Marc
Ich tigerte unruhig durch meine Wohnung. Egal was ich tat, ständig kreisten meine Gedanken um Kat. Genervt versuchte ich mich mit Hausarbeit abzulenken, konnte es mir jedoch nicht verkneifen, alle paar Minuten auf mein Handy zu sehen. Aber es blieb stumm. Keine Nachricht von ihr. Und ich hatte das dumme Gefühl, dass sie mich auch nicht anrufen würde. Wie konnte ich sie nur dazu bringen, sich bei mir zu melden? Ich wollte sie sicher nicht drängen. Sie sollte genug Zeit haben, über mich nachzudenken und ich hoffte, dass sie selbst erkannte, wie sehr sie mich insgeheim begehrte. Doch wieviel Zeit sollte ich ihr geben? Denn sie meldete sich einfach nicht. Und damit war mein Jagdinstinkt geweckt.
Ich glaubte, dass der Sex mit mir genau das war, was sie brauchte. Ich hätte schwören können, dass ihr Mann ihr nicht das geben konnte, was sie dagegen von mir erwarten konnte. Ich hatte gesehen, wie sehr sie mich wollte, sich nach meinen Berührungen verzehrt hatte. Ich wusste, dass ich ihr gut tat. Ganz davon abgesehen, dass ich das Gefühl nicht loswurde, dass sie alles andere als glücklich mit ihrem Mann war. Ihre feuchten Augen auf der Straße waren mir nicht entgangen und ihre Reaktion auf meine Frage sagte mir alles, was ich wissen musste. Scheiße! Warum hatte ich überhaupt so einen Narren an dieser Frau gefressen. Sonst war es mir doch auch egal, welche ich in mein Bett bekam. An Auswahl mangelte es mir, dank meiner Berufswahl, sicher nicht. Aber von Kat wollte ich mehr. Warum auch immer?! Irgendwie schien sie meinen Beschützerinstinkt zu wecken. Und den Drang, sie dominieren zu wollen. Verdammt! Diese Frau löste so viele unterschiedliche Gefühle in mir aus. Was sollte ich davon nur halten? Kat fühlte sich einfach perfekt an meinem Körper an. Ihre weichen Rundungen schmiegten sich so gut an meine harten Muskeln. Ihre warme Haut war so unglaublich weich. Oh Gott, ich musste meine Gedanken unbedingt in eine andere Richtung lenken, wenn ich nicht den ganzen Tag mit einem harten Schwanz durch die Gegend laufen wollte! Trotzdem fühlte sie sich einfach perfekt an mir an. Nun ja, zumindest was den Sex anging. Alles andere wusste ich noch nicht. Woher auch. Aber das würde werden. Da war ich mir sicher. Obwohl ich nicht auf eine Beziehung aus war. Ehrlich gesagt, war das das Letzte was ich wollte. Beziehungen verkomplizierten nur alles. Aber ein wenig Spaß zwischendurch? Ich musste mir diese hübsche Frau warm halten, um sie öfter flachlegen zu können. Es war nicht zu leugnen, dass wir auf einer Wellenlänge waren. Ich konnte meine dominante Ader an ihr ausleben und sie hatte es genossen. Wobei ich das Gefühl hatte, dass sie bisher noch nicht oft die Erfahrung gemacht hatte, dominiert zu werden. Kat war eine starke Frau. Sie stand mit beiden Beinen im Leben und war mir absolut ebenbürtig. Und das machte mich unglaublich an. Sie war keines dieser aufgetakelten Püppchen, was mir sehr gefiel. Und sie hatte wahrscheinlich bisher noch keine Gelegenheit gehabt, in den Genuss dominanter Spiele zu kommen. Ich glaubte daher, dass ich schuld daran war, dass gestern ihre Welt ein Stück aus den Fugen geraten war. Sie hatte gefallen an dieser Sache gefunden. Das hatte ich ihr angesehen. Doch es war ihr anzumerken, dass es sie selbst erschreckte und sie noch nicht genau wusste, wie sie dazu stand, dass es sie offensichtlich anmachte. Wie gerne hätte ich ihr dabei geholfen, klarer zu sehen. Ihr ihre Bedenken zu nehmen und ihr zu helfen sich fallen zu lassen. Aber sie meldete sich einfach nicht, verdammt! Ich schätzte ihre Stärke, bewunderte sie dafür, denn sie hatte mit ihrer Familie sicherlich viel um die Ohren. Doch Kat hatte eine wahnsinnig kraftvolle und selbstbewusste Ausstrahlung! Und umso mehr erregte es mich, dass sie sich von mir unterwerfen ließ. Bei der Erinnerung daran, wie sie gefesselt unter mir lag und mich mit ihren lustvoll verhangenen Augen angesehen hatte, wurde mein Schaft erneut steinhart. Wieder sah ich auf mein Handy. Doch Kat hatte sich immer noch nicht gemeldet.
Frustriert nahm ich es und ließ es in meine Hosentasche gleiten. Dann griff ich im Flur nach meiner Jacke, warf sie mir über und zog im Vorbeigehen den Schlüssel vom Haken. Anschließend verließ ich kurzerhand meine Wohnung. Hier drin würde ich noch verrückt werden, wenn das so weiterging.
Ich lief durch die Straßen zum nächsten Supermarkt, da ich sowieso noch ein paar Dinge für die Bar besorgen musste. Normalerweise erledigte ich meine Besorgungen für das Sunshine im Großmarkt. Heute brauchte ich jedoch nur ein paar Kleinigkeiten. Diese würde ich anschließend direkt noch ins Sunshine bringen. Zumindest war ich dann eine Zeit lang beschäftigt.
Als ich um die Ecke bog, stieß ich fast mit einer Frau zusammen, die gerade ihr Handy ans Ohr hielt und telefonierte. Erschrocken standen wir beide uns gegenüber. Sie fing sich als Erstes wieder und beendete gerade das Telefonat.
>Hi. Du bist doch der Barkeeper aus dem Sunshine, oder? Der uns die Drinks ausgegeben hat.<
Ich überlegte kurz, dann erkannte ich sie. Es war Kats Freundin. Ich hatte sie nicht groß beachtet, da ich an dem Abend nur Augen für Kat hatte. Aber vielleicht konnte sie mir nützlich sein. Ich musste irgendwie an Kat herankommen oder zumindest erreichen, dass sie sich sicher bei mir zurückmeldete.
>Hey! Ja richtig. Ich hoffe, die Cocktails haben geschmeckt?<
>Natürlich haben sie das.< Sie lachte.
>Freut mich. Ich bin Marc.<
>Jessy. Hallo Marc.<
>Nett Dich kennen zu lernen, Jessy. Ich hoffe, Du und Deine Freundin seid noch gut nach Hause gekommen?<
>Sicher! So viel hatten wir ja nicht getrunken.<
>Kommt doch in den nächsten Tagen nochmal vorbei. Dann gebe ich euch noch einen aus.<
>Das ist wirklich nett von Dir! Aber Kat, meine Freundin, ist jetzt erst mal ein paar Tage verreist.<
>Ach!< Ein schmerzhafter Stich durchzog meine Brust. >Ist sie im Urlaub?<
Was hatte ich erwartet. Schließlich wusste ich, dass sie Mann und Familie hatte.
>Nein. Sie musste kurzfristig geschäftlich nach Dänemark. Ich habe eben mit ihr telefoniert. Sie ist gerade auf dem Weg zum Flughafen. Ich denke jedoch, dass sie in ein paar Tagen zurück sein wird.<
Ok. Damit konnte ich leben. Augenblicklich entspannte ich mich wieder.
>Na dann kommt gerne vorbei, wenn sie wieder da ist.<
>Machen wir!<
>Ok. Ich freue mich. Bis dann.<
>Ja, bis dann.<
Das war wirklich einfacher als gedacht an Informationen zu kommen. Sofort lief ich im Eilschritt zurück zu meiner Wohnung und stieg in mein Auto, welches davor geparkt war. Ich würde sofort zum Flughafen fahren und sie suchen. Diese Chance konnte ich mir unmöglich entgehen lassen, da ich jetzt ihren Aufenthaltsort kannte. Ich würde ihr noch einmal ins Gedächtnis rufen, was sie für mich empfand. Genau, das klang nach einem guten Plan!
Aber was, wenn sie nicht alleine flog?
Doch schnell verwarf ich den Gedanken. Ich musste es versuchen. Wenn es so war, konnte ich es nicht ändern. Aber so eine Chance bekam ich sicher nicht noch einmal!
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Unexpected - Ich bin, was Du brauchst...
RomanceKathrin hat einen Mann, zwei Kinder und steht mit beiden Beinen im Leben. Eigentlich könnte alles ganz wunderbar sein. Eigentlich... Doch ihre Ehe ist am Ende und ein Mädels-Abend mit ihrer besten Freundin steht bevor, der einen unerwarteten Ausgang...