Kapitel 4

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,, Einer noch, dann bin ich durch." lallte ich schon stark betrunken und trank mit Tyler den nächsten Tequila Shot, welcher wahrscheinlich mein letzter für heute sein würde. Zumindest wäre es das beste für mich.
,,Wo ist deine Freundin von vorhin?" fragte mich Tyler, der noch lange nicht so betrunken war wie ich.
Ich glaube er meint Julia.

Natürlich mein er Julia. Du bist eindeutig zu dicht.

Ja, ok ich habs verstanden.

,, Die ist schon nach Hause gegangen. Ich glaube mit irgendeinem Typen" ich lachte kurz auf, sie hatte es immer so leicht.
,, Ich gehe jetzt aber auch mal. Es ist schon spät." sage ich ich zu Tyler und stand, etwas schwankend, von dem Hocker auf.
,, Soll ich dich nicht nach Hause bringen? Du bist schon ziemlich betrunken, also nicht das noch was passiert." fragt Tyler und ich glaube er sah besorgt aus.
,, Passt schon. Ich muss nicht weit laufen" und damit schwanke ich nach draußen und lasse Tyler im Club zurück.

Ich gehe durch die Straßen den kurzen Weg nach Hause. Soweit ich weiß ist es irgendwas gegen halb 3 aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht.
Vereinzelt fahren Autos an mir vorbei und die Straßenlaternen spenden halbwegs vernünftiges Licht.

Wieso hast du Dummkopf eigentlich nicht nach Tylers Nummer gefragt? Oder ihn direkt mitgenommen? Er sah doch gut aus und war echt niedlich.

Gute Frage, sehr gute Frage. Aber es war ein schöner Abend mit viel geflirte und jetzt ist so oder so zu spät.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und schreie auf. ,, ahhhhh"

,, Alles gut, beruhig dich ich bin es."
Ich drehe mich um und sehe wieder in diese wundervollen Augen. Es ist Tyler.
,, Du hast mich echt erschreckt." schmolle ich vor mich hin.

,, Tut mir echt leid. " Tyler fährt sich mit der Hand peinlich berührt durch die Haare.
,, Es ist nur so... Du hast deine Tasche vergessen und hast mich anscheinend nicht gehört. Hier"
Dankend nehme ich meine schwarze Tasche entgegen.
,, Das ist echt nett von dir. Danke"
,, Vielleicht sieht man sich mal wieder. Ich würde mich zumindest freuen, wenn ich dich mal sehe oder wir zusammen essen gehen könnten."
Gibt er zu und seine Wagen färben sich leicht rötlich.

Komm schon. Lad ihn nach Hause ein, er ist echt süß. Und wehe du...

Sei. Einfach. Ruhig.

,, Ja das wäre wirklich nett. Bis dann." mit diesen Worten drehe ich mich um und lasse Tyler wieder stehen.

Ich verstehe dich nicht. Warum bin ich nochmal hier?

Kein Kommentar.

Ich laufe wenige Minuten weiter und mich packt wieder jemand an der Schulter.
,, Wirklich Tyler. Vielleicht sehen wir uns nochmal und wenn es nicht, dann... Ach du..."
Und mir wird der Mund zugehalten.

,, Keinen Ton, sonst bist du Tod." droht mir ein groß gewachsener, breiter Mann. Er hat einen Bart...
Und es wird dunkel.

Mit Tyler an deiner Seite wäre das nicht passiert... 

,,Sie wird es uns sagen müssen. Und sonst haben wir andere Mittel"

,,Was ist denn, wenn sie nichts sagen wird? Mr Montrose wird unfassbar wütend werden, wenn wir sie nicht zum reden bekommen."

,,Lass das meine Sorge sein. Ich hab da meine Methoden"

Die zwei Stimmen dringen wie durch Nebel zu mir, es sind zwei Männerstimmen. Der zweite ist aufgeregt, nervös der erste sehr gelassen, mit seinem eigenen Willen. Aber was mache ich hier? 

Ich versuche meine Augen zu öffnen und mich auf zu setzten, doch ich spüre den Alkohol von gestern Abend. Am Ende schaffe ich es dann doch noch meine Augen zu öffnen und ich sehe mich in dem kleinen Raum um. Es ist wie eine Art Zelle. Ich liege auf einem kleinen Bett, dass bei IKEA schon vor 200 Jahren aus dem Sortiment genommen wurde, weil es einfach zu unbequem war. Das würde auch meine Rückenschmerzen erklären. 

Sonst ist in dem Raum nicht mehr viel. Ein Stuhl mit Tisch, ein kleines Fenster und eine weitere Tür. Langsam versuche ich auf zu stehen. 

Eindeutig zu viel Alkohol gestern. Hättest du mal auf mich gehört...

Ich ignoriere die Stimme in meinem Kopf und gehe zu der geheimnisvollen Tür. Ich öffne sie und betätige den Lichtschalter. Nun stehe ich in einem sehr stielvollen und modernen Badezimmer, welches überhaupt nicht zu dem Raum vorher passt. Ich sehe mich erstaunt um. Alles sieht so neu aus, doch ich kann mich nicht weiter umsehen, da ich wieder Stimmen höre, allerdings sind sie jetzt lauter und ich gehe schnell zurück auf dieses etwas, was wohl ein Bett darstellen soll. 

Die Tür geht auf. Was wird jetzt passieren? Ich weiß es nicht und halte automatisch die Luft an. 

,,Sieh mal einer an. Da ist ja jemand wach geworden" richtet der eine seine Wörter an mich. Ich glaube ich es ist der selbstbewusste von den beiden. 

,,Was wollen Sie von mir? Ich habe Ihnen nichts getan." meine Stimme kann die Wörter nur hauchen und mir steigen langsam, aber sicher, die Tränen ins Auge.

,,Natürlich. DU" -dieses Wort betont er extra- ,, hast natürlich nichts gemacht. Warum auch" jetzt fängt er an zu lachen. Aber es ist ein ironisches Lachen und es macht mir irgendwie Angst.

,,Was wollen Sie von mir? Ich verstehe Sie nicht". Und das meine ich vollkommen ernst. Ich habe diesen Mann noch nie gesehen und eine Straftat habe ich auch noch nie begangen. 

,,Aha. Zieh dich um. Ich komme in 5 Minuten wieder." er wirft einen Blick auf den kleinen Tisch und geht mit diesen Worten aus dem Zimmer raus, zieht die Tür hinter sich zu und schließt von außen ab.

Ich sehe mich um und tatsächlich liegt auf dem kleinen Tisch ein Stapel mit Kleidung. Erst jetzt merke ich, dass ich nur noch mein Kleid von gestern an habe, also schnappe ich mir die Kleidung und ziehe mich um. Danach klatsche ich mir noch schnell etwas Wasser ins Gesicht und versuche so das restliche Make-up von gestern zu entfernen. Nun trage ich anstatt des Kleides von gestern eine schlichte schwarze Jogginghose, ein blaues T-shirt und Sneakers. Dazu haben mir die freundlichen Herren noch eine blaue Jacke überlassen.

,,Fertig?" höre ich plötzlich wieder die Stimme des Mannes. Ich komme aus dem Badezimmer heraus und gehe, etwas widerwillig, auf den Mann zu. Dieser packt mich grob am Arm und geht mit mir in Richtung Tür, doch er stoppt kurz. ,,Wehe du sagst auch nur ein Wort, bis ich es dir wieder erlaube. Und benimm dich, du nervst." mit dieser kurzen, aber treffenden, Anmerkung geht er mit mir aus dem Raum raus.

Entschuldige, dass ich etwas nerve, ich weiß leider noch nicht so ganz wie ich mich sonst verhalten sollte. Ich wurde ja noch nie entführt.

Danke. Das erste Mal, dass ich dir zu stimme. Vielleicht wirst du mir doch noch sympathisch...

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Hallo zusammen.
Ich hoffe wie immer, dass euch auch dieser Teil gefällt.
Was wird wohl mit Juna passieren?
Wer sind diese Männer?
Und was genau wollen sie von ihr?

So viele Fragen. 😂
Lest weiter, dann werdet ihr es herausfinden oder habt ihr schon Vermutungen?

Bis zum nächsten Teil💕

Götterliebe - Ein Ende ohne SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt