Kapitel 2

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Ich spürte Atem in meinem Nacken, was mich sofort aus dem Schlaf riss. Dazu kam, dass mein Kopf vor Schmerzen dröhnte, was kein Wunder war, nachdem was ich gestern alles in mich hineingekippt hatte. Ich öffnete die Augen und bekam einen kurzen Schock, weil ich nicht wusste, wo ich war. Doch ich konnte mich zum Teil erinnern, dass das Mädchen, welches neben mir lag, Valentina hieß. Sie brachte mich zu ihr nach Hause. Ich drehte mich zu ihr und beobachtete sie. Mit ihren vollen Lippen war sie einfach wunderschön. Meine Hand ging langsam unter die Decke und führte sie langsam zu ihrer Hüfte. Auf einmal machte sie ihre Augen auf.

"Guten Morgen Kaya, wie geht's dir?", fragte sie mit einem leichten lächeln auf ihren Lippen. "Hab bisschen Kopfweh"- "Ja kein Wunder. Bei dem, was du gestern getrunken hast!" Sie lächelte mich an und ich konnte nicht anders, als diese Geste zu erwidern. "Sorry, dass du dich um mich kümmern musstest. Warum hast du das getan?", fragte ich, doch sie lächelte mich nur an. Mir war es egal ob ich eine Antwort bekam oder nicht, aber ihre Augen strahlten voller Lebensfreude. "Ich mach uns was zu essen", sagte Valentina und stieg aus dem Bett. Ich konnte nicht anders und betrachtete sie. "Kommst du?"- "Klar" Wir gingen runter und nun konnte ich auch ihr Haus begutachten, wozu ich gestern leider nicht mehr in der Lage war. Es hingen viele Bilder mit ihrer Mutter an der Wand, doch kein einziges mit ihrem Vater.

"Warum hängt da eigentlich keins von deinem Dad?", stellte ich schließlich die Frage. "Das ist eine längere Geschichte...", meinte sie und drehte sich wieder zum Herd. "Du kannst mir alles erzählen", sagte ich, während ich ihr über den Rücken strich. "Okay setzen wir uns", gab sie schließlich nach. "Ja die Eier können warten".

"Mein Dad ist voll das Arschloch... Er hat nur gesoffen und meine Mom geschlagen, sie ausgenutzt und wie Dreck behandelt. Das ist auch der Grund, warum ich auch keinen Alkohol mag und wir hierhergezogen sind." Während sie das sagte wurden ihre Augen feucht. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel und streichelte vorsichtig darüber. Daraufhin fiel sie mir regelrecht in die Arme und ich umarmte sie zurück. "Wie kann ein Mensch so strahlende und lebensfrohe Augen haben, obwohl er sowas durchmachen musste?", dachte ich mir und sie grinste. Shit habe ich das gerade laut gesagt? "Danke, dass du für mich da bist." Wir aßen und es war inzwischen 13 Uhr.

"Ich muss noch meiner Mutter schreiben", sagte ich und schaute auf mein Handy. Sechs Verpasste Anrufe von Mama und drei von Chris. Scheiße! Ich habe die beiden vergessen. "Ähm Valentina, ich muss gehen. Meine Mutter macht sich bestimmt extreme Sorgen" - "Klar kann ich verstehen und du kannst mich übrigens auch Valle nennen". Wir tauschten noch schnell Nummern aus und ich rannte Heim. Währenddessen fiel mir auf, dass ich noch ihren Pulli anhatte, aber das war jetzt Nebensache.

Can't wait for you|[girlxgirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt