Kapitel 16

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Ich beschloss also, dass ich abhauen würde und am nächsten Morgen weihte ich Leonard ein. 

"Du willst also tatsächlich abhauen?"

 Ich war schon so begeistert von dieser Idee, dass ich mich heute Morgen hatte zurückhalten müssen, um es nicht aus Versehen Isabella zu erzählen.

 "Ja will ich und dass sogar ziemlich bald." Antwortete ich ihm also. Ich erklärte ihm, wie schön das Leben für mich sein wird und wie frei ich wäre, wenn ich einfach gehen würde. Aber ein Gedanke von ihm riss mich ein bisschen aus meinen überschwänglichen Gedanken.

 "Du weist aber schon, dass alle ziemlich lange und hartnäckig nach dir suchen werden oder?" 

Das stimmte natürlich, meine Eltern werden alles daran setzen, mich zu finden... Nach kurzem Überlegen fügte Leonard noch hinzu: "Wir müssen alles bis ins kleinste Detail durchplanen. Beim kleinsten Fehler könnte alles scheitern." Es beunruhigte mich zwar, was er sagte, aber für das "wir" liebte  ich ihn. 

Doch bevor wir anfangen konnten uns um unseren grossen Plan Gedanken zu machen, wurden wir auch schon zum Mittagessen gerufen. 

Unsere Eltern beobachteten jede Bewegung von uns und wenn wir uns einmal in die Augen schauten, sahen sie sich triumphierend an.

Am Nachmittag, also nach der Mittagspause, mussten Leonard an einem Computer so einen Liebestest machen, um zu sehen, ob wir zusammenpassen. Unsere Eltern standen hinter uns und achteten darauf, dass wir auch ja keine falsche Antwort eingeben konnten. 

Das Ergebnis war dann, dass wir mittelmässig zueinander passen und unsere Eltern verfluchten die heutige Technik. Sie waren dann der festen Überzeugung, dass das Ergebnis falsch wäre und Organisierten für uns einen Beziehungsberater, der uns beobachten und dann analysieren sollte, ob wir zueinander passten.

Wir hielten ihnen dann aber einen langen Vortrag darüber, dass die Heirat sowieso schon öffentlich wäre und es nichts daran ändern würde wenn uns noch jemand beobachtet. 

Das überzeugte sie zum Glück und wir warfen uns einen erleichterten Blick zu. Noch eine Person, die uns beobachtet,  hätten wir echt nicht gebrauchen können...

Denn irgendwann sollten wir ja auch noch unseren Plan schmieden...

Die Freiheit die ich nur aus dem Fenster seheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt