Vielleicht sind Männer ja doch nicht so sch- ne.

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Widerwillig begebe ich mich diesen beiden männlichen Wesen und Edward und Janae die langen Straßen entlang. Es ist deutlich wärmer als Zuhause. Wahrscheinlich der einzige Pluspunkt an diesem ganzen Scheiß Umzug.

»Also, wohin verschleppt ihr mich?«, frage ich und verschränke die Arme vor der Brust. Mir entschlüpft ein schwerer Seufzer und ich sehe mich genervt um.

»Blake meinte, du hättest kaum etwas an Kleidung mitgebracht. Deswegen hat sie uns Geld in die Hand gedrückt und uns gebeten mit dir einkaufen zu gehen.«, erklärt Jack, während Ethan mal wieder in einer seiner schweigsamen Phasen versunken ist. Mitten auf dem Gehweg bleibe ich stehen, in der Überlegung einfach umzudrehen und zurück zu laufen und mich den Rest des Tages in meinem Zimmer zu verkriechen. Dann können diese Kerle und Janae und Edward alleine einkaufen gehen, denn diese Idioten und zwei kleine Kinder und ich beim einkaufen? Wenn ich alleine einkaufen gehe, bin ich ja schon vollkommen verwirrt, aber jetzt auch noch mit zwei Kindern und zwei Testosteron gesteuerten Idioten – das kann und wird einfach nicht gut gehen. Wahrscheinlich gibt es nicht einmal eine wirklich schöne Mall, mit vielen Geschäften. Aber ich bräuchte schon neue Kleidung, besonders Unterwäsche und Schuhe und Kleider und Pullover für den Herbst und Blusen und Hosen und T-Shirts und Tops und ein paar hübsche Haarspangen und schöne Stiefelletten und Socken und natürlich am besten auch noch eine neue Schultasche. Und dann gibt es ja auch noch die Geschichte mit dem Make-Up, was fast alle ist. Oh und die Wimperntusche. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich so weit zu den anderen aufgeholt habe, dass ich nun ganz vorne gehe und nachdenklich Löcher in die Luft starre. Denn wenn ich es so sehe, brauche ich wirklich alles. Edward und Janae laufen an mir vorbei, als wir schon fast vorm Eingang des großen Einkaufszentrums stehen.

»Du scheinst ja plötzlich voller Elan zu sein.«, merkt Jack grinsend an und versteckt seine Hände in den Hosentaschen seiner dunkelblauen Jeans. Erst jetzt, beim genaueren mustern seiner und Ethan´s Arme, dass beide definitiv Sportler sein müssen. Denn oh mein Gott, solche Arme bekommt man nicht von Gott geschenkt. Aber leider, kann ich mich nicht mehr wirklich konzentrieren, als wir schließlich in das Paradies einer jeden Frau schreiten und ich ein paar Schritte los laufe und mich im Kreis drehe, bis mir einfällt, dass ich nicht alleine hier bin. Edward und Janae sitzen am Brunnen und hinter mir, machen die beiden Idioten wahrscheinlich blöde Scherze über meine plötzliche kindliche Art, aber da kann ich ja auch nichts für. Das hier ist einfach unglaublich. Dabei wollte ich doch so wenig wie möglich von diesem Ort begeistert sein. Einfach am besten gar nicht. Als Janae nach mir ruft, erwache ich aus meiner Trance und ich gehe zu ihr, sie spritzt mich ein wenig nass und ich nehme sie auf den Arm, tue so als ob ich sie ins Wasser fallen lasse und lasse sie erst wieder auf ihre eigenen Beine, als sie quietscht und lacht und um Vergebung bittet.

»Also, Parker, willst du jetzt einkaufen oder nicht?«

Ich verschränke die Arme vor der Brust. »Warum gebt ihr mir nicht einfach das Geld und geht nach Hause und macht euch einen schönen Tag oder so etwas?«

Jetzt hat Jack wieder dieses blöde Grinsen auf den Lippen.

»Frauen das Geld überlassen? - Ganz bestimmt nicht, dann verprasst du es einfach nur für solche Unterhöschen, wie die von heute Morgen.«, durch seinen Kommentar, steigt mir plötzlich Röte ins Gesicht - was sonst nie passiert. Doch das bemerken die beiden Idioten gar nicht, denn an uns gehen einige Mädchen vorbei, aufgetakelt, mit Platinblonden Mähnen und eindeutig zu kleinen Röcken, aber natürlich kommt es dazu, dass Jack und Ethan ihnen hinter her – und besonders auf den Arsch – schauen und Jack ihnen sogar hinter her pfeift. Als sie sich wieder mir zu wenden, habe ich einen Tadelnden Gesichtsausdruck aufgesetzt. Hoffentlich wird Edward so nicht, er und Janae müssen später auf jedenfall Kinder bekommen – gemeinsam. So etwas sollten Kinder wirklich nicht vorgemacht bekommen.

»Was denn?«, fragt Jack und ich sehe in eine andere Richtung um seinen Blick auszuweichen.

»Ich habe nicht erwartet, dass ihr einen guten Frauen Geschmack haben werdet, aber das ist selbst für mich ein Schock.«, fauche ich.

Jetzt grinst Ethan. »Neidisch?«, fragt er.

Ich breche in schallendes Gelächter aus. »Neidisch sagen sie.«, ich halte mir den Bauch vor Lachen und einige Leute schauen schon zu uns herüber. »Neidisch? Ha ha, wenn ich nicht lache. Worauf soll ich denn bitte neidisch sein? Sieh mich an. Ich bin Parker Kennedy, ich brauche keinen Wonderbra um einen Mann zu beeindrucken und ich brauche auch keine drei Meter langen Extensions, die ich Abends als Peitsche benutzen kann. Ich bin auch ganz bestimmt nicht neidisch darauf, dass Jungs ihnen hinter her pfeifen, besonders nicht, wenn es solche Idioten wie ihr seid. Also, sag mir, worauf soll ich neidisch sein?«

Jetzt gibt es von den beiden nur noch verdutzte Blicke und Janae zieht an meinem Oberteil.

»Können wir ein Eis essen gehen?«, fragt sie vorsichtig und ich lächele.

»Klar.«, sage ich und gehe zu Jack, ziehe sein Portemonnaie aus seiner hinteren Hosentasche, ziehe ein paar Dollarscheine heraus.

»Hey!«, sagt Jack und will nach der Geldbörse greifen, doch ich ziehe sie weg. Dann trete ich einen Schritt zurück.

»Wir wollen doch nur Geld für ein Eis, Jack.«, sage ich mit einem Lächeln und er kratzt sich am Hinterkopf, seine Wangen sind ein wenig rosa, denn von dort wo er steht, kann er mit seiner Größe perfekt in meinen Ausschnitt schauen, was von Anfang an, eigentlich mein Plan war.

»Da haben wir´s doch.«, sage ich lächelnd. »Auf wen soll ich neidisch sein, wenn ich nur vor jemandem stehen muss in Jeans und T-Shirt und derjenige schon rosa Wangen bekommt?«

Ethan lacht als er bemerkt, dass ich Recht habe und Jack wirft ihm einen total Todesblick zu.

»Ich hab gar keine rosa Wangen! Laber keine Scheiße.«

Ich sehe ihn wütend an. »Hier sind Kinder, also wenn du mal ein paar andere Wörter benutzen könntest, wäre das hilfreicher als deine blöden Sprüche.«, fauche ich.

Jetzt verdunkelt sich seine Miene und er tritt näher an mich heran, nimmt mir sein Portemonnaie aus der Hand, lässt mir jedoch die Dollarscheine die ich bereits heraus gefischt habe.

»Aber du mit deinem großen Mundwerk. Du bist nichts besseres, Parker.«, mault er jetzt zurück und ich verdrehe die Augen.

»Da sagt dein bestes Stück aber was anderes.«, sage ich mit einem frechen Lächeln und drehe mich von ihm weg, um mit Janae und Edward zur nächsten Eisdiele zu gehen. Alles was ich hinter mir höre, sind Wörter, die ich niemals wiederholen würde und Ethan´s herzliches Lachen. 

Wenn das Leben einfach wäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt