Kapitel 3 - Eisfläche

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(P.oV. Yuri)

Der Sturm hatte sich wieder gelegt und die Sonne begann langsam wieder aufzusteigen. Normalerweise war ich Langschläfer, aber heute war es anders.. ich und Otabek.. es war ein 'wir' und die letzte Nacht hatte es vermutlich besiegelt. Mein Hintern fühlte sich so an, wie meine Beine als ich das erste mal Schlittschuh gelaufen bin.. damals hatte ich Muskelkater in jeglichem Muskel. Es war wie wenn mehrere Messer hineinstachen, weshalb ich das Bett nicht verließ. Nun wollte ich aber aus dem Bett und auf die Eisfläche. Leicht verkrüppelt lief ich die Treppe runter und aß ein einfaches Müsli. Gähnend streckte ich mich und holte mir Wäsche aus dem Koffer, welcher noch immer im Flur stand. Warum sollte ich meine Sachen verräumen, wenn ich sie in einigen Tagen eh wieder in den Koffer stopfen musste. Ich schnappte meine Schlittschuhe, steckte den Schlüssel in meine Russia-Jacke und ging raus. Es war kalt.. zu kalt. Also rannte ich den Weg zu der Eishalle in welcher es etwas wärmer war. Ich zitterte etwas, als ich meine Schlittschuhe anzog und begann sie zu binden. Zügig stakselte ich zur Eisfläche. Zu beginn ließ ich mich etwas rutschen. Das aufwärmen entspannte mich immer mehr, denn es waren keinerlei Menschen hier. Ich schloss die Augen. Zwei starke Arme umfassten mich und ich streckte meine Arme etwas aus. „Du bist einfach abgehauen, Kätzchen", hauchte mir eine raue Morgenstimme ins Ohr. „Mag sein", grinste ich und drehte mich um. Ich lehnte mich mach hinten gegen seine Arme, welche mich hielten. „Ich liebe dich", hauchte ich und küsste ihn sanft.

Einige Stunden vergingen mit dem praktizieren von Paar-Eislauf. Unerwarteter Weise hatten wir beide ziemlich Spaß daran. Glücklicherweise kam niemand hinzu. Verschwitzt saßen wir nun also da und zogen unsere regulären Schuhe an. „Also.. was machen wir jetzt?", erkundigte Otabek sich bei mir, jedoch zuckte ich nur mit meinen Schultern und starrte vor mich her. „Du brauchst noch eine Jacke", stellte er fest und schien mein Desinteresse einfach zu übergehen. „Na komm", forderte er mich auf und erinnerte mich etwas an Viktor. Doch ehe ich den Gedanken vertiefen konnte, zog er mich hoch und schob mich in die Innenstadt. Es war wenig los, was vermutlich daran lag, dass die Geschäfte erst um 9:30 Uhr öffneten und jetzt genau 9:35 Uhr. Entspannt liefen wir in den ersten Laden der uns ansprach, wo er mir eine schwarze Jacke andrehte. Was ich nicht wusste war, dass hinten ein Schriftaufzug war: I'm his Kitten.
Ich lächelte schmal und zahlte die Jacke, während sich ein Siegerlächeln auf seine Lippen schlich. „Du bist jetzt aber nicht insgeheim Jean der mich hier verarscht, oder?", erkundigte ich mich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, aber hinten auf der Jacke steht was das mir gefällt", grinste er provozierend, doch ich blähte nur meine Wangen auf und brummelte vor mich her. „Was steht denn da?", fragte ich dann doch, worauf er leicht lachte. „I'm his Kitten" Schockiert blieb ich stehen und sah ihn fassungslos an. „Was fällt dir ein!", brüllte ich, doch blieb folgend darauf wieder still. „Du bist so süß wenn du still bist", grinste er und biss etwas auf seiner Lippe herum. Ohne lange zu fackeln küsste ich ihn. Der Tag verlief weitestgehend ruhig und wir trafen niemanden.

(P.o.V. Otabek)

Der Abend brach langsam an und ich checkte seit langem mal wieder mein Handy.
Rundmail: Bankett am Abend in der Eishalle!! Alle ehemaligen GP-Teilnehmer sind verpflichtet teilzunehmen.
„Yuri?", suchte ich die Aufmerksamkeit des Kleineren. Er blickte mich an und ein Hauch von Wut lag noch in seinem Gesicht. „Ich hab eine Rundmail bekommen..", begann ich und er wirkte noch genervter und wütender, doch ich lächelte, „Heute Abend findet ein Bankett statt.. wir sind verpflichtet dort zu erscheinen." Der Blonde kickte einen Stein weg, während ihm seine Haare ins Gesicht fielen. Ich fackelte nicht lange, zog ihn zu mir und verband unsere Lippen. Wir waren kurz vor unserem Haus, doch es störte mich nicht. Sollten sie doch alle denken was sie wollten. Er löste sich und lief knurrend in das Haus.. na das wird spannend heute Abend.

Der Abend kam und somit auch das Bankett. Ich trug einen schwarzen Anzug und darüber noch eine Winterjacke. Yuri musste ich mitschleifen, da er, wie vermutet, keinerlei Interesse an diesem Bankett hatte. Sein weißer Anzug ließ ihn so unschuldig wirken. Kurz schmunzelte ich und stellte mich dann an der langen Schlange an, welche zum Eingang führte. Ich versuchte einen Blick zu erhaschen was dort geschah. Mehrer Türsteher waren dort und kontrollierten Ausweis und Gepäck, sowie Taschen. Es ging nur schleppend voran.

Irgendwann standen wir dann doch vor den Männern, welche uns misstrauisch ansahen. Yuri knurrte etwas genervtes, während ich eine finstere Miene zog. Sie ließen uns also rein, da man uns vermutlich einfach erkannte. Mal sehen wie das endet..

Knurrend lief der Blonde in Richtung Getränke, welche definitiv nicht alle alkoholfrei waren. „Yuri!", rief ich energisch und rannte ihm gefühlt hinterher. Keiner schien das Spektakel hier zu bemerken, während ich Yuri das Sektglas aus der Hand nahm und mir runterkippte. „Du bist zu jung", ermahnte ich ihn und nahm mir ein neues Glas. Er schmollte, riss es mir aus der Hand und exte es hinab. Leise knurrte ich, packte seine Schulter und zog ihn mit zu den Toiletten. Bis wir dort waren hatte er einige Versuche mit Alkohol gewagt, was ich nun ausbaden konnte. Mein Gleichgewicht war nicht mehr das beste, ebenso war ich etwas benebelt, aber ich war Herr meiner Sinne, was mich glücklicher stimmte. Leise seufzte ich und lehnte mich gegen die geflieste Wand. „Würde ich dich nicht lieben, hättest du schon längst eine von mir gebraten bekommen", knurrte ich ihm düster zu, während ich mich abstützte. Beschämt sah er weg. Eine leichte Röte war auf seinen Wangen zu erkennen. „Tut mir Leid", nuschelte er, „Es stört mich nur das wir quasi gezwungen werden hier zu sein." Er schnaufte, während ein schmales Grinsen mein Gesicht zierte. „Komm her", hauchte ich spielerisch und zog ihn zu mir, nur um kurz darauf unsere Lippen zu verbinden. Es war als würde tausenden kleiner Bienen in meine Lippe stechen und kurz darauf mit magischer Magie den pickenden Schmerz samt eines Feuerwerkes nehmen, welches sich langsam zu meinem Gehirn hocharbeitete und dieses von dem angestrengten Nachdenken ablenkte. Zärtlich löste er wich von mir und lächelte mich an. Sein Lächeln war so schön und rein, das es nahezu schon wieder unheimlich war. Da fiel mir wieder ein das wir immer noch auf einem Fest waren und von diesem eben auf den Toiletten. Beunruhigt blickte ich mich um. Eine kühle Hand brachte mich aus dem Konzept. Perplex sah ich ihn an. „Mach dir keine Sorgen hier war und ist niemand...", beruhigte er mich, „Lass uns bitte auf die Eisfläche gehen." Sein Flehen was süß, doch mir kam mein momentaner Zustand wieder in den Sinn. „Aber ich bin alkoholisiert..", murmelte ich. Er wank ab: „Ich führe dich und werde deine Stütze sein." Innerlich zerbarst alles in mir vor Niedlichkeit, allerdings zeigte sich dies weniger äußerlich, da ich nur lächelte und nickte. Langsam liefen wir in Richtung Eisfläche, während ich immer wieder schwankte oder kurze Zeit die Orientierung verlor. Seine leicht kühle Hand umschloss meine so fest das es mir schon wieder Sicherheit gab. Mit einem schmalem Lächeln ließ ich mich aufs Eis ziehen. Langsam glitten wir auf der Fläche, während im Hintergrund ruhige Musik lief. Wenige andere waren ebenfalls auf der Fläche, doch sie interessierten sich nicht für uns sondern waren auf sich selbst fixiert. Sanft legten seine Arme sich um mich, wodurch er mehr Rückwärts als Vorwärts fuhr. Sanft küsste ich ihn und ließ mich einfach führen.

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