Chapter 13 - Black

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Jangmis Sicht:

Als hätte ich einen Geist vor mir stehen, starrte ich ihn an und wusste im ersten Moment nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte es einfach nicht glauben ihn dort zu sehen.

„Hallo, Erde an Dummkopf. Bist du noch da, oder war das Gewarte umsonst?" Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und vereinzelt schaffte es die Sonne durch die dunkle Wolkendecke durchzubrechen. Jedoch war der Wind immer noch so kalt wie zuvor und verpasste mir einen Schauer, als dieser über meine noch feuchte Kleidung wehte.

„W-Was machst du denn noch hier?" Fragte ich ihn, woraufhin er schnaufend die Augen verdrehte.

„Was ist das denn für eine Frage? Wir haben dem Kleinen versprochen ihn abzuholen und du wolltest das ich dieses scheiß Projekt mir dir mache, oder seh' ich das falsch?" Leicht zögernd schüttelte ich den Kopf woraufhin er sich umdrehte und los ging.

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass Namjoon hier auf mich warten würde. Immerhin ist er mehr als angepisst abgedampft.

Vielleicht war er doch nicht so ein riesen Arsch, wie ich die ganze Zeit dachte.

Eine ganze Weile lief ich schweigend hinter ihm her. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, wenn ich gleich nachhause hätte gehen können, um mir einen warmen Pulli anzuziehen und in mein Bett zu fallen, um dort in meiner Kuscheldecke eingewickelt den ganzen Tag zu verschlafen, aber leider war mein Tag viel weiter ausgeplant, als ich es gerne gehabt hätte.

Ich würde am Abend meinen ersten Arbeitstag in der Bar haben, und ich müsste noch für einen Mathematik Test lernen. Von dem Geschichtsprojekt ganz zu schweigen... Ich hoffte nur, dass ich das alles so hinbekommen würde.

Auf den Steinen unter mir erkannte ich die heller werdenden Ränder, die langsam zu trockenen begannen.

Die Autos fuhren mit ihrem üblichen Lärm an uns vorbei und kamen oftmals den großen Pfützen neben uns am Rand gefährlich nahe.

Namjoon hatte seine Hände in seiner Regenjacke vergraben und lief stumm vor mir.

Ich fragte mich, warum er sich dazu entschlossen hatte auf mich zu warten.

Dass er das tat, weil er auf den Kleinen warten wollte, konnte ich mir nicht vorstellen. Immerhin schien es immer so, als fühlte er sich allem erhaben und dachte nicht einmal an etwas anderes, als sich selbst.

Es kam mir so vor, als würden selbst seine Freunde nicht wirklich zu ihm durchdringen.

Jimin rannte ihm immer hinter her, doch juckte es ihm nicht. Was genau also, war der Grund für das hier?

Als wir vor Jinhoos Schule ankamen, stellten wir uns neben den Eingang. Auf meine Nachfrage hin, ob er wüsste, wann er aus hätte, sagte er nur in 20 Minuten. Woher er das wieder wusste, war mir schleierhaft, doch er war RM. Bestimmt hatte er seine Kontakte.

Mit meinen Händen fest an meinen Körper gepresst bibberte ich leise vor mich hin und beobachtete die Anzeigetafel gegenüber der Schule, die alle Fünf Minuten die Anzeige änderte.

Haarentfernungscreme heute im Angebot! Konnte ich lesen und empfand fast so etwas wie Belustigung, als ich die Anzeigen las. Eine war obskurer als die andere. Von lächerlich aussehenden Chips Männchen, bis herumtanzenden USB Sticks war alles dabei.

Doch änderte das nichts daran, dass ich fror wie ein geschorenes Schaf im Dezember.

„Kannst du mal auf so zu Bibbern. Da wird man ja noch wahnsinnig!" Erneut legte mir Namjoon seine Jacke über die Schultern und lehnte sich wieder an die Wand. Ein kleines danke murmelnd sah ich ihn an. Ich wurde ums Verrecken nicht schlau aus dem Kerl.

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