"Louis geht es gut, Harry."

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Kapitel sieben

"Louis geht es gut, Harry. Alles ist in Ordnung."

Es war angenehm, sich an Lou festzuhalten und sich von ihm führen zu lassen. Sie waren jetzt nun schon ein wenig unterwegs und der Labrador hatte sich neben Harry eingereiht und lief brav Fuß, worum ihn sein Besitzer auch gebeten hatte, denn hier war es ein wenig voller, als sonst und Harry fühlte sich wohler, wenn er seinen Hubd nah bei sich hatte.

Wobei es klar war, dass sich hier die halbe Stadt aufhielt. Es war Freitag, die Sonne schien und irgendwie zog es alle Menschen in den anscheinend einzigen Park in 100 Kilometern und er hasste es.

Zayn schien vergessen zu haben, dass seine Freunde dabei waren und stand auf seinem Skateboard und drehte ein paar Runden um den riesigen Brunnen, ehe er hinter Liam auftauchte und ihm im Vorbeifahren mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlug. Und wieder fragte sich der Kleinste dieser komischen Truppe, wieso Liam so entspannt war, obwohl man ihn ärgerte. Er merkte natürlich, dass Louis und Liam sich auch immer in die Haare bekamen und er wusste auch, dass es seine Schuld war.

Völlig in Gedanken versunken, merkte er nicht, dass sie stehengeblieben waren und Lou sich – wie, als hätte er es prophezeit – mit Liam stritt, ob sie nun im Park blieben oder zurück in den Wald gingen, der zwar gut besucht, aber dann doch nicht so laut war.

„Harry?"

„Ja?"

„Möchtest du noch ein Eis, bevor wir weiter gehen?", fragte Liam und drehte sich um, um nach seinem schwarzhaarigen Freund zu rufen, weil er wusste, dass dieser sicherlich schwach werden würde, wenn Liam ihm ein Magnum Schwarzwälderkirsch mit doppelt Schokolade ausgeben würde.

Harry beobachtete die zwei und er wusste, dass er sie alle mochte, aber so, wie Liam mit Zayn und Zayn mit Liam umging, fühlte Harry etwas anderes zwischen den beiden. Es war eine Wissenschaft für sich. Sie wirkten so grob, wie sie redeten und sich gegenseitig die Köpfe einschlugen. Doch Harry wusste, dass das Teil ihrer Freundschaft war. Zayn hatte immer ein Lächeln im Gesicht, sobald er mit Liam zusammen war und die Beleidigungen, die sie sich zuriefen, bescherten dem Schwarzhaarigen immer ein Grinsen. Deshalb fand der Lockenkopf das in Ordnung.

Louis hatte sich zwischen seinen Besitzer und Lou (den Fußballer) gesetzt und sah sich ein wenig um. Die Leine lag nutzlos auf dem Boden und man hätte sie ihm auch abmachen können, weil er sie eigentlich nicht brauchte.

In einem Moment der Ruhe, als Harry mit seinem Vierbeiner, der vor ihm auf dem Boden lag, auf der Bank saß und in seinen Gedanken festhing, hatte Zayn es sich neben Löckchen - wie er ihn seit zwei Minuten nannte -  bequem gemacht und hielt sein Board in der rechten Hand, die Beine fest auf dem Boden und die Augen ganz bei Liam und Louis.
Er sah zu wie sie sich stritten, wer nun dieses blöde Eis bezahlte. Am liebsten wäre er hingegangen und hätte beiden sein Skateboard über den Kopf gezogen, mit den Worten: „Macht jetzt einfach, Harry und ich warten nicht ewig auf unser scheiß Eis, nur, weil ihr euch jeden verdammten Tag streiten müsst!"

Und dann hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre davon stolziert wie eine Königin auf dem roten Teppich.

Nur leider war er keine Königin und hier war kein roter Teppich und Lust hatte er auch nicht. Zumal ihm sein Brett sowieso zu schade war.

Der Schrei von Harry riss ihn aus seinen Gedanken und da er nicht wusste, was los war, sprang er auf und wäre fast über einen anderen Hund gefallen, der um Harrys Vierbeiner herumsprang, bellte und knurrte, bevor er zu einem Sprung ansetzte und den Labrador am Hintern erwischte, der nicht einmal wusste wie ihm geschah.

Der Lockenkopf schrie, die Tränen liefen ihm über die Wange und einen Moment konnte er sich nicht bewegen, bis er ein spitzes Jaulen aus dem Maul seines Hundes wahrnahm und aufsprang, sich das Board von Zayn schnappte, dieses als Schutzschild für seinen Hund benutzte und dann mit voller Wucht auf den fremden Hund eintrat. Er schrie den Fremden an, trat weiter und konnte sich vor Schluchzen kaum auf den Beinen halten. Auch sehen konnte er kaum, bis er Liams Stimme wieder hörte, zwei starke Arme sich um ihn schlangen und Zayn, der dem Fremden und dessen Hund noch Beleidigungen hinterher warf.

Brown-eyed SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt