Auch Fairhope hat seine Reize

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Meine Finger spielen miteinander und ich bin kurz davor wieder ins Haus zu laufen. Trotz all meinem sonstigen Selbstbewusstsein, fühle ich mich plötzlich zwischen all diesen Mensch so unwohl und allein gelassen. Ich sehe wie Brandy und Quinn mit einigen anderen Mädchen zusammen stehen und miteinander reden und lachen. Ein wenig zögernd, gehe ich zu ihnen hinüber und lächele.

»Hallo.«, sage ich vorsichtig, als sie sich zu mir umdrehen und mich alle mit ihren schönsten Lächeln begrüßen.

»Du bist also Parker?«, fragt die Violinenmeisterin mich freundlich und ihre Augen werden schmal beim lächeln. »Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Mae.«

Sie streckt mir die Hand entgegen und ich ergreife sie.

»Ebenso.«, sage ich lächelnd und so begrüßen mich auch die anderen Mädchen, die ich noch nicht kennen gelernt habe, was eine ganze Menge neuer Namen bedeutet.

»Blakeley hat erzählt, dass du vorher in Alaska gewohnt hast. Wie war es da so?«, fragt Ella. Sie scheint die schüchternste der Mädchen zu sein, denn ihre Stimme ist selbst bei einer solchen normalen Frage leise und ein wenig zitterig. Wenn ich nur an Alaska denke, wird mir wieder warm ums Herz und ich kann mir mein breites Lächeln nicht verkneifen.

»Alaska ist unglaublich. Die Landschaft, die ganze Atmosphäre, es ist so still und manchmal irgendwie auch so laut. Und das Meer ist so unglaublich schön. Der ganze Schnee, das Schlittschuhlaufen.«, ich will gerade weiter erzählen, als mich eine nervige Stimme unterbricht.

»Hast du dich also doch noch aus deinem Zimmer getraut, Park?«, fragt Jack grinsend und ich verschränke die Arme vor der Brust. Mit einem tiefen Seufzen bemerke ich, dass er schon wieder in meinen Ausschnitt starrt, ich ziehe das Kleid an der Brust ein wenig höher und Jack lacht los.

»Lass sie in Ruhe, Jack.«, faucht Phoebe an und was Jack macht, erschreckt mich doch. Er hebt die Hand. Und tätschelt ihren Kopf wie ein Hund.

»Also hast du schon ein paar Hunde gefunden. Das freut mich natürlich.«, ich kann diesen ironischen Teil an Jack nicht wirklich leiden. Bei mir ist das witzig, bei ihm ist es einfach so wie Arschlochmodus ›an‹. »Muss aber unbedingt meine Schwester eine von ihnen sein?«

Ich sehe zwischen den beiden hin und her und suche nach irgendwelchen Ähnlichkeiten, die mir einen Handfesten Beweis ihrer Verwandtschaft bieten könnten – finde jedoch keine.

»Du tust mir Leid, Phoebe.«, sage ich schließlich und verschränke die Arme vor der Brust. Phoebe nickt wissend und wuschelt ihrem deutlich größeren Bruder durch die Haare.

Dann seufzt sie mit einem Grinsen. »Du tust mir leid, dass du mit ihm einkaufen gehen musstest. Das muss die Hölle gewesen sein.«, hat sie das etwas schon erf – Blake, eindeutig.

Ich stöhne. »Erinnere mich nicht daran, bei der Unterwäsche war es am schlimmsten.«, als ich das sage, ist es urplötzlich im ganzen Garten still. Ich und Jack sehen uns einfach nur an, als uns auffällt, wie das klingen musste. Dann lege ich die Hand über mein Gesicht und sehe zur Seite,

»So meinte ich das nicht.«, fauche ich halbherzig als die anderen Mädchen um mich herum anfangen zu kichern. »Es war jedenfalls keine Erfahrung die ich wieder machen würde.«

Phoebe mustert Jack mit hoch gezogener Augenbraue, als ob sie so die Informationen aus ihm heraus bekommt, die sie sich so sehnlichst wünscht. Doch Jack starrt einfach nur leicht beschämt zur Seite.

»Ich geh mal zurück zu Ethan.«, sagt Jack schließlich und lässt und Mädchen wieder alleine, als er sich auf die Suche nach seinem besten Freund macht. Wenige Sekunden später fangen alle um mich herum an zu lachen.

Wenn das Leben einfach wäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt