Kapitel 7

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,, Natürlich was denkst du denn woher ich das sonst alles weiß? Bin ich etwa ein Gott?" lachend rollte sich Tyler auf dem Bett zusammen. Vereinzelt rollen ihm Tränen über die Wangen, weil er nicht mehr aufhörten konnte zu lachen.

Niedlich.

,,Wer weiß. Nachdem ich gerade erfahren habe, dass es tatsächlich mal Götter gab ist diese These gar nicht so unwahrscheinlich." gab ich, mittlerweile auch lachend, zurück.

Die letzten Minuten hatten, im wahrsten Sinne des Wortes, mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Von einer Sekunde auf die andere konnten Götter existieren, ich konnte durch die Gegend schweben, man machte Jagd auf mich und nun weiß ich mehr nicht so wirklich wie ich mit meiner jetzigen Situation umgehen soll. Das musste auch Tyler gemerkt haben, denn nun legte er mir eine Hand auf meinen Oberarm.

,,Hey, es tut mir leid. Es ist viel auf einmal, aber komm schon...Das war echt lustig." erst war er ernst, dann fing er wieder an zu lachen.

,,Was hältst du von etwas zu essen? Oder was zu trinken? Vielleicht einen Kaffee?"

,,Oh ja. Gerne einen Kaffee, aber was zu essen wäre auch super." was auch immer ich dort durch machen musste hat mich wirklich hungrig gemacht und wenn man mir dazu noch einen Kaffee anbietet, dann sollte man doch nicht ablehnen, oder?

Und wie bist du überhaupt zu Tyler gekommen? Interessiert dich das denn nicht? Ist dir eigentlich mal aufgefallen, dass du Tyler gar nicht kennst? Nicht mal seinen Nachnamen. Ihr habt euch vor einiger Zeit  BETRUNKEN in einer Bar kennengelernt und ja, er hat dich gerettet, aber wer weiß ob er nicht noch viel schlimmer ist? Hast du Superheldin das auch bedacht? Ne? Dachte ich mir!

Die Stimme in meinem Kopf hat recht: Ich kenne Tyler kaum.
,,Weißt du was? Den Kaffee brauche ich doch nicht und das Essen nehme ich beim Bäcker zu mir, aber echt nett von dir." ich stehe, leicht schwankend, auf und staune über meine wackeligen Beinen. Mein Kreislauf ist schlechter als gedacht, aber ich muss hier raus.

,,Aber du wolltest doch gerade noch was zu essen haben. Du bist noch viel zu schwach, um raus zu gehen und wo willst du überhaupt hin? Vielleicht suchen sie ja nach dir und warten nur darauf, dass du raus kommst, sodass sie dich wieder in ihre Fänge nehmen können." antwortet Tyler perplex. 

,,Es war wirklich nett, dass du mich da raus geholt hast, aber ich würde wirklich gerne in meine Wohnung und meine Mitbewohnerin macht sich bestimmt Sorgen. Außerdem muss ich morgen wieder arbeiten und so-" ich sehe an mir herunter und habe noch immer das selbe an wie bei diesen Freaks ,,gehe ich bestimmt nicht zur Arbeit."

,,Du solltest wohl eher zum Arzt. Bei dir war zwar schon einer, aber ich glaube du solltest dich mal gründlich untersuchen lassen. Welcher Tag ist heute, Juna?" er sieht mich erschrocken an.

,,Sonntag. Was sonst?" antworte ich, weil nichts anderes als Antwort in Frage kommt.

,,Aha... Heute ist nicht Sonntag, es ist Dienstag."

,,WAS? Aber ich muss doch arbeiten! Und Lotta. Sie muss sich Sorgen machen. Lass mich durch, ich muss nach Hause. " schockiert laufe ich an ihm vorbei, durch einen kleinen Flur der Wohnung und komme vor einer Wohnungstür aus. Wo sind meine Schuhe? Hektisch reiße ich die Tür auf und stehe vor einem Schuhregal im Hausflur.

Ich sehe die Sneaker, ziehe sie an und will gerade die Treppe runter hechten, als ich von Tyler am Arm zurückgezogen werde.
In einer Drehung komme ich, mit erstaunlich viel Schwung, auf Tyler zu. Ich lande mit dem Kopf an seiner starken Brust und atme automatisch seinen Duft ein.
Er ist dezent und doch fordernd, sodass ich ein weiteres Mal tief einatme. Ich rieche Freiheit und Wildnis, man könnte mit ihm alles erreichen. Ohne Limit, ohne Grenzen, ohne Hindernisse. Einfach man selbst bleiben, genießen, leben. Und sein Duft verführt. Er verführt mich auf eine angenehme Art und Weise. Vorsichtig hebe ich meinen Kopf und sehe ihm in die Augen.

,,Ich kann dich gerne zu dir nach Hause fahren. Du kannst auch hier bleiben und ich erzähle dir alles bis ins kleinste Detail, aber ich lasse dich nicht in deinem Zustand alleine nach Hause gehen" ruhig und fordernd sah er mich.

,,Ja" hauche ich. Mehr brachte ich nicht raus. Ich weiß, dass ich Tyler kaum kenne, aber er faszinierte mich und früher oder später würde ich alles wissen wollen.

,,Ja was? Ja, nach Hause oder ja, hier bleiben? Du musst dich schon entscheiden." seine ruhige und ernste Fassade fängt an zu brechen und ein freundliches lächeln kommt durch.

,, Ja. Ich bleibe hier..." ich lege eine kurze Pause ein ,,aber nur wenn ich was zu essen und einen Kaffee bekomme"
,, So gefällst du mir schon besser. Wenn du mich jetzt noch loslässt, mache ich uns was zu essen."

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch immer meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen hatte. Peinlich berührt und wahrscheinlich so rot wie eine Tomate im Gesicht zog ich schnell meine Arme zu mir zurück. Ich brachte noch ein kurzes ,,tut mir leid" raus und zog meine Schuhe wieder aus.

Wie schaffst du es eigentlich immer in solche peinlichen Situationen zu kommen? Würde mich wirklich interessieren...

Mich auch.

,, Ich hoffe dir reichen ein paar belegte Brötchen. Ich kann dir welche mit Aufschnitt, mit Käse oder auch Marmelade und Frischkäse machen. Ich hab sonst noch Nudeln von gestern, aber nur noch wenig Tomatensauce.
Sag mal willst du eigentlich einen normalen Kaffee oder lieber mit Milch? Oder Zucker? Oder Latte Macchiato, Cappuccino, Eiskaffee? Ich kann fast alles machen. Und bitte, bitte sag nicht ja. " er sieht mich verzweifelt an.

,,Wow. Ähm ich nehme einfach nur irgendein belegtes Brötchen und einen Latte Macchiato." antworte ich etwas überfordert.

Er notiert meine 'Bestellung' mit einem Nicken und verschwindet aus dem Raum.
Wenig später kommt er mit einem voll gestapelten Tablett in sein Zimmer, wo ich noch immer geduldig auf seinem Bett warte. Eigentlich wollte ich ihm helfen, aber er meinte ich sei zu schwach und müsste mich erholen.
Gespannt schaue ich dabei zu wie Tyler eine Leckerei nach der anderen von dem Tablett holt und sie vor mir, wie bei einem Picknick, auf der Decke präsentiert.

,,Das war lecker. Und der Kaffee. Himmlisch. "mit vollem Magen lasse ich mich zurück auf die Decke fallen.

,, Hier. Ich glaube jemand wartet die ganze Zeit auf ein Lebenszeichen von dir. Das Ding klingelt die ganze Zeit schon wie verrückt. Ruf mal lieber zurück, sonst steht hier gleich das SEK vor der Tür. "lachend gibt mir Tyler mein Handy. Ich gucke auf das Display und sehe abwechselnd verpasste Anrufe und Nachrichten und Julia und Lotta.

Lotta:
Wo zum Teufel bist du?
Lebst du noch?
Bist du bei irgendeinem heißen Typen?
Juna Beck! Melde dich gefälligst!
JUNA?!

Ich:
Alles gut. Werde nachher nach Hause kommen...Lange Geschichte.


,, So. Dann schieß mal los. Immerhin wolltest du mir alles bis ins kleinste Detail erzählen. " wandte ich mich wieder an Tyler.

,, Stimmt." und Tyler begann mir wirklich ALLES zu sagen.

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Hallo zusammen.

Als erstes: Vielen, vielen Dank für die 100 views, reader oder wie auch immer das hier heißt. Mir bedeutet es sehr viel und deshalb möchte ich mich bei jedem von euch bedanken, der Junas Geschichte erkunden will. ❤️

Wie ihr seht ist es heute ein längeres Kapitel geworden und ich hätte gerne noch weiter geschrieben, aber es soll ja spannend bleiben.
Freut euch auf das Kapitel nächste Woche. Dann werden viele Fragen von Juna endlich geklärt... 💕

Götterliebe - Ein Ende ohne SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt