und erinnerte mich sanft: "Du weißt doch genau, dass meine Eltern nicht schlecht von uns denken würden, wenn sie uns in einem Bett fänden. Egal ob wir unser erstes Mal gehabt haben oder nicht."

"Ich weiß das doch, aber trotzdem wäre es mir lieber, wenn ich auf der Couch schlafen dürfte." Diesmal senkte Jimin kurz seinen Blick, ehe er wieder zu mir sah. "Du darfst natürlich schlafen wo du möchtest, Thekla. Möchtest du denn jetzt schon schlafengehen"

Irgendwie, und irgendwie nicht. "Du bist müde, aber möchtest noch nicht unbedingt schlafen, habe ich recht?", vermutete Jimin, woraufhin ich langsam nickte. Ja, das könnte schon stimmen.

Ich bekam einen sanften Kuss. "Dann solltest du lieber schlafen gehen.

Denn ich liebe dich zwar auch übermüdet und auch wenn du so süß verschlafen durch die Welt gehst, aber am liebsten habe ich dich munter lächelnd und mit dieser Ausstrahlung, die ich mich immer zum Lächeln bringt."

Für einen Augenblick lächelte ich schüchtern vor mich hin, aber dann gab ich ihm ebenfalls einen Kuss, bedankte mich und wünschte ihm eine gute Nacht. Doch mir bliebt nicht unbemerkt, dass Jimin nicht ganz so froh war. Wahrscheinlich hätte er mich noch gerne bei sich gehabt.

Ich würde auch noch gerne bei ihm bleiben. Aber einerseits will ich nicht in Jimins Bett einschlafen und andererseits bin ich wirklich müde. 

Bevor ich meine Augen schloss, sah ich noch einmal zu Jimin. Er lag mit dem Rücken zu mir und schien, als wolle er, wenn vielleicht auch etwas unfreiwillig, ebenfalls einschlafen. Doch da bewegte er sich noch einmal in Richtung Nachttischlampe und machte das Licht aus. So versuchten wir nun beide zu schlafen.

Zumindest dachte ich das. Denn schon kurz darauf hörte ich eine Bettdecke, ein paar Schritte und jemanden, der sich zu mir auf die Couch legt. 

Durch das schwache Licht, welches durch die dünnen Gardinen kam, konnte ich genau vor mir das Gesicht meines Freundes erkennen.

Leise fragte ich ihn, was er hier mache. "Einerseits ist das hier meine Couch und andererseits habe ich etwas entschieden. Wenn du nicht bei mir im Bett schlafen willst, dann schlafe ich eben mit dir auf der Couch."

Ich konnte nicht anders, als zu lächeln und mich zu bedanken. Jimin legte sich nun mit unter meine Decke und legte zusätzlich noch einen Arm um mich. Er flüsterte mir eine gute Nacht zu, was ich erwiderte. 

Mit Jimin an meiner Seite wird es mir zwar bestimmt etwas schwerer fallen, früh einzuschlafen, aber das war es wert. Auch wenn Bett und Couch keinen so großen Unterschied machen, war die Geste von ihm echt süß. Denn so schläft niemand von uns allein.

Doch nicht nur mein schneller Herzschlag hinderte mich am Einschlafen, sondern noch etwas anderen. Ich konnte Jimins Atem auf meinem Lippen spüren. Und gerne würde ich diesen Abstand überwinden, aber so werde ich wohl nie einschlafen.

Aber Jimin hatte wohl denselben Gedanken wie ich. Denn er überwand den Abstand und küsste mich voller Gefühl und Hingabe.

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1243 Wörter 

Als ich nach einem Namen mit T gesucht habe und auf Thekla gekommen bin, kam einerseits die Prinzessin aus einer Kinderserie in meine Gedanken und die Erkenntnis, dass das ein verdammt schöner Name ist. Bis ich wohl ein Kind bekomme, werden noch einige Jahre vergehen und so lange habe ich dann auch Zeit um zu überlegen, ob ich meine Tochter später auch so nennen soll. Denn ich bin garantiert nicht die Einzige, die diesen Namen toll findet, oder?

~🌹LY🌹~

BTS One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt