Liebes Tagebuch,
eigentlich weißt du, dass ich so gerne darüber rede, aber heute fällt es mir sehr schwer. Mein kleiner Schutzengel liegt gerade wieder mit seinem Kopf auf meinem Rücken, deshalb habe ich nicht ganz so viel Zeit. Ich möchte ihn nach diesem anstrengenden Tag nicht wecken.
Heute hatten wir wieder Training mit meiner Trainerin Nina. Louis tat sein bestes und er zeigt immer und immer besser an. Es fällt ihm auch super einfach sich zu konzentrieren. Du fragst dich sicher, wieso es denn so anstrengend war. Naja, wir hatten wieder Schwierigkeiten in den Laden zu kommen, wie schon all die letzten Male. Ich habe ja einen Hund bei mir und er möchte den Ausweis sehen. Die Erklärung dauerte wieder Stunden und ehe ich mich versah, hatte er die Polizei gerufen und uns als Betrüger dargestellt. Es war frustrierend. Dennoch sind wir dann in den Lebensmittelladen gekommen, wurden sogar von der lieben Polizistin ein Stück begleitet. Sie war sehr lieb, doch direkt im Laden zeigte Louis an und ich musste mich setzen. „Grounding" hieß es, als wir von einer Dame angesprochen wurden, die fragte, ob alles mit mir in Ordnung war. „Er hat alles unter Kontrolle.", meinte meine Trainerin und zeigte auf Louis, der es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht hatte. Ich sage dir, es gibt nichts beruhigenderes, als den Herzschlag deines Lebensretters zu spüren, wenn du nichts mehr wahrnehmen kannst, außer das Schreien, die Stimmen, das Piepen der Kassen, die Schiebetüren. Und es fühlte sich so an, als würde alles lauter werden, von Sekunde zu Sekunde. Und dann griff Louis ein, zog an meiner Jacke und deutete mir, mich zu setzen.
Ich bin so stolz auf ihn. Ich liebe ihn so sehr. Ich würde nicht mehr leben, wenn er nicht wäre.
Jetzt ist er gerade aufgewacht und holt mir etwas zu trinken. Heißt wohl, dass es wieder Zeit zum Aufstehen ist. Ich schreibe dir morgen wieder, wir gehen jetzt zusammen spazieren und sehen uns dann einen Film an, wenn mein Körper es zulässt.
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Brown-eyed Soul
Fanfiction"Er ist weg!" "Wie er ist weg?" "Er ist weg! Er ist einfach weg!" Angst machte sich in ihm breit, Panik überkam ihn, als er sich auf den Stuhl sinken ließ und hektisch nach seinen Medikamenten griff. "Er ist weg! Einfach... weg." Diese Geschichte i...