Sternenhimmel

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Jocelyn hörte ein Schnauben direkt an ihrem rechten Ohr. Langsam drehte sie sich. Vor ihr Stand nun ein Wesen, ein Hippogreif. Es war eine Mischung aus Adler und Pferd. Der Hinterkörper war der eines schwarzen Pferdes und der Vorderkörper des einen schwarzen Adlers. Der Hippogreif hatte große schwarze Flügel. Vermutlich war alles schwarz, weil es dunkel war, aber als Joce den Hippogreif anleuchtete war das Gefieder immer noch schwarz. Aber was müsste sie jetzt tun? Was hatte sie nochmal darüber gelesen? Man müsste sich glaube vor dem Hippogreif verbeugen und wenn der Hippogreif sich auch vor einem verbeugt, dürfte man ihn streicheln. Also ging Jocelyn einen Schritt nach hinten und verbeugte sich. Der Hippogreif beobachtete sie dabei faszinierend. Nachdem Joce sich verbeugt hatte, verbeugte sich auch der Hippogreif. Nun streichelte die Black den Hippogreif. „Du brauchst einen Namen, hm? Wie wäre es mit Sternenhimmel?", fragte sie und der Hippogreif schnaubte glücklich. Auf einmal kniete sich der Hippogreif hin und machte ihr deutlich sich auf seinen Rücken zusetzten. Zögerlich setzte sich Joce dann auch auf Sternenhimmels Rücken. Der Hippogreif stellte sich dann wieder auf und galoppierte los. Schon bald stoß er sich ab und breitete seine Flügel aus. Joce und Sternenhimmel flogen in die Nacht hinein. Die Beiden flogen über den Verbotenen See, über den Verbotenen Wald und über das Schloss. Jocelyn vergaß ihre Sorgen und ihre Trauer komplett, sie fühlte sich einfach frei. Als sie wieder im Verbotenen Wald landeten, legte sich Sternenhimmel hin und Joce lehnte sich an ihn. Sie erzählte ihm alles und er rieb immer wieder seinen Schnabel an Joces Bein. Irgendwann schliefen die Beiden ein.

Am nächsten Morgen wachte Joce auf, als die Sonne aufging. Sie bemerkte Sternenhimmel und musste an gestern denken. Wie man sich in Menschen täuschen kann. Sie hatte Sirius vertraut. Sternenhimmel war auch wach und so verabschiedete Jocelyn sich von ihm. Schnell machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Im Schloss wäre sie fast Filch begegnet, aber sie konnte noch rechtzeitig wegrennen. Im Zimmer angekommen zog sie sich um, danach ging sie in den Gemeinschaftsraum. Bevor jedoch Lily kam, lief Jocelyn mit ihrer Schultasche los und ging zum Zauberkunst-Raum. Dort setzte sie sich an die Wand und nahm das Schulbuch für Zauberkunst raus. Sie las die ganze im Buch. Das Frühstück ließ sie ausfallen, sie wollte die anderen und vor allem Black nicht begegnen. Nach und nach kamen die Schüler. Jocelyn sah ihren Cousin, aber er sie nicht, da sie in einer Ecke saß. Black stand bei seinen Freunden, er machte nicht mal den Eindruck, dass er nach sie suchte. Als Professor Flitwick kam, gingen alle Schüler in den Raum. Jocelyn setzte sich weit entfernt von Black hin, so saß sie neben zwei blondhaarige Ravenclaw-Jungs. Sie hatte eine überdimensionale runde Brille an, aber dadurch wirkten sie klug und auch sympathisch. „Hallo, ich bin Harold und das ist mein Zwillingsbruder Gerald. Wer bist du?", fragte Harold. „Joce", war die knappe Antwort. Während der Stunde redeten sie kein Wort miteinander. Harry und Gerry, so nannte Joce sie in ihren Gedanken, hörten Professor Flitwick interessiert zu. In den anderen Fächern war es genauso. Joce saß bei irgendwelchen Personen aus anderen Häusern und ganz weit weg von Sirius. Bei den Fächern mit Ravenclaw saß sie bei Harry und Gerry, wenn sie mit Slytherin hatten, saß sie bei Skylar (Sky), welche ein sehr aufgedrehtes, aber lustiges und listiges Mädchen ist. Sie hatte pinke, knallpinke, Haare. Und bei den Fächern mit den Hufflepuffs saß sie bei Hope. Hope hatte rabenschwarze Haare. Joce erschien kaum noch zum Essen. Eigentlich nur mittags und dort aß sie nicht viel und setzte sich ganz nah an die Tür. Wenn irgendjemand auf sie zu ging während dem Essen, stand sie auf und ging raus. Im Unterricht passte sie auf. Aber sie sagte nichts mehr, kein einziges Geräusch verlies ihren Mund. Sie zeigte nicht mal ihre Gefühle. Ihre braunen Augen waren leer, man sah in ihnen nicht ob sie glücklich war oder traurig, wenn man überhaupt in ihre Augen sehen konnte, denn Joce lief die ganze Zeit mit dem Blick nach unten durch die Gegend. Black hatte versucht sich bei ihr zu entschuldigen, doch sie ignorierte ihn wie die anderen. Sie ignorierte eigentlich alle außer Harry, Gerry, Sky und Hope. Öfters gab sie Sky Nachhilfe oder half Hope, wenn diese gemobbt wurde von den größeren Slytherins. Jocelyn Schwester Bellatrix mobbte oft Hope mit Malfoy und Mulciber. Mit Harry und Gerry lernte Joce. Manchmal unternahmen sie was zu fünft, aber oft war auch Jocelyn nicht dabei. Sie sah die vier nicht als Freunde, denn Freunde wollte sie keine haben. Sie sah sie als freundliche Personen, die es verdient haben, dass jemand ihnen half. Denn jeder von ihnen hatte seine Probleme. Sky war nicht so gut in der Schule, Hope wurde gemobbt und Harry und Gerry wollten ihre überdimensionale Brille nicht absetzten sie brauchten die Brille nicht mal, aber die Zwillinge fanden sie sähen mit der Brille klüger aus, obwohl sie einfach nur bescheuert aussahen. Die Abende und nicht die Nächte verbrachte Jocelyn Black mit Sternenhimmel. Sie erzählte ihm alles und schlief dann bei ihm. Manchmal flogen die Beiden noch eine kleine Runde. Er war ihr einziger Freund. Obwohl sie gesagt hatte sie wollte keine Freunde mehr haben, konnte sie nicht leugnen, dass Sternenhimmel nicht ihr Freund war. Nicht nur ihre alten Freunde bemerkten, dass sie sich verändert hat, sondern auch die Lehrer. Deshalb wollte auch Professor McGonagall öfters mit Jocelyn sprechen, aber sie sagte nichts, sondern hörte nur McGonagall zu.

„Miss Jocelyn, ich möchte sie nach dem Unterricht sprechen", sagte Joces Lehrerin für Verwandlung. In ihrem Kopf seufzte sie, aber sie ließ sich nichts anmerken. Heute war der letzte Schultag vor den Osterferien. Bald würde Jocelyn gegen die Todesser kämpfen. Sie freute sich nicht darauf, aber irgendjemand muss doch etwas tun. Voldemorts Namen sagte schon keiner mehr. Er hieß Er-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-darf. Nach dem Unterricht ging Jocelyn Black zu Professor McGonagall. „Ich habe es dir vielleicht schon oft gesagt, aber ich mache mir Sorgen um dich. Du isst nichts oder kaum etwas und du redest nicht. Rede mit mir", redete McGonagall auf das Mädchen ein, doch diese schüttelte nur ihren Kopf und ging aus dem Klassenzimmer. Die Professorin blickte ihr traurig nach. Es machte sie traurig ihre Schülerin so zu sehen. Jocelyn rannte schnell zum VGDDK-Raum und kam noch vor dem Lehrer an. Im Klassenzimmer setzte sie sich neben Sky, doch nach der Aufforderung des Lehrers stellten sich alle hin. Sie sollten heute den Schutzzauber anwenden können. Sky stellte sich gegenüber von Joce und sagte: „Experlilarmus". Doch der Entwaffnungszauber prallte an dem Schutzschild ab. Joce hatte gelernt zaubern zu können ohne den Zauber lauf aus zu sprechen. Leider schaffte nicht jeder den Schutzschildzauber. Nach Kräuterkunde rannte Jocelyn in die Bibliothek und machte ihre Hausaufgaben, danach packte sie ihren Koffer für die Ferien. Das ganze Schulzeug ließ sie in Hogwarts. Am Abend ging Joce zu Sternenhimmel und verabschiedete sich.

DIE RUMTREIBER und das Mädchen ohne NachnamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt