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Marc

Was hatte ich mir nur dabei gedacht, Kat zu erzählen, dass ich morgen ebenfalls nach Dänemark fliegen würde? Ich hatte natürlich keinen Grund dazu. Und trotzdem stand ich nun unschlüssig in der riesigen Flughafenhalle und starrte auf die Anzeigetafel, in der Hoffnung, sie würde mir raten, was ich nun tun sollte. Natürlich beantwortete sie meine Frage nicht. Ich vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen und versucht so, die Wölbung meiner Hose zu vertuschen, die der Kuss mit Kat hervorgerufen hatte. Verdammt! Ich wollte diese Frau noch immer. Sie war wie eine Droge, die mich magisch anzog und ich konnte einfach nicht aufhören an sie zu denken. Gott sei Dank war sie alleine hier gewesen. Ich hätte sie sonst in verdammte Schwierigkeiten bringen können, als ich sie geküsst hatte. Aber ich hätte mich nicht eine Sekunde länger zurückhalten können, als sie so in meinen Armen hing. Purer Zufall, dass sie mit mir zusammengestoßen war. Offenbar hatte es das Schicksal tatsächlich gut mit uns gemeint.
Ihre wunderschönen, grünen Augen, ihre weichen, vollen, tiefroten Lippen. Und oh Gott! Ihr wunderbarer Arsch in meinen Händen. Allein bei der Erinnerung daran schwoll mein Schwanz noch größer an. Oh ja, ich hätte hier am liebsten noch ganz andere Dinge mit ihr angestellt. Und es wäre mir scheißegal gewesen, wie viele Leute sich um uns versammelt hätten. Ich sah nur noch sie. Meine Beherrschung hing am seidenen Faden. Es kostete mich unglaubliche Überwindung, Distanz zwischen uns zu bringen. Aber ein paar Sekunden länger, und ich hätte ihr hier die Kleidung vom Leib gerissen. Und das hätte ich Kat nicht antun können. Sie hier zu entblößen, vor einer Menschenmenge. Ganz davon abgesehen, dass sie ihren Flieger verpasst hätte. Ich musste mich zusammenreißen! Ich hatte gar keine Wahl.
Und nun saß sie im Flugzeug und war auf dem Weg, sich hunderte von Kilometern von mir zu entfernen. Der Gedanke schmerzte in meiner Brust. Ich konnte es nicht leugnen, dass mir die Situation nicht gefiel, dass sie bald so weit weg sein würde. Und ich konnte nicht bei ihr sein. Nun ja, konnte ich wirklich nicht? Was sprach dagegen, sich tatsächlich ein Ticket zu buchen? Meine Leute würden das Sunshine schon ein paar Tage ohne mich am Laufen halten. Das wäre sicher kein Problem. Einen Moment überlegte ich noch, dann bewegte ich mich in Richtung der Reisebüros. Ich würde einen Flug nach Dänemark buchen. Meine Entscheidung war gefallen. Ich würde Kat nachfliegen. Doch kurz vor dem Schalter blieb ich stehen. Wo genau in Dänemark würde sie sein? Auch wenn ich einen Ort hatte, ich konnte ja schlecht die ganze Umgebung nach ihr absuchen. Wenn sie sich doch nicht bei mir melden würde, wäre der Flug umsonst. Mir wurde direkt klar, dass es eine absolute Schnapsidee war, ihr nachzufliegen. Denn ich wusste nicht, wie lange sie dortblieb und ob sie die ganze Zeit bei Aalborg sein würde. Seufzend lehnte ich mich gegen den nächsten Pfeiler und zog mein Handy aus der Tasche. Ich googelte erst einmal, wie groß Dänemark überhaupt war. Schon erschreckend, wie wenig man eigentlich über seine Nachbarländer wusste... knapp 24.000 Km². Und noch einmal etwa 20.000 Km² beträgt die Fläche der Inseln. Definitiv zu viel, um im Worst Case einen Menschen in ein paar Tagen ausfindig zu machen. Und ich kannte noch nicht einmal ihren Nachnamen. Das war schier aussichtslos! Wie hatte ich auch nur eine Sekunde lang denken können, mich dort mit ihr treffen zu können? Zumal sie sich bisher immer noch nicht bei mir gemeldet hatte. Wenn ich wenigstens ihre Nummer hätte! Ich stieß mich von dem Pfeiler ab und bewegte mich wieder zurück in Richtung des Parkhauses. Gerade als meine Stimmung auf den Tiefpunkt sank, vibrierte mein Handy in meiner Hand. Missmutig sah ich auf das Display, doch ich wusste nicht, wer mich gerade störte, als ich meinen Gedanken nachhing, denn ich kannte die Nummer nicht.
Allerdings war ich augenblicklich hellwach, als ich die Nachricht öffnete. Mein Herz setze einen Schlag aus, bevor ich vor Freude hätte platzen können.
Eine Adresse. Eine Verabredung. Ihre Handynummer. Diese Nachricht war von Kat!
Vollkommen euphorisch stürmte ich zurück zum Reisebüro, wobei ich noch drei Leute über den Haufen rannte, bei denen ich mich noch im Laufen entschuldigte.
Aber ich war so glücklich, dass ich ihnen keine weitere Beachtung schenkte. Mit der Adresse würde ich etwas anfangen können. Den Flug würde ich jetzt sofort buchen! Egal was es kostete. Meine Welt drehte sich, nach kurzzeitigem Stillstand, wieder weiter.

Unexpected - Ich bin, was Du brauchst...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt