Kapitel 4: Gemischte Gefühle

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Die restliche Zeit im Zug ging sehr schnell vorbei und binnen zwei Stunden waren wir da. Als wir den Zug verließen wurden wir an einem großen Tor von Lehrern abgefangen. "Koffer öffnen" Hörte ich Proffessor Flitwick "Waffenkontrolle". Danach stieg ich mit Harry, Hermeine, Selena und Ron in eine Kutsche, ohne Pferde fuhr. Hinter uns sah ich wie Draco, Crabbe und Goyle in Begleitung von einem Mädchen in die nächste Kutsche stiegen. Schnell nahm ich Harrys Hand und sah sofort wie Dracos Blick sich verfinsterte. Kurz darauf legte er einen Arm um das Mädchen und sie einen Kopf an seine Brust.
Die Fahrt dauerte nicht lange, ich war immernoch fasziniert, dass die Kutsche sich selbst zog. Dieses Jahr gab es niemanden den ich kannte, der neu an die Schule kam. Alao schenkte ich den Erstkklässern nicht so viel Aufmerksamkeit. Ich klatsche bei jedem Gryffindor und so weiter. Beim Essen redete ich nicht viel, ist musste unbedingt Hermine alles erzählen. Immer wieder merkte ich wie Ginny mir einen raschen Blick zu warf, den ich gekonnt ignorierte. Ich wusste, dass sie auf Hary stand, aber was mit mir los war wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass ich mich in Harrys Nähe sehr wohl fühlte.
Proffessor Dumbledore erhob sich, um ein paar Worte zu sprechen. "Ich bergrüße alle neuen Schüler und die alten Hasen, dass ihr wieder hier seid. An Hogwarts hat sich einiges geändert, wie bestimmt schon gesehen haben, sind um das Schloss verteilt Dementoren vom Ministerium als Wachen aufgestellt. Lassen Sie sich dadurch nicht srören, das ist nur zu ihrem Schutz" "Schutz?! Sie hätten euch beide fast umgebracht!" Protestierte Hermine, gerade so, dass nur wir es hören konnten."Außerdem" fuhr Dumnledore vor "möchte ich sie alle bitten, jetzt ihren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu begrüßen: Proffessor Remus Lupin"
Dann schweifte mein Blick zu Draco hinüber und als er meinen Blick bemerkte, sprach er das Mädchen neben sich an. Augenblicklich wollte ich nach Harrys Hand greifen, doch dann bemerkte ich: das tat ich nur wegen Draco und nicht wegen Harry. Auch der Kuss. Ich hatte mir gewünscht Draco hätte es gesehen. Geküsst habe ich Harry nicht wegen seiner Heldentat, nein, ich tat es wegen Draco. Ein Schuldgefühl überkam mich. Ich verbrachte gerne Zeit mit Harry, er war mein bester Freund, er war wie ein Bruder für mich. Aber eben nur ein Freund. Kein Freund. Ich musste unbedingt mit ihm reden und ihm klar machen wo die Grenze war und ihn über meine Gefühle ins Klare setzen . Außerdem musste ich mit Draco reden, hoffentlich würde es dieses Mal friedlicher verlaufen.
Nach dem Essen wurden die Erstklässler von den Vertrauensschülern in ihre Häuser geführt. Da Hermine und ich uns nun mal auch mit Ginny einen Schlafsaal teilten, konnte ich nicht offen mit Hermine reden.

Als erstes Fach heute, hatten wir Geschichte der Zauberei. Ich hatte diese Nacht nur wenig geschlafen, die ganze Nacht konnte ich nur an Harry und Draco denken.
Deshalb nickte ich des öfteren ein. Mehrmals wurde ich vom Lehrer ermahnt.
Das zweite Fach am Tag war schon wesentlich spannender. Wir hatten VgdDK bei Proffessor Lupin, wie es das Schicksal wollte, natürlich mit den Slytherins. Als wir den Raum betraten waren alle Tische und Stühle an die Seite geschoben und in der Mitte des Raumes befand sich ein großer, hölzerner Kasten. Er war mit schweren Ketten und unheimlichen vielen Schlössern verschlossen worden.
Der Raum füllte sich allmälich "Kommst du?" Sagte Harry und lächelte mich freundlich an. Ich nickte und lächelte zurück. Ich bin ein schrecklicher Mensch, dachte ich mir und biss mir wütend auf die Unterlippe. Ich hatte Angst Harry zu verletzen, aber je länger ich warten würde ihn aufzuklären, desto mehr würde ich ihm wehtun. Das wollte ich nicht, ich hatte schließlich schon genug angerichtet.
"Was da wohl drin ist?" Hörte ich einige Schüler um mich herum fragen. "Ein Irrwicht natürlich" Sagte Hermine zu mir und schien verärgert über die Unwissenheit der anderen, sie war davon ausgegangen es wäre für alle offensichtlich gewesen.
Als Proffessor Lupin den Raum betrat wurde es still, er wartete bis auch die letzten Geapräche verstummten und stellte sich dann noch einmal vor. "Mein Name ist Proffessor Lupin, ich unterrichte euch in diesem Jahr im Fach Verteidigung gegen die du klen Künste und freue mich schon auf unsere gemeinsame Arbeit" Freudig durch unsere Reihen blickend ging er langsam auf den Schranke zu. "Hat irgendjemand eine Ahnung was sich hier drin veebirgt?" Fragte er. Sofort schoss Hermines Hand in die Höhe "Miss ..?" Sagte er und augenblicklich antwortete sie "Granger. Ein Irrwicht Proffessor" "Genau, gut gemacht Miss Granger!" Antwortete er und fuhr fort. "Bevor wir uns ihm stellen, sollten wir vorerst lernen uns gegen ihn zu verteidigen. Wiederholt 'Ridiculus'!" "Ridiculus" Wiederholten wir. "Noch einmal Kinder: Ridiculus" "Ridiculus!" Riefen wir dieses Mal etwas lauter. "Perfekt! Fangen wir an. Meldet sich jemand freiwillig?" Fragte er in die Runde. Alle gingen einen Schritt zurück und zu letzt blieb nur Neville vorne stehen, der nicht bemerkt hatte, das wir alle zurück gegegangen waren. "Wie heißt du?" Fragte Proffessor Lupin freundlich. "Ne-Neville L-Longbottom" Antwortete Neville ihm stotternd "Okay Neville, dann fang mal an. Sobald ich diese Schlösser öffne, wird der Irrwicht hinauskommen und versuchen dir Angst einzujagen. Versuche dich nur auf den Zauber zu konzentrieren, hast du verstanden?" Neville nickte unsicher "Du schaffst das, Neville" Sagte er ermutigend.
Als Lupin mit seinem Zauberstab die Schlösser öffnete schoss mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Das letzte Mal als ich einen Irrwicht gesehen habe, habe ich mich in eine Katze verwandelt. Wenn das jetzt wieder passieren würde... dieses Gefühl der Angst war unbeschreiblich gewesen. Die Leichen meiner Freunde zu sehen. Inzwischen konnte ich meine Emotionen besser verbergen, ich war größer, älter und reifer geworden. Das klang jetzt vielleicht verückt, aber ich konnte mich auf meine Ängste vorbereiten, dachte ich zumindest.
Der Irrwicht schwebte, besser gesagt kam als Severus Snape verwandelt heraus. Unmittelbar begann ich zu schmunzeln. Neville hatte Angst vor Sev?! Okay, Sev war etwas, etwas sehr streng zu Neville, aber war das ein Grund die größte Angst von jemandem zu sein? Das schrille Gelächter der Slytherin und auch einiger Gryffindor verstummte sofort als Proffessor Lupin Neville etwas zuflüsterte. Was? Jetzt stellte sich Neville dem Irrwicht entgegen und angespannt warteten wir auf das Ergebnis. "Ridiculus!" Rief er mit einer einigermaßen selbstbewussten Stimme und plötzlich stand Sev in dem Kostüm einr alten Dame vor vor uns. Hermine neben mir begann zu kichern. Auch anderen erging es so, selbst einigen Slytherims. In dem Versuch ihr einen bösen Blick zu zuwerfen, scheiterte ich und schaffte es gerade noch so mein Lachen zu unterdrücken. "Gut gemacht Neville, der nächste bitte" Sagte Lupin und deutete auf Ron. Sein Irrwicht verwandelte sich in eine gigantische Spinne, welche er auf Rollschuhen ausrutschen ließ. Alle lachten. Danach war Parvati Patil dran, eine riesige Schlange stand plötzlich vor ihr, doch sie ließ den Irrwicht sich in ein großes Spielzeug verwandeln was -wie die Schlange zuvor- umher wippte.
Als Harry an der Reihe war, verstummten alle. Wen oder was er wohl sehen würde? Auch Proffessor Lupin blieb angespannt, was man an seinem Gesicht erkennen konnte. Alle vermuteten, dass der Irrwicht sich in den dunklen Lord, also Lord Voldemort verwandeln würde. Aber als Harry sich vor den Irrwicht stellte, verwandelte sich dieser in eine dunkle Verschleierte Gestalt. Das eisige Gefühl aus dem Zug überströmte mich. Als ich mich umsah, ging es wohl auch anderen so. Und Harry? Er stand stumm vor Schreck da und konnte sich nicht regem. Sein Gesicht zeigte Angst, er durchlebte etwas, doch die schreiende Frauen Stimme in meinem Kopf hinderte mich daran einzugreifen.
Proffessor Lupin ging dazwischen und der Dementor verschwand, an seine Stelle trat das Bild eins Himmels bei Nacht mit ein Mond, Wolken, Sterne. Warum sollte man sich davor fürchten? Vielleicht hatte er einfach Angst vor der Dunkelheit, aber das ergab auch keinen Sinn, was sollte dann der Mond? Auch Hermine schien sich ihre Gedanken gemacht zu haben, sagte aber nichts dazu. Als Lupin den Irrwicht wieder in seine Schrank gesperrt hatte, beendete er den Unterricht. Die Slytherins lachten verächtlich über Harry und verließen dann auch schleunigst den Raum, als sie bemerkten, dass Proffessor Lupin ihn im Moment nicht wohl gesinnt war.
Verwundert über die abgebrochene Stunde verließen wir das Klassenzimmer und überlegten was wir mit der verbleibenen Stunde anstellen sollte. Harry hatte sich wieder halbwegs von dem Schock erholt und wir kehrten in den Gryffindor Turm zurück. Aber ganz wohl fühlte ich mich nicht, da war immer noch diese eisige Kälte, die plötzlich das ganze Schloss überzogen hatte. Schon seit unserer Ankunft war sie da gewesen und hatte das Schloss und das ganze dazugehörige Gelände für sich eingenommen.
Harry lächelte mich aufmunternd an, doch auch das machte es nicht besser. Ich musste unbedingt noch mit ihm reden. 

Jane Lily Evans | Proud to love a Slytherin | Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt