Gerade hatte ich ihm den Antrag gemacht, welchen er so verdammt glücklich annahm, da verflogen die Monate wie im Flug. Morgen stand unsere Hochzeit an. Auch wenn Yuri erst dagegen war, hatten wir alle uns Bekannten Gestalten eingeladen. Denn wir wollten ihnen allen unsere Liebe beweisen. Ein Zittern durchfuhr meinen Körper. Vor mir stand ein Glas Sekt. "Du bist nervös, oder?", fragte plötzlich die liebliche Stimme von der Seite. Mein Blick wand sich zu ihm. "Natürlich bin ich das.. du etwa nicht?" "Ich weiß nicht.. Nein eigentlich nicht. Du und mein Opa seid dort, das reicht mir." Stille erfüllte den Raum für kurze Zeit. Wir beiden hatten uns auf das farbliche Thema 'Grün-Blau' geeinigt. Um das ganze bei meinem morgigen Outfit einzubringen, hatte ich eine blaue Rose zum Anstecken, während aus der Brusttasche grüne Ranken kamen und sich etwas in dem schwarzen Stoff verliefen. Allerdings wusste ich nicht was er tragen würde. Dies ließ ein mulmiges Gefühl durch meinen Körper fließen. An sich war das ganze eine ziemlich teure Angelegenheit, Lokation, Essen, Kleidung.. all das kostete eben Geld. "Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen", murmelte ich.
Meine Nervosität stieg. Ich war bereits an der Lokation, welche eine schicke Kirche mit großem Rasen drum war. Meine Anwesenheit war eigentlich nicht nötig, aber ich wollte dringend sicher gehen, dass alles so war, wie ich und Yuri es wollten. Im Großen und Ganzen war es schlicht gehalten, immer wieder stachen wenige blaue oder grüne Akzente hervor. Das ganze Festgelände war auf einem Berg, wo ich nun die Aussicht für einen kurzen Moment genoss. Leo -mein Trauzeuge- rief soeben meinen Namen. Sein braunes Haar war leicht nach hinten gegelt, was ihn durchaus eleganter wirken ließ. "Es ist ein Grauen, dass du dich schon hier befindest, Otabek!", klagte er, während wir in die Kirche gingen. "Hast du dich um die Musik gekümmert?" "Ja, Chef! Es ist sowohl klassisches, als euch neumodisches dabei!", lachte er. Dieser amerikanische Spinner.. "Keine Sorge!" Er grinste mich neckisch an, wofür ich ihm kurz die kalte Schulter gab. "Krieg ja keine kalten Füße!" So eierten wir etwas durch die Gegend, bis sich langsam die Gäste ansammelten.
"Otabeeeek!", rief die freudige Stimme Viktors, welcher -erstaunlicherweise- Yuris Trauzeuge war. Sein silbernes Haar wurde durch einen schwarzen -eher dunkelblauen- Anzug betont. Er hatte eine noch grüne Lilie in der Brusttasche. Der Orgelspieler begann zu spielen, was das Zeichen war, dass wir alle unsere Plätze einnehmen sollten. Keine Ahnung, was das für ein Lied war, aber als plötzlich die Tür mit einem Schwall von Rosenblüten aufging, machte mein Herz einen Hüpfer. Der Blonde trug einen weißen Anzug mit wenigen grünen Elementen. Die gestickten Blätter, ließen ihn etwas erstrahlen. Neben ihm lief Nikolai, welcher mich einmal streng musterte. Vorsichtig reichte er mir die Hand seines Enkels. "Pass gut auf ihn auf", betonte er nochmals, als ich die zarte Hand in die Meine nahm. Da wir nicht extra einen Ringträger wollten, hielt jeder der Trauzeugen ein Kissen, auf dem jeweils ein Ring thronte. Der Pfarrer begann irgendetwas zu reden, doch der Augenkontakt zwischen mir und dem Jüngerem war eine Sache für sich. Diese wunderschönen Augen, welche mich im ersten Moment in ihren Bann gezogen hatten. Plötzlich wurde unsere Aufmerksamkeit gefordert. "Ihre Reden bitten. Sie kennen die Thematik hoffentlich", meinte der weiß gekleidete Pfarrer. Unsympathischer Typ. "Sie sollten alle vorab wissen, dass Yuri und ich unsere Höhen und Tiefen hatten. Angefangen hat es aber erst inmitten des weißen Schnees. Durch die Tatsache, dass man uns in die gleiche Hütte gesteckt hat, kamen wir uns immer näher. Wenn ich etwas Liebe, dann ist es er. Sein Körper, seinen Charakter, sein Alles. Liebe kann man nicht definieren, aber er beschreibt dieses Wort für mich einfach..", gab ich meine recht kurze Rede monoton wieder. Ich war einfach nicht der Typ Mensch, der seine Gefühle in Worten gut widerspiegeln konnte. Yuri blickte in die Menge. „Er hat recht. Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen. Ich muss wohl ehrlich zugeben, dass ich eine gewisse Anziehung zum Tod hatte. Bereitwillig hab ich mich leiden lassen, in der Hoffnung derweil zu sterben. Bis heute verfolgt mich dieser Teil meiner Vergangenheit in Form von Narben und Ängsten. Es mag sein, dass ich auf den ersten Blick nicht so scheine, doch auch ich war fähig mich an jemanden zu binden. Otabek hat mir -trotz seiner kalten Art- gezeigt wie es ist zu lieben und geliebt zu werden. Wir beschritten einen holprigen Weg, doch nun stehen wir hier: Vor Freunden und Verwandten, um uns bis auf den Tod und alles danach zu vereinen. Meine Seele soll sein Eigentum sein, doch dafür werde ich die seine beanspruchen." Fasziniert blickte ich den Jüngeren an. Ich wusste nicht mal ansatzweise, dass er so gut mit Worten sein konnte. Mit seiner Mimik hatte er seine Gefühlslage betont, während seine Stimmlage sich immer wieder anpasste. Ein leiser Applaus wurde uns gegeben, während ich sah, dass Yūri kurz von dem ersten Heulanfall war.
„Ich kenne Otabek nun schon seit mehreren Jahren", begann mein Trauzeuge seine kurze Rede, damit wir endlich unsere Verlobung in eine Ehe umformen konnten, „Durchaus kannte ich die andere Seite von ihm. Die emotionale Seite. Doch dieser kleine Junge hat ihm so sehr den Kopf verdreht, dass ich ihn selbst fast nicht wiedererkenne.... natürlich im positiven!" Leises Gelächter ging durch den Saal. Viktor räusperte sich. „Ich kenne zumindest Yuri schon seit einer halben Ewigkeit! Auf Otabek wurde ich zugegebener weise erst später aufmerksam...", so redete er und redete er. Alles, was keiner wissen wollte, bis er endlich auf dem Punkt kam. Sein starker Akzent schwächte sich etwas ab. Mit ernster Miene und sanften Lächeln sah er zu uns. „Diese Verbindung ist definitiv etwas ganz besonderes.." Stille kehrte ein. Man hörte leises Schluchzen.
„Wollen sie ,Otabek Altin, den hier anwesend Yuri Plisetsky, zu ihrem Mann nehmen? So antworten Sie mit 'Ja, ich will.'"
„Ja, ich will!", sprach ich mit strammer Stimme, während ich den Ring von dem Kissen nahm. Er war in einem blassen Roségold und verziert mit Jadesteinen, welche als Symbol der Liebe und Harmonie bekannt war. Der schmale Ring passte perfekt an seinen Finger.
„Und wollen sie, Yuri Plisetsky, den hier anwesenden Otabek Altin, zu ihrem Mann nehmen? So antworten Sie ebenfalls mit 'Ja, ich will.'"
Eine kurze Stille belegte den Raum. „Ja, ich will", erwiderte er mit seidenweicher Stimme. Die schmalen Finger nahmen den etwas breiteren Goldring. Dieser hatte ebenfalls die Kristalle eingearbeitet. Auf jedem der Ringe stand der Vorname des jeweils anderen Partners, darauf folgend unser Nachname: Altin-Plisetsky.
„Sie dürfen sich nun küssen."
Ich löste meine Hände von den seinen, um ihn an der Taille zu mir zu ziehen. Unsere Lippen verbanden sich. Alles explodierte und knisterte in mir. Die Blüten, welche herumgeworfen wurden, während Yūri und Viktor heulend aneinander hingen, bemerkte ich gar nicht. Für mich existierte nur er. Zaghaft lösten wir uns.„Auf die neue Ehe!", brüllten alle gleichzeitig, während sie ihre Sektgläser hoben. Wir stießen an. Diese Hochzeit war mehr als anstrengend, aber ich musste durchhalten. Wenn wir uns nachher ins Hotel davonschleichen würden, würde das niemandem auffallen, aber den Kuchen sollten wir wenigstens noch anschneiden. Keine Hand dominierte die andere so wirklich. Man sagte ja: Die Hand die beim Schneiden des ersten Stücks oben liegt, führt die Ehe an. Aber hier führte keiner irgendwen, hier gab es nur das uns. So verteilten wir Kuchenstück für Kuchenstück, nur um uns dann vorerst ein einzelnes zu teilen. Die Sahne klebte etwas an seinen Mundwinkeln, weswegen ich die zärtlich ableckte. Im selben Moment glich er mehr einer Tomate als sonst etwas, doch küsste mich dann einfach. „Ich bin froh, wenn das vorbei hier..", flüsterte er. Ich wusste das er es auf die Feier bezog, denn sein Körper zeigte recht genau, dass er meiner Tat gegenüber nicht abgeneigt war. Glücklicherweise war es nur für mich bemerkbar, weshalb ich schmal grinste. Die restlichen Leute waren verteilt auf dem Gelände. „Wollen wir gehen?", hauchte ich in sein Ohr. Er nickte, weshalb ich ihn mit mir in die Schatten zog. Mit dem Motorrad ging es einfach erstmal durch die Pampa, bis wir endlich das Hotel erreichten. Wir hatten eine große Suite gebucht, was mich grinsen ließ.
Im Hotel angekommen konnte ich erstmal kurz mit dem Typen an der Rezeption diskutieren, bis ein anderer sich einmischte und ganz trocken meinte, dass ich doch heute Morgen mehrmals angerufen hatte. Man reichte mir den Schlüssel, während sich die Schamröte in meinem Gesicht bemerkbar machte. „Das ist wirklich süß. Du bist total fürsorglich was das angeht", kicherte er. Sanft boxte ich ihm gegen die Schulter. Provokant grinste er mich an. Schneller als ich dachte, hatte ich ihn an die Wand gepinnt. Verlangend küssten wir uns, während mein Knie seine Mitte rieb. Leise keuchte er auf. Seine Körper verlor allmählich immer mehr an Spannung und sackte schließlich fast zusammen. Sanft hob ich seinen Körper an, um diesen an mich zu drücken. Sein Kopf legte sich an meine Brust, vermutlich lauschte er meinem Herzschlag.
Nebeneinander lagen wir auf dem großen Bett. „Ich liebe dich.. Yuri Altin-Plisetsky." Grinsend drehte er sich auf die Seite. „Ich liebe dich auch, Otabek Altin-Plisetsky." Behutsam küsste er meinen Hals hinauf, um schließlich seine Lippen mit den meinen zu verbinden. Knapp seufzte er auf. „Ich muss aus diesem Anzug raus..!" Schneller als ich schauen konnte, stand er da in Unterhose neben dem Bett. Die weißen Narben zierten seinen unscheinbaren Körper. Also stand ich auf. Mein Körper schlich einmal um das Bett herum. Vorsichtig hob ich sein Kinn an, während meine andere Hand seinen Körper erkundete. „Du bis mein, für immer!", hauchte ich schmunzelnd in sein Ohr.
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Je t'aime [Otayuri] {{Yuri!!! On Ice} FF}}
FanfictionYuri, oder auch Yurio, wird von dem freudigem Viktor mach Sibirien geschliffen. Ohne seinen Trainer oder andere sitz er nun in einem warmen Häuschen. Nun erfährt er auch noch das das gesamte GP-Team ebenfalls von Viktor hier her geschleppt wurde. Tr...