Durch das Licht, dass plötzlich in meinem Zimmer ausbreitet, schrecke ich hoch. Mein Schlaf war auch schon mal fester. Ich streiche über meine Augen und sehe, dass Blakeley in diesem Moment Kartons an die Wand lehnt, dann dreht sie sich lächelnd zu mir um.
»Guten Morgen, Park.«, sagt sie und kommt näher zu meinem Bett. Ich bin kein all zu großer Morgenmuffel, weswegen es mir nicht wirklich etwas ausmacht so rabiat geweckt zu werden. Aber nicht um sieben Uhr in der Früh, in den Sommerferien.
»Was ist denn los?«, murre ich verwirrt, da ich noch nicht die Kraft dazu aufbringen kann, sie anzufauchen was das soll. Außerdem habe ich noch das wegen gestern gut zu machen, als ich sie so angefahren habe. Eine braune Haarsträhne fällt mir ins Gesicht und da ich noch nicht wirklich wach und in der Lage dazu bin, sie weg zu streichen, übernimmt Blake für mich diese Aufgabe und streicht sie lächelnd hinter mein Ohr.
»Gegen neun kommen deine Freundinnen, Park. Du musst dich noch waschen und anziehen und dein Zimmer leer machen. Brauchst du Hilfe dabei?«, fragt sie und ich nicke, lasse meinen Kopf vorn über an ihre Schulter sinken und ihre Schultern vibrieren als sie herzlich lacht.
»Du musst wirklich noch müde sein, so kenne ich dich ja gar nicht.«, meint Blake.
»Du weißt so vieles nicht von mir.«, murmele ich verschlafen zurück und drehe meine Beine, so dass ich an der Bettkante sitze. Oh man, ich bin mir sicher dass das heute ein langer Tag werden wird.
»Suchst du mir was zum anziehen raus? Ich bin so wach, dass ich wahrscheinlich selbst Punkte und Streifen zusammen anziehen würde.«, murmele ich sarkastisch und kann einfach nicht die Willensstärke dazu aufbringen mich auf die Beine zu stellen und meinen Tag wirklich zu starten. Doch wie soll ich das auch, nach nicht einmal sechs Stunden Schlaf? Meine neuen Nachbarn sind bis zwölf Uhr geblieben und danach hieß es: Aufräumen. Doch damit nicht genug, denn wer hätte denken können, das Mr. Jack Parker um ein Uhr Morgens noch unbedingt Schlagzeug spielen muss?
Blake genau beobachtend, wandert mein Blick durch mein Zimmer. Wenigstens habe ich nicht so viel zum wegräumen. Weil ich nicht aufpasse, was Blakeley macht, fange ich die Kleidungsstücke nicht, sondern bekomme sie ins Gesicht ab. Ich halte das Oberteil vor mich hin und nicke.
»Wenigstens gibst du heute Morgen nicht so viele Widerworte. Wir sollten öfter Partys schmeißen.«, sagt Blake grinsend und ich erkenne die Schadenfreude. Ich stehe auf und gehe auf die Tür zu, doch kann mir einen Stoß mit meiner Hüfte gegen ihre nicht verkneifen. Doch anstatt das sie mich einfach nur ansieht danach, liegt sie beinahe in meiner Kleiderstange und ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen, genau so wenig wie Blake selbst. Dann höre ich Schritte und Janae kommt herein gelaufen, in einem rosa Nachthemd, mit einem Teddy Bären im Arm und ihren Haaren die aussehen wie ein Vogelnest.
»Guten Morgen, Parker, Mommy.«, sagt sie und sieht zwischen uns hin und her. Dann sieht sie an sich hinab, als ob sie glauben würde, dass wir über sie lachen. Ich schüttele den Kopf und höre auf zu lachen, führe meinen Weg fort und gehe ins Badezimmer, nachdem ich natürlich frische Unterwäsche, in die eher alten Skinny Jeans die ich mit hier her gebracht habe und ein einfaches blaues T-Shirt geschlüpft bin, putze ich mir die Zähne und gehe die Treppe herunter, aus der ich Dave, Janae und Blake höre. Ich setze mich neben Janae an den Tisch, die auf ihre Waffeln wartet, die Blake gerade macht. Dave liest die Zeitung und ist halb dahinter versteckt.
»Guten Morgen.«, sage ich lächelnd und versuche meiner Schwester mit dem Frühstück zu helfen.
Dave mustert mich einen Moment fragend, wahrscheinlich mit meiner komischen guten Laune, die seit gestern Abend an mir fest hält.
Doch wenn ich darüber nachdenke, dass ich mein Zimmer gleich noch ausräumen muss, sinkt meine Laune. Ich will noch ein bisschen schlafen.
»Parker?«, fragt mich Janae.
![](https://img.wattpad.com/cover/20001871-288-k784245.jpg)
DU LIEST GERADE
Wenn das Leben einfach wäre
Teen FictionParker ist alles andere als begeistert von dem Fakt, dass ihre Eltern beschlossen haben eine Weltreise zu machen. Ohne sie. Denn das heißt: Sie muss zu ihrer großen, schwangeren Schwester, Blakeley, deren Mann Dave und ihrer Nichte Janae ziehen. Abe...